A. alveolaris inferior (ial), deutsch: untere Zahnfacharterie
Einer der Endäste der A. maxillaris. Sie entspringt an der medialen Seite des Unterkieferhalses. Mit dem gleichnamigen Nerv tritt sie zwischen dem Lig. sphenomandibulare und dem Unterkieferast in den Canalis mandibulae des Unterkiefers ein. Als A. mentalis tritt sie durch das gleichnamige Foramen und verzweigt sich dann am Kinn und an der Unterlippe. Während des Verlaufs durch den Unterkieferkanal gibt sie die Rr. dentales ab, die in ihrer Gesamtheit den Plexus dentalis für die Versorgung der Zähne des Unterkiefers dienen. Weiterer Ast: R. mylohyoideus (verläuft im Sulcus mylohyoideus nach vorn).
Syn.: A. dentalis inferior, A. mandibularis.
A. alveolaris superior posterior (psa), deutsch: hinterer Ast der Oberkieferarterien
ein Endast der A. maxillaris. Er zweigt vor dem Eintritt in den Canalis infraorbitalis ab. In der Regel entspringt nicht eine einfache A. alveolaris superior posterior direkt aus der A. maxillaris sondern es finden sich mehrere Äste, Aa. alveolares superiores posteriores. Sie treten durch gleichnamige Löcher und Kanäle zu den Zähnen des Oberkiefers und bilden gemeinsam mit den vorderen und mittleren Ästen der Oberkieferarterien eine Arterienarkade, den Plexus dentalis superior für die Versorgung der Zähne des Oberkiefers (Molare und Prämolare), die Gingiva des Oberkiefers und die Schleimhaut der Kieferhöhlen.
Syn.: A. dentalis posterior.
A. angularis (ang), deutsch: Augenwinkelarterie
Sie bildet die Endstrecke der A. facialis und verläuft entlang der Nase zum inneren Augenwinkel. Dort bildet sie eine Anastomose mit der A. ophthalmica. Versorgungsgebiet: seitliche Nase, Unterlid, Saccus lacrimalis.
A. auricularis posterior (pau), deutsch: hintere Ohr(muschel)arterie
Sie entspringt als kleines Gefäß knapp oberhalb (distal) der A. occipitalis aus der A. carotis externa. Sie verläuft von der Gld. parotis bedeckt vor dem Griffelfortsatz, vor dem Warzenfortsatz und hinter der Ohrmuschel aufwärts. Ihre Äste versorgen das Mittel- u. Innenohr, die Mastoidzellen, die Ohrmuschel u. die Mm. digastricus, stylohyoideus u. sternocleidomastoideus Rr. auricularis und occipitalis, A. stylomastoidea. Syn.: hintere Ohrschlagader.
Äste: A. stylomastoidea (wichtigster Ast, durch den Can. nervi facialis ins Mittelohr), A. tympanica posterior (zieht mit der Chorda tympani zum Trommelfell), R. auricularis (zieht zur Ohrmuschel und zu den kleinen Ohrmuskeln), R. occipitalis (anastomosiert am Warzenfortsatz mit der A. occipitalis).
A. auricularis profunda, deutsch: tiefe Ohr(muschel)arterie
Ast der A. maxillaris. Sie zieht hinter dem Kiefergelenk zum äußeren Gehörgang und versorgt Kiefergelenk, äußeren Gehörgang und Trommelfell.
A. axillaris (axa), deutsch: Achselschlagader
Sie bildet in der Fortsetzung der A. subclavia die Gefäßstrecke zwischen dem Unterrand des Schlüsselbeins (Oberrand des M. pectoralis minor bzw. der 1. Rippe) und dem Unterrand des M. pectoralis major. Um die Achselschlagader gruppieren sich die 3 Stränge des Plexus brachialis.
Äste zur Brustwand:
- A. thoracica superior (obere Brustarterie): variabler Ast zum M. subclavius, zu den Mm. intercostales I-II und zum M. serratus anterior.
- A. thoracoacromialis : entspringt am Oberrand des M. pectoralis minor und schickt Äste nach allen Richtungen (M. deltoideus, Arteriennetz auf Acromion, zur Clavicula, M. subclavius, Mm. pectorales und M. serratus anterior).
- A. thoracica lateralis (seitliche Brustarterie): zieht am Seitenrand des M. pectoralis minor nach abwärts (Mm. pectorales und serratus anterior, Äste an die Brustdrüse).
Ast zur Schulter:
- A. subscapularis: entspringt am Seitenrand des M. subscapularis und verläuft am lateralen Tand des Schulterblatts nach abwärts und versorgt M. subscapularis, M. latissimus dorsi, M. teres major.
Äste zum Oberarm:
- A. circumflexa humeri anterior: Ursprung unter dem M. latissimus dorsi, an die Mm. coracobrachialis und biceps ziehend. Anastomosiert mit A. circumflexa humeri posterior
- A. circumflexa humeri posterior Zieht mit dem N. axillaris durch die laterale Achsellücke an das Schultergelenk und den M. deltoideus.
Syn.: Achselarterie, Achselarterie.
A. basilaris (bas), deutsch: Basisarterie des Hirnstammes
Die A. basilaris entsteht aus der Vereinigung der beidseitigen Aa. vertebrales am unteren Rand der Brücke. Am oberen Rand der teilt sie sich wieder in ihre beiden Endäste, die A. cerebri posterior. Während ihres Verlaufs im Sulcus basilaris am Vorderrand der Pons gibt sie die Aa. cerebelli inferior anterior (mit A. labyrinthi) u. cerebelli post. zur Versorgung des Kleinhirns ab, sowie die Rr. ad pontem für den Hirnstamm.
Mangeldurchblutung im Gebiet der A. cerebri posterior führt zur Schädigung der Sehbahn bzw. der Sehrinde. Mangeldurchblutung im Gebiet der A. cerebelli inf. post. führt zum dorsolateralen Medulla-oblongata- (Wallenberg-) Syndrom. Mangeldurchblutung der A.-basilaris äußert sich als A.-basilaris-Syndrom (Schwindel, Nackenkopfschmerz, Kleinhirn- u. Hirnnervensymptome).
A. buccalis, deutsch: Wangenarterie
Verläuft mit dem N. buccalis an der Außenfläche des M. cuccinator zur Haut und Schleimhaut der Wange.
A. canalis pterygoideae (ptg), deutsch: Arterie des Flügelfortsatzkanals
Ein Endast der A. maxillaris. Verläuft (gemeinsam mit dem N. petrosus profundus und N. petrosus minor) durch den Canalis pterygoideus zur Ohrtrompete und zur oberen Teil des Pharynx.
Syn.: A. Vidiana
A. carotis communis (cct), deutsch: Halsschlagader
"Die A. carotis communis (ACC) entspringt links aus dem Aortenbogen, rechts aus dem Truncus brachiocephalicus. Sie steigt (ohne Äste abzugeben, gemeinsam mit der V. jugularis interna und dem N. vagus) an der Seite der Luftröhre und des Kehlkopfes unter dem M. sternocleidomastoideus in fast senkrechter Richtung am Hals empor. In Höhe des oberen Randes des Schildknorpels tritt sie in das Trig. caroticum ein und teilt sich ("Karotisgabel") spitzwinkelig in ihre zwei Hauptäste, die A. carotis externa (ACE) und A. carotis interna (ACI). Die Teilungsstelle ist etwas erweitert (Sinus carotis) und enthält ein etwa 3 mm großes Knötchen (Glomus caroticum), das als Chemorezeptor vorwiegend auf den O2-Gehalt des Blutes anspricht. Die ACC versorgt den ventralen Teil des Halses und den Kopf.
Syn.: gemeinsame Hals-(Kopf-) schlagader, Halsschlagader, Karotis"
A. carotis externa (ect), deutsch: äußere Kopfschlagader
Die A. carotis externa (ACE) bildet an der Teilungsstelle der A. carotis communis den vorderen Ast. Sie steigt im Trigonum caroticum ziemlich gerade aufwärts, unterkreuzt die Mm. digastricus u. stylohyoideus, zieht hinter dem Unterkiefer (durch die Karotisloge) durch die Parotis u. vor dem äußeren Ohr zur Schläfe.
Während dieses Verlaufes werden zahlreiche Äste abgegeben, die sich in drei Gruppen unterteilen lassen: ventrale (Aa. thyroidea superior, lingualis, facialis), mediale (A. pharyngea ascendens), dorsale Gruppe (A. occipitalis, auricularis posterior). Medial vom hinteren Rand des Unterkieferastes, auf der Höhe des Kiefergelenks zerfällt sie in die beiden Endäste, A. maxillaris und A. temporalis superficialis. Die ACE versorgt den Schädel (nebst Weichteilen) u. Teile von Kehlkopf u. Schilddrüse
Syn.: äußere Halsschlagader
A. carotis interna (ict), deutsch: innere Kopfschlagader
Die A. carotis interna (ACI) ist der hintere Ast der »Communis«. Nach der Teilung im Trigonum caroticum zieht sie neben der Pharynxwand nach oben und gelangt über den Canalis caroticus des Schläfenbeins und durch das Foramen lacerum (lacer = zerrissen) in die mittlere Schädelgrube. Dort liegt sie im Sulcus caroticus des Keilbeinkörpers, umgeben vom Sinus cavernosus. Die ACI taucht dann an der Medialseite des Prc. clinoideus ant. auf , durchbohrt die Dura mater und teilt sich in mehrere Äste (A. ophthalmica, A. choroidea anterior, A. communicans posterior, A. cerebri anterior, A. cerebri media ). Aufgrund der klinischen Bedeutung wird die ACI in mehrere Abschnitte eingeteilt: Pars cervicalis, petrosa, cavernosa, und cerebralis.
Am Hals gibt die ACI keine Äste ab. Im Kanal ist die ACI von einem venösen Geflecht umgeben, welches ihr pulsatorische Schwankungen erlaubt. Während dieses Verlaufs bildet dieses Gefäß mehrere Krümmungen. Die s-förmige Krümmung nach dem Durchtritt durch den Can. caroticus neben dem Türkensattel bezeichnet man als Karotissiphon.
Die ACI versorgt wesentliche Teile des Gehirns, die Hypophyse, Orbita mit Auge, Plexus choroideus.
Mangeldurchblutung bzw. Verschluß der ACI führt bei unzureichender Kollateralverbindung im Circulus arteriosus zu Halbseitenlähmung der Gegenseite, zu Sehstörungen und – falls die dominante Hirnhälfte betroffen ist - auch zu Aphasie (Karotis-Syndrom ).
A. centralis retinae (cre), deutsch: zentrale Netzhautarterie
Erster Ast der A. ophthalmica, dringt meist 0,6-0,8 cm hinter dem hinteren Augenpol in den Sehnerv ein und zieht innerhalb desselben zur Papilla nervi optici, wo das Gefäß in seine Endäste zerfällt.
A. cerebelli anterior inferior (aic), deutsch: vordere untere Kleinhirnarterie
Ast der A. basilaris zur Kleinhirnunterfläche
A. cerebelli posterior inferior (pic), deutsch: hintere untere Kleinhirnarterie
Ast der A. vertebralis (zuweilen der A. basilaris). Die Arterie zieht seitwärts und rückwärts zur Unterfläche des Kleinhirn.
A. cerebelli superior (sca), deutsch: obere Kleinhirnarterie
Ast der A. basilaris zur Kleinhirnoberfläche
A. cerebri anterior (ace), deutsch: vordere Hirnschlagader
Endast der ACI. Das Gefäß verläuft nach vorn und medial in der Tiefe der Fiss. longitudinalis. Es steht mit dem Gefäß der Gegenseite durch die A. communicans anterior in Verbindung. Die Cortexäste versorgen die Medialseite des Cortex bis zum Sulcus parieto-occipitalis und einen fingerbreiten Streifen auf der angrenzenden Konvexität entlang der Mantelkante. Damit versorgt die ACA die Fußregion des G. prae- und postcentralis.
Syn.: Großhirnarterie
A. cerebri media (mce), deutsch: mittlere Hirnschlagader
"Ast der ACI. Das Gefäß verläuft zunächst auf der Hirnbasis nach lateral, dann im Sulcus lateralis aufsteigend. Ihre Cortexäste versorgen die gesamte Lateralfläche mit Ausnahme des Gebiets der ACA, des Occipitalpols, und der inferolateralen Oberfläche der Hemisphären. Damit versorgt sie die gesamte motorische und sensible Region mit Ausnahme der "Fußregion". Ihre zentralen Äste versorgen die Basalganglien und Capsula interna.
Abschnitte: Pars sphenoidalis, Pars insularis, Pars terminalis (corticalis).
Syn.: Großhirnarterie, A. Sylvii. "
A. cerebri posterior (pce), deutsch: hintere Hirnschlagader
Endast der A. basilaris. Die Arterie verläuft parallel mit der A. cerebelli superior seitwärts um die Großhirnschenkel. Sie tritt dann über den Tentoriumrand in den supratentoriellen Hirnraum und gelangt dann zur Unterfläche des Hinterhauptlappens. Die hintere Hirnschlagader steht über die A. communicans posterior mit der A. carotis interna in Verbindung (Teil des Circulus arteriosus Willisi).
Versorgungsgebiet: Hinterhaupts- (Sehkortex) und Schläfenlappen, Teile des Zwischenhirns (Thalamus), Mittelhirn, Plexus choroideus.
Syn.: Großhirnarterie
A. cervicalis profunda (dpc), deutsch: tiefe Halsschlagader
Kleine Arterie aus dem Truncus costocervicalis zu den tiefen Nackenmuskeln.
Syn.: tiefe Halsarterie
A. choroidea (cha), deutsch: Adergeflechtarterie
Abgang aus der A. carotis interna an deren Aufzweigung. Sie zieht am Gyrus parahippocampalis in das Unterhorn des Seitenventrikels und zum Plexus choroideus. Neben dem Plexus choroideus versorgt sie den Riechnerv und Teile der Sehbahn.
Mangeldurchblutung (Hirnischämie) führt zu Arteria-choroidea-Syndrom (gleichseitige Empfindungsstörung im Arm, kontralaterale spastische Hemiplegie u. Anästhesie, Blicklähmung u. homonyme Hemianopsie zur Gegenseite, bei Beteiligung des seitl. Kniehöckers [Corpus geniculatum laterale] obere homonyme Quadrantenhemianopsie).
A. communicans posterior (pco), deutsch: hintere Verbindungsarterie
Ein meist dünnes Gefäß, das A. carotis interna mit der A. cerebri posterior verbindet.
Syn.: hintere Verbindungsschlagader
A. ethmoidalis, deutsch: Siebbeinarterie
Ast der A. supratrochlearis (aus der A. ophthalmica).
A. ethmoidalis anterior, deutsch: vordere Siebbeinarterie
Der Ast der A. ophthalmica zieht zunächst durch das Foramen ethmoidale anterius in die vordere Schädelgrube und dann durch das Siebbein zu den vorderen und mittleren Siebbeinzellen und zum oberen Abschnitt der Nasenhöhle. Äste zur Stirnhöhle.
A. ethmoidalis posterior, deutsch: hintere Siebbeinarterie
Der Ast der A. ophthalmica zieht durch das Foramen ethmoidale posterior zu den hinteren Siebbeinzellen.
A. facialis (fac), deutsch: Gesichtsschlagader
Sie entspringt nahe oberhalb der A. lingualis aus der vorderen Wand (evtl. mit dieser gemeinsam aus dem Truncus linguofacialis). Hier wird sie vom Venter posterior des M. digasticus und vom M. stylohyoideus bedeckt. Sie tritt durch die
Submandibularloge (zwischen Gld. submandibularis und Unterkiefer) zum Vorderrand des M. masseter (Puls tastbar), liegt dann auf M. buccinator und M. levator anguli oris. Im Gesicht ist sie bedeckt vom Platysma, vom M. risorius und vom M. zygomaticus major sowie vom M. levator labii superioris. Durch den letzteren wird sie von der V. facialis geschieden.
Ihr Endast, A. angularis, anastomosiert im medialen Augenwinkel mit der A. ophthalmica aus der ACI.
Entsprechend ihres Verlaufes im Halsbereich und Gesicht werden Halsäste (A. submentalis = der stärkste Halsast der A. facialis, R. tonsillaris, A. palatina ascendens, Rr. glandulares) und Gesichtsäste (A. labialis inferior, Unterlippenarterie, A. labialis superior, Oberlippenarterie, A. angularis, Augenwinkelarterie) unterschieden.
Syn.: Gesichtsarterie, A. maxillaris externa.
A. infraorbitalis (ior), deutsch: Unteraugenhöhlenarterie
Endast der A. maxillaris. Entspringt in umittelbarer Nähe des Foramen sphenopalatinum. Die Arterie verläuft nach vorn durch die Fissura orbitalis inferior zum Sulcus canalis infraorbitalis. Ihre Endäste treten durch das Foramen infraorbitale zum Gesicht. Sie gibt Äste ab zum Augenhöhleninhalt sowie die Aa. alveolares superiores anteriores, deren Rr. dentales durch die Canales alveolares zu den vorderen Zähnen und deren Zahnfleisch gelangen.
Versorgungsbereiche: Maxilla, Sinus maxillaris, Zähne des Oberkiefers, Unterlid, Wange, Nase.
A. labialis (lab), deutsch: Lippenarterie
Gehört zu den Gesichtsästen der A. facialis zur Versorgung der Ober- und Unterlippe (siehe Ober- und Unterlippenarterie).
A. labialis inferior (ila), deutsch: Unterlippenarterie
Die Unterlippenarterie entspringt unterhalb des Mundwinkels. Sie läuft in der Unterlippe in der Substanz des M. orbicularis oris und anastomosiert breit mit derjenigen der anderen Seite. Versorgungsbereich: Unterlippe.
A. labialis superior, deutsch: Oberlippenarterie
Die Oberlippenarterie entsteht am Mundwinkel, verläuft in der Oberlippe entsprechend der A. labialis inferior in der Lippe. Sie gibt Äste zur Nasenscheidewand ab. Zusammen mit der Unterlippenarterie bildet sie einen Gefäßkranz, Ciculus arteriosus oris.
A. lacrimalis (lac), deutsch: Tränendrüsenarterie
Ast der A. ophthalmica. Verläuft mit dem N. lacrimalis zwischen oberer und seitlicher Augenhöhlenwand, dicht an der Knochenwand, zur Tränendrüse und zum seitlichen Augenwinkel. Dort gibt sie Äste zur Versorgung des Ober- und Unterlids (Aa. palpebrales laterales) ab.
A. lingualis (lga), deutsch: Zungenarterie
Entspringt am Oberrand des Zungenbeins unmittelbar oberhalb der A. thyroidea sup. Sie zieht zunächst gemeinsam mit dem N. hypoglossus, tritt dann unter dem M. hyoglossus zur Zunge und spaltet sich dort in die beiden Endäste, A. dorsalis linguae (zum Zungenrücken, zur Epiglottis und zur Gaumenmandel) und A. profunda linguae (verläuft in der Nähe der Schleimhaut bis zur Zungenspitze). A. lingualis einerseits und V. lingualis sowie N hypoglossus andererseits verlaufen nicht gemeinsam, sondern sind durch den M. hyoglossus getrennt.
Weitere Äste: R. suprahyoideus (anastomisiert oberhalb des Zungenbeins mit der Gegenseite), A. sublingualis (verläuft auf dem M. mylohyoideus am Boden der Mundhöhle nach vorn und versorgt das Zahnfleisch des Unterkiefers sowie die Glandula sublingualis).
Versorgungsbereiche der A. lingualis: Zunge, Gdl. sublingualis, Gaumenmandel, Epiglottis.
A. masseterica, deutsch: Masseterarterie
Versorgung des gleichnamigen Muskels.
A. maxillaris (mxa), deutsch: Kieferarterie
Der tiefe und stärkere Endast der ACE beginnt unterhalb des Kiefergelenkes, durchläuft die Fossa infratemporalis und tritt zwischen dem M. pterygoideus medialis und lateralis oder seitlich von beiden in die Flügelgaumengrube.
Man kann dieses Gefäß in drei Teilstrecken untergliedern, eine (I) Pars mandibularis, (II) Pars pterygoidea, (III) Pars pterygopalatina.
(I) Pars mandibularis (äußerer Abschnitt mit A. auricularis prof., A. tympanica ant., A. meningea med., A. alveolaris inf.) für Ohr, nterkiefer, Schädelhöhle.
(II) Pars pterygoidea (mittlerer Abschnitt mit Aa. temporales prof., A. masseterica, Rr. pterygoidei, A. buccalis) für Kaumuskeln.
(III) Pars pterygopalatina (innerer Abschnitt mit A. alveolaris sup. post., A. palatina desc., A. canalis pterygoidei, A. sphenopalatina, A. infraorbitalis) für Oberkiefer, Gaumen, Nasenhöhle.
Versorgungsgebiete: Ober- und Unterkiefer, Kaumuskeln, Ohr, Hirnhäute, Nase, Nasennebenhöhlen, Gaumen.
Syn.: Oberkiefer-Schlagader, A. maxillaris interna.
A. meningea media (mm), deutsch: mittlere Hirnhautarterie
Entspringt aus der Pars mandibularis der A. maxillaris. Sie zieht an der medialen Fläche des M. pterygoideus lateralis aufwärts durch das For. spinosum in die Schädelhöhle. Am Pterion teilt sich das Gefäß in die Rr. frontalis und parietalis, die auf der Außenfläche der Dura mater zur Stirn-, Schläfen- und Scheitelgegend verlaufen. Sie ist das wichtigste Ernährungsgefäß der Calvaria.
Sie anastomosiert durch die Fissura orbitalis superior mit der A. lacrimalis.
Äste: R. frontalis, R. parietalis, Anastomose mit der A. lacrimalis.
Versorgungsbereich: Dura mater, Schädelknochen..
A. meningea media (r. frontalis) (mmf), deutsch: Stirnast der mittleren Hirnhautarterie
siehe mittlere Hirnhautarterie
A. meningea media (r. parietalis) (mmp), deutsch: Scheitelast der mittleren Hirnhautarterie
siehe mittlere Hirnhautarterie
A. nasalis posterior (pna), deutsch: hintere Nasenarterie
siehe Flügelgaumenarterie
A. nasopalatina (npa), deutsch: Nasengaumenarterie
Ausgeprägter Nasenscheidenwandast der Flügelgaumenarterie, der gemeinsam mit dem gleichnamigen Nerven (N. nasopalatinus) in einer Furche des Pflugscharbeins zum Foramen incisivum schräg abwärts zieht um dort mit der A. palatina major zu anastomosieren. (siehe A. nasalis posterioris septi).
A. occipitalis (occ), deutsch: Hinterhauptarterie
Sie entspringt etwa in Höhe der A. facialis aus der A. carotis externa, zieht unter dem hinteren Biventerbauch zum Querfortsatz des Atlas. Sie hält sich damit dicht an der Drehachse des Kopfes. Von dort zieht sie aufwärts und gelangt unter dem Ansatz des M. sternocleidomastoideus zwischen diesem und dem Ansatz des M. trapezius nach dorsal, erreicht am Seitenrand des Trapeziusursprunges die Oberfläche. Sie verzweigt sich am Hinterhaupt.
Zweige: R. mastoideus (durchsetzt das Foramen mastoideum zur Dura mater), Rr. musculares (zu den Nackenmuskeln). Es bestehen Anastomosen mit Ästen der A. vertebralis und A. cervicalis profunda.
Versorgungsbereich: Nackenmuskel, Kopfmuskel (Epicraneus), Hirnhäute, Mastoidzellen.
A. ophthalmica (oph), deutsch: Augenarterie
Ast der A. carotis interna. Sie zieht mit dem N. opticus (Sehnerv) durch den Canalis opticus in die Orbita. Als wichtigsten Ast gibt sie die A. centralis retinae ab, die kurz vor dem hinteren Augenpol in den N. opticus eindringt.
Weitere Äste: A. lacrimalis, supraorbitalis, A. ciliaris, A. ethmoidalis posterior und anterior, A. palpebralis, supratrochlearis, A. dorsalis nasi.
Weitere Äste: A. lacrimalis, A. supratrochlearis, A. supraorbitalis, Aa. musculares, A. ethmoidalis anterior / posterior, Aa. ciliares. Versorgungsbereiche: Auge, Orbita, benachbarte Gesichtsbereiche.
Syn.: Augenschlagader
A. palatina ascendens (apa), deutsch: aufsteigende Gaumenarterie
Halsast der A. facialis, zieht auf ihrem Leitmuskel (M. stylopharyngeus, dann zwischen diesem und dem M. styloglossus, dann auf dem M. constrictor pharyngis superior nach oben zur medialen Seite des M. tensor veli palatini (Gaumensegel, Gaumenmandel, Ohrtrompete). Sie versorgt die Muskulatur und Schleimhaut des weichen Gaumens und des Schlundkopfes (sowie Tonsilla palatina, Ohrtrompete).
A. palatina descendens (dpa), deutsch: absteigende Gaumenarterie
Endast der A. maxillaris. Entspringt in umittelbarer Nähe des Foramen sphenopalatinum. Sie zieht abwärts vom Canalis palatinus major zum Gaumen. Oben gibt sie die A. canalis pterygoidea ab, die durch den Canalis pterygoideus rückwärts zum Schlundkopf geht. Unten teilt sie sich in die Aa. palatinae minores und A. palatina major, die die Canales palatini durchlaufen und durch die Forr. palatina minora und major heraustreten. Die Aa. palatinae minores gehen zum weichen Gaumen und zur Umgebung, die A. palatina major an die untere Fläche des harten Gaumens nach vorn zum Zahnfleisch.
Versorgungsbereiche: weicher Gaumen, harter Gaumen, Gaumenmandel.
A. palatina major (gpa), deutsch: Gaumenarterie
Fortsetzung der A. palatina descendens für die Unterfläche des harten Gaumens bis zum Foramen incisivum. Dort u.U. Anastomose mit der A. nasopalatina .
A. pharyngea ascendens (aph), deutsch: aufsteigende Schlundarterie
Sie entspringt von der Rückseite der ACE in Höhe des Abgangs der A. lingualis, steigt anfangs zwischen ACE und ACI, dann unmittelbar vor der Seitenwand des Schlundkopfes nach oben bis zur Schädelbasis.
Zweige: Rr. pharyngei (zur Schlundwand), A. meningea posterior (steigt auf der lateralen Fläche der ACI in die Höhe und geht durch das Foramen jugulare zur Dura mater), A. tympanica inferior (durch den Canaliculus tympanicus zur Paukenhöhle).
Versorgungsbereiche: Pharynx, weicher Gaumen, Ohr, Hirnhäute.
Syn.: Schlundschlagader
A. pterygopalatina (ptg), deutsch: Flügelgaumenarterie
siehe A. sphenopalatina
A. sphenopalatina (sph), deutsch: Flügelgaumenarterie
In der Regel der kräftigste Endast der A. maxillaris. Er gelangt durch das For. sphenopalatinum in die Nasenhöhle. Teilt sich meistens in der genannten Öffnung in mehrere Äste. Ein Ast versorgt mit der A. nasalis posterioris lateralis die Seitenwand der Nasenhöhle und den Schlundkopf, ein anderer Ast verläuft an der Unterfläche des Keilbeinkörpers zur Nasenscheidewand (A. nasalis posterioris septi). Letztere anastomosiert im Canalis incisivus mit A. palatina major.
Versorgungsbereiche: weite Bereiche der Nasenhöhle, Nasennebenhöhlen, Strukturen in unmittelbarer Nachbarschaft der Nasenhöhle, Nasopharynx
Syn.: A. nasalis posterior
A. subclavia, deutsch: Schlüsselbeinschlagader
Die Anfangstrecke der oberen Gliedmaßenarterie vom Abgang aus der Aorta bzw. dem Truncus brachiocephalicus bis zum Beginn der A. axillaris (am Unterrand des Schlüsselbeins). Sie liegt zwischen den Mm. scaleni anterior und medius im Sulcus der A. subclavia..
Äste: A. vertebralis (entspringt hinter dem M. scalenus anterior), A. thoracica int. (Anastomose mit der A. epigastrica superior), Tr. thyreocervicalis (Tr. thyro-bicervico-scapularis mit A. thyroidea inf., A. cervicalis asc., A. cervicalis sf., A. suprascapularis), Tr. costocervicalis (A. intercostalis suprema, A. cervicalis pf., A. dorsalis scapulae).
Versorgungsgebiete: Prävertebrale Muskulatur, Halsmark, Gehirn, Labyrinth.
Syn.: Unterschlüsselbeinarterie
A. sublingualis (slg), deutsch: Unterzungenarterie
Ast der A. lingualis. Verlauf knapp oberhalb des M. mylohyoideus und lateral vom Dct. submandibularis entlang des Mundhöhlenbodens nach vorn. Versorgung der Gdl. sublingualis.
A. submentalis (sma), deutsch: Unterkinnarterie
Die A. submentalis ist der stärkste Halsast der A. facialis. Sie verläuft an der Außenseite des M. mylohyoideus zum Kinn. Häufig anastomosiert diese Arterie durch den Mundboden mit der A. sublingualis.
A. supraorbitalis (suo), deutsch: Oberaugenhöhlenarterie
Ast der A. ophthalmica. Verläuft gemeinsam mit den N. frontalis (CN V1) zwischen dem M. levator palpebrae superioris und dem Augenhöhlendach nach vorn durch die Incisura supraorbitalis und verzweigt sich dann in vertkaler Richtung über den Brauen in der Stirn.
Versorgungsgebiet: Stirn, Oberlid, Stirnhöhle.
A. supratrochlearis (sut), deutsch: A. supratrochlearis
Ast der A. ophthalmica. Endast zur Stirn.
A. temporalis media (mta), deutsch: mittlere Schläfenarterie
Ast der A. temporalis superficialis. Verläuft oberhalb des Jochbogens und verzweigt sich im M. temporalis.
A. temporalis profunda (dta), deutsch: tiefe Schläfenarterie
siehe Aa. temporales profundae.
A. temporalis superficialis (sta), deutsch: oberflächliche Schläfenarterie
Die Schläfenarterie bildet den oberflächlichen Endast der ACE. Sie zieht vor der Ohrmuschel auf der Fascia temporalis zur Schläfengegend. Dort ist ihr Puls sicht- und tastbar. Bei älteren Menschen ist diese Arterie häufig als geschlängeltes Gefäß in der Haut zu erkennen. Die Verzweigung erfolgt auf der Höhe des Scheitels und der Stirn.
Äste: Die ersten Abzweigungen gehen nach vorne zum Gesicht oberhalb (A. zygomatico-orbitalis) und unterhalb (A. transversa facei) des Jochbogens.
Versorgungsgebiet: Gld. parotis, Scgläfengegend.
A. temporalis superficialis (r. frontalis) (sta), deutsch: Stirnast der oberflächlichen Schläfenarterie
siehe: oberflächliche Schläfenarterie
A. temporalis superficialis (r. medius) (sta), deutsch: mittlerer Ast der oberflächlichen Schläfenarterie
siehe: oberflächliche Schläfenarterie
A. temporalis superficialis (r. parietalis) (sta), deutsch: Scheitelast der oberflächlichen Schläfenarterie
siehe: oberflächliche Schläfenarterie
A. thoracia interna, deutsch: A. thoracia interna
Zieht in kaudaler Richtung zwischen der Pleura costalis und den Rippenknorpeln fingerbreit neben dem Brustbeinrand (Sternum) abwärts, teilt sich oberhalb des Zwerchfells in ihre Endäste: A. epigastrica superior und A. musculophrenica.
A. thyroidea superior (sth), deutsch: obere Schilddrüsenarterie
Sie entspringt im Trig. caroticum unterhalb des Zungenbeins aus der ACE und verläuft im Bogen nach vorn und abwärts zur Schilddüse und verästelt sich im oberen Teil des seitlichen Schilddrüsenlappens, teilweise bedeckt vom V. superior des M. omohyoideus.
Äste: R. infrahyoideus, R. sternocleidomastoideus, A. laryngea superior (geht zusammen mit dem gleichnamigen Nerven durch die Membrana thyrohyoidea zu den inneren Teilen des Kehlkopfes), R. cricothyroideus, sowie unbestimmte muskuläre und glanduläre Äste. Der R. cricothyroideus verläuft quer vor dem Lig. cricothyroideum und muss daher bei der Laryngotomie beachtet werden.
A. transversa facei (tfa), deutsch: quere Gesichtsarterie
Die Arterie verläuft unterhalb des Jochbogens, bedeckt vom Gesichtsfortsatz der Gld. parotis, zum Gesicht. Versorgt die Gld. parotis und Umgebung.
A. tympanica anterior, deutsch: vordere Paukenhöhlenarterie
Entspringt aus der Pars mandibularis der A. maxillaris. Sie zieht aufwärts durch die Fiss. petrotympanica in die Paukenhöhle.
A. vertebralis (ver), deutsch: Wirbelsäulenschlagader
Ast der A. subclavia. Verläuft zwischen dem M. scalenus anterior und dem M. longus colli senkrecht in die Höhe und tritt meist in das Foramen transversarium des 6. Halswirbels ein. Weiterer Verlauf durch die Foramina transversaria aller weiterer Halswirbel. Oberhalb des Atlas biegt das Gefäß rechtwinklig nach medial, tritt durch die Membrana atlantooccipitalis und die Dura mater in den Spinalsack des Wirbelkanals und vereinigt sich nach Durchtritt durch das Hinterhauptsloch (Foramen magnum) mit dem Gefäß der Gegenseite zur A. basilaris. Einteilung in 4 Abschnitte: Pars prävertebralis, Pars atlantica, Pars transversaria und Pars intracranialis.
Äste: Während des Verlaufs im Hals: Rr. spinales, Rr. musculares. In der Schädelhöhle: A. spinalis anterior, A. cerebelli inferior posterior.
Versorgungsgebiet: Nackenmmuskeln, Wirbelkörper, Rückenmark, Kleinhirn.
Aa. temporales profundae, deutsch: tiefe Schläfenmuskeläste
Versorgung des gleichnamigen Muskels.
Adhaesio interthalamica (Ith), deutsch: Gewebsbrücke zwischen beiden Thalami
gliöse Substanzbrücke zwischen beiden Thalami (in ca. 80% der Gehirne vorhanden).
Syn.: Massa intermedia
Ala minor ossis sphenoidalis, deutsch: kleiner Keilbeinflügel
der kleine, zu beiden Seiten des Planum sphenoidale liegende Keilbeinflügel, der die vordere Schädelgrube nach hinten mit einem scharfen Rand abschließt.
Alveus hippocampi (alv), deutsch: Marküberzug (des Hippocampus)
Markschicht der Hippocampusfasern, die in den Fornix übergehen.
Amygdala (Amg), deutsch: Mandelkern
"Anhäufung grauer Substanz im vorderen Ende des Schläfenlappens. Er liegt vor dem Unterhorn des Seitenventrikels, vor dem Hippocampus.
Der Mandelkern besteht aus drei Hauptgruppen von Kernen: Sie lassen sich der Lage entsprechend als kortikale, tiefe und zentrale Kerngruppe (Amygdaleum superficiale, profundum, centrale nach Brockhaus) beschreiben. In der Literatur werden etwas kompliziertere Benennungen gewählt:
1. die corticomediale Kerngruppe [Area amygdaloidea anterior, Ncl. des Tr. olfactorius lateralis, Ncl. corticalis medialis] mit olfactorischen und subkortikalen Verbindungen,
2. die basolaterale Kerngruppe [Ncl. basalis, Ncl. lateralis, und Ncl. basalis accessorius amygdalae] mit Hauptverbindungen zum benachbarten Kortex ,
3. der Ncl. centralis.
Die Verbindungen des Mandelkerns erstrecken sich hauptsächlich auf das limbische System, den Hypothalamus, Hippocampus, und Gyrus cinguli.
Der Mandelkern ist hauptsächlich in folgende Aspekte involviert: Emotionen, emotionales Lernen, emotionales Verhalten (Aggression), besonders im Zusammenhang mit Furcht und Angst. Der Ncl. corticalis erhält Riechfasern und spielt daher eine Rolle beim Riechen.
Der Mandelkern ist wesentlich daran beteiligt, die emotionale Bedeutung von Vorgängen, Erlebnissen zu bewerten. Er ist verantwortlich für die emotionale, subjektive "Tönung" der Wahrnehmungen und Konzepte. Daher besitzt er stabile Verbindungen zu allen Kortexarealen, in denen sensorische Qualitäten bearbeitet werden. Wahrscheinlich ist der Mandelkern (gemeinsam mit dem orbitofrontalen Kortex) auch an der Bildung von Assoziationen zwischen Handlungsabsicht und Handlungsfolge beteiligt, damit wir die Folge der tatsächlichen Handlung in ihrer emotionalen Bedeutung antizipieren können.
Syn.: Corpus amygdaloideum, Ncl. amygdalae "
Annulus tendineus (CAn), deutsch: Sehnenring
Der sehnige Ursprungsring des Muskelkegels um den Augapfel. Er wird gebildet durch die 4 Mm. recti bulbi, den M. obliquus sup. und den M. levator palpebrae sup. um den Fc. opticus an dessen Eingang in die Augenhöhle. Er umgreift den Canalis nervi optici (mit N. opticus und A. ophthalmica) und einen Teil der Fissura orbitalis superior (mit N. oculomotorius, N. abducens, N. nasociliaris). Die übrigen Nerven und Gefäße, die außerhalb des Sehnenrings in die Augenhöhle ziehen (N. frontalis, N. lacrimalis, N. trochlearis, V. ophthalmica), liegen auch in der Augenhöhle außerhalb des Muskelkegels.
Syn.: Anulus tendineus, Annulus tendineus communis (Zinni), Zinnscher Sehnenring
Ansa cervicalis (anc), deutsch: Hypoglossusschlinge
Anastomose zwischen dem R. descendens hypoglossi und den Zervikalnerven II-III.
Syn.: Ansa hypoglossi, N. cervicalis descendens inferior
Ansa lenticularis (al), deutsch: Linsenkernschlinge
Linsenkern-Thalamusbahn. Verbindung des Linsenkerns mit dem Thalamus (und zum Hypothalamus). Die Fasern entspringen aus dem lateralen Segment des inneren Pallidumglieds und verlaufen ventralseits um die innere Spitze des Linsenkerns.
Ansa peduncularis (ap), deutsch: Pedunkularschlinge (Reils Ansa)
Gemeinsamer Faserzug von Linsenkernschlinge und unterem Thalamusstiel.
Antrum mastoideum (MaA), deutsch: Vorhof der Warzenfortsatzzellen
Mündung der Warzenzellen in die Paukenhöhle, die sich als röhrenförmige Aushöhlung darstellt.
Syn: Antrum tympanomastoideum
Apertura tubae auditivae, Ostium pharyngeum tubae auditivae (oau), deutsch: Paukenhöhlenöffnung
die Öffnung der lufthaltigen Röhre, die das Mittelohr mit dem Pharynx verbindet.
Aquaeductus cerebri (Sylvii) (Aq), deutsch: Wasserleiter des Mittelhirns
enger Gang, der den III. und IV. Ventrikel miteinander verbindet.
Arachnoidea, deutsch: Arachnoidea
Die Arachnoidea ist eine gefäßfreie, halbdurchsichtige Membran und erinnert etwas an einen Kokon (deshalb auch der Name Arachnoidea von Spinnwebe). Dünne, faserartige Prozesse von mesothelbedecktem Arachnoidalgewebe, die sog. Trabeculae, verlassen die innere Oberfläche und ziehen auf die Pia mater, mit der sie dann verschmelzen. Diese Trabekel helfen, das Gehirn innerhalb des Flüßigkeitskissens zu stabilisieren.
Archicortex, deutsch: Archicortex
Der Archicortex (Teil des Allocortex) umfaßt den Hippocampus (Ammonshorn), den Gyrus dentatus und das Subiculum. Er grenzt medial an den Balken und den Hirnstamm. Seitlich, im Übergangsbereich zum Isocortex liegt der Periallocortex (= Periarchicortex, =Mesocortex). Dieser umfaßt Gyrus cinguli und Gyrus parahippocampalis. Den vorderen Abschnitt des Gyrus parahippocampalis bildet der Cortex entorhinalis.
Arcus atlantis anterior (AAT), deutsch: vorderer Wirbelbogen des Atlas
Der erste Halswirbel besitzt keinen Wirbelkörper, vielmehr unterscheidet man an ihm einen vorderen, hinteren und die Seitenteile (Massae laterales).
Arcus atlantis posterior (PAT), deutsch: hinterer Wirbelbogen des Atlas
Der erste Halswirbel besitzt keinen Wirbelkörper, vielmehr unterscheidet man an ihm einen vorderen, hinteren und die Seitenteile (Massae laterales).
Arcus zygomaticus (Zyg), deutsch: Jochbogen
bildet auf jeder Gesichtsseite den Backenknochen. Er besteht aus Körper und drei Fortsätzen (Prc. frontalis, Prc. temporalis, Prc. maxillaris).
Area amygdalohippocampalis (AHi), deutsch: amygdalohippocampale Region
histologisch nicht eindeutig bestommte Grenze zwischen Hippocampus und Mandelkern
Area cuneiformis (Ziehen) (CuA), deutsch: Area cuneiformis
Hirnstammareal. Enthält cholinerge Neurone, die über das dorsale tegmentale System zu den Vierhügeln und zum Thalamus projiziert. Ferner Verbindungen zum Ncl. interpeduncularis und dadurch indirekt über den Pedunculus corporis mammillaris zum hypothalamus und über den Tr. habenulo-interpeduncularis mit dem Epithalamus.
Syn.: Area parabigemina
Area hypothalamica anterior, deutsch: Area hypothalamica anterior
"Die Area hypothalamica anterior umfaßt den Ncl. anterior hypothalami und die sogenannte präoptische Region am Übergang zur Area septi. Das nicht gut abgegrenzte Areal füllt das Feld zwischen dem Ncl. suprachiasmaticus und den großzelligen neurosekretorischen Kernen (Ncl. paraventricularis und supraopticus) aus. Eine Zellverdichtung innerhalb dieses Areals wird als Ncl. intermedius bezeichnet. Er zeigt einen morphologischen Geschlechtsdimorphismus und hat daher den Namen "sexual dimorphic nucleus" erhalten. "
Area hypothalamica dorsalis (DH), deutsch: dorsale Hypothalamusregion
Übergangsregion zwischen Ncl. paravebtriccularis, Ncl. dorsomedialis und Area hypothalamica lateralis eunerseits und dem Bettkern der Stria terminalis andererseits. Ursprungs- und Terminalregion für wichtige Faserbahnen (Stria medullaris, Stria terminalis, Pedunculus thalamicus inferior, ventrale amygdalofugale Fasern etc.).
Area hypothalamica lateralis (LH), deutsch: seitlicher Hypothalamus
Als Area hypothalamica lateralis wird die Region im Grenzbereich zwischen Hypothalamus und Telencephalon bezeichnet. Sie wird vom Tr. telencephalicus medialis (Mittleres Vorderhirnbündel, MVB) durchzogen. Die locker in dieses aus kurzen Axonen bestehende Bündel eingewirkten Neurone können als dessen Schaltkern betrachtet werden (Ncl. interstitialis des MVB).
Area hypothalamica posterior, deutsch: Area hypothalamica posterior
Die periventrikuläre Zone ist im Bereich der Mamillarregion nicht deutlich differenziert. Sie setzt sich kaudalwärts in das zentrale Höhlengrau des Mittelhirns fort. Die Fasern, die sich entlang der gesamten Ausdehnung der periventrikulären Zone sehr locker gruppierten, konvergieren in Richtung auf das zentrale Höhlengrau des Mittelhirns und bilden dadurch ein umschriebenes Bündelchen, den Fc. longitudinalis dorsalis.
Area olfactoria (Olf), deutsch: Riechregion
Sehr unterschiedlich verwendeter Begriff (Stephan, 1975) für basale Zentren des Palaeocortex.
Area orbitoinsularis (AOI), deutsch: Orbitoinsularregion
Übergang zwischen Gyrus orbitalis lateralis, der Pars orbitalis der unteren Frontalwindung und dem Übergang vom horizontalen in den aszendierenden Schenkel der seitlichen Furche.
Area periamygdaloidea (Hassler) (PAA), deutsch: periamygdaläre Rinde
Ncl. corticalis des Mandelkerns und anliegende Rindenregion.
Area peripeduncularis (PPA), deutsch: Peripeduncularegion
Gebiet auf der Höhe (Schnittebene) des seitlichen Kniehöckers zwischen retikularem Thalamuskern, Zona incerta und first des Pedunculus cerebri. Passageenge für multiple Fasersysteme.
Area praeoptica, deutsch: Area praeoptica
Der vordere Anteil, die sog. Area preoptica gehört entwicklungsgeschichtlich zum Telencephalon, wird aber wegen der engen topographischen und funktionellen Beziehungen zum Hypothalamus gerechnet.
Area praetectalis (Area praetecti) (PTc), deutsch: Area praetecti
Grenzbereich zwischen Vierhügelplatte und hinterem oberen Teil des Zwischenhirns. Sie bildet eine Umschaltstation für den Pupillenreflex.
Area septi lateralis (LSA), deutsch: seitliche Septumregion
Sie umfasst mehrere Kerne im Seitenteil des sog. Septum verum, zwischen dem Septum pellucidum und der Area subcallosa.
Area septi medialis (MSA), deutsch: mediale Septumregion
siehe Ncl. diagonalis
Area striata (17), deutsch: Sehrinde
Endigungsgebiet der Sehstrahlung.
Area subcallosa (SCA), deutsch: Area subcallosa
Unterhalb des Balkenknies gelegenes Rindengebiet, das im weiteren Sinn zum Gyrus cinguli gerechnet werden kann.
Syn.: Area parolfactoria
Area tegmentalis ventralis (Tsai) (VTA), deutsch: ventrale tegmentale Region
Areal dopaminerger Zellen in der Fossa interpeduncularis.
Area telencephali basale (BFA), deutsch: basale Vorderhirnregion
ein Zell- und Faserkontinuum unterhalb von Putamen und Globus pallidus. Es dehnt sich zwischen der Septumregion und dem Mandelkern aus. Beim Menschen ist sie wegen der Annäherung des vorderen, mittleren Temporallappens an den Hypothalamus (durch die Hemisphärenrotation) zu einem wichtigen Durchgangsort (hauptsächlich) limbischer Fasern geworden. Neben diesen Fasersystemen enthält sie das cholinerge System des Vorderhirns (Ncl. basalis, Ncl. diagonalis). Äußerlich ist diese Region durch die Substantia perforata anterior gekennzeichnet.
Area triangularis (Wernicke) (TrA), deutsch: Area triangularis
dreieckiges faserreiches Feld am Übergang des Ncl. thalamicus ventralis posterolateralis zum Pulvinar einerseits und dem Crus der Capsula intern, sowie seitlichem Kniehöcker andererseits.
Articulatio atlanto occipitalis (AtO), deutsch: oberes Kopfgelenk
Gelenkverbindung zwischen den oberen Gelenkfortsätzen des Atlas und den Proc. condylares des Hinterhauptbeins.
Articulatio cricoarytenoidea, deutsch: Articulatio cricoarytenoidea
gelenkige Verbindung zwischen Ringknorpel und Stellknorpel (Aryknorpel). Der Aryknorpel ist paarig und hat die Gestalt einer dreiseitigen Pyramide. Ihre Basis ruht gelenkig auf dem oberen Rand des Ringknorpels, auf welchem der Stellknorpel Dreh- und Seitenbewegungen durchführen kann.
Articulatio cricothyroidea, deutsch: Articulatio cricothyroidea
Die gelenkige Verbindung des unteren Schildknorpelhorns mit dem Ringknorpel ist die. Sie ist ein echtes Gelenk mit Kapsel und Verstärkungsbändern.
Atlas (Atl), deutsch: Atlas
oberster Halswirbel
Auris media (Mid), deutsch: Mittelohr
Paukenhöhle und benachbarte pneumatische Räume
Axis (Axi), deutsch: Axis
zweiter Halswirbel. Er besteht aus einem hohen Körper mit Zahnfortsatz (Dens axis) und kleine Querfortsätze.
Bandeletta diagonalis(Broca) (db), deutsch: Stria diagonalis
siehe Ncl. diagonalis
Bandeletta diagonalis, pars verticalis (VDB), deutsch: vertikaler Schenkel des Ncl. diagonalis
siehe Ncl. diagonalis
Basis pedunculi, deutsch: Basis pedunculi
Die Basis des Mittelhirns wird durch die Hirnschenkel (Pedunculi cerebri) bestimmt. Sie repräsentieren ein kompaktes Fasergebiet aus Pyramidenbahn und cortokopontinen Fasern. Es setzt sich kranialwärts am Übergang zum Zwischenhirn in die innere Kapsel der Hemisphären fort. In entgegengesetzter Richtung fächert sich das Fasersystem innerhalb der Brücke auf. Die Pyramidenbahn erscheint hinter dem kaudalen Brückenrand an der Oberfläche.
Die Hirnschenkel bilden zwischen sich die Fossa interpeduncularis (oder Fossa intercruralis). Auf ihrem Grund treten Blutgefäße ein und bedingen, wenn diese bei der Entfernung der Hirnhäute ausgerissen werden, die Substantia perforata posterior. Am inneren Pedunculusrand entspringt der N. oculomotorius. Hier liegt die engste Stelle des Hirnstamms (Isthmus rhombencephali). Er liegt hier innerhalb des Tentoriumschlitzes und wird von einem Zisternenring umgeben, in dem die A. cerebri posterior und der N. trochlearis verlaufen.
Brachium colliculi inferioris (bic), deutsch: unterer Hügelarm
Faserzug zwischen Colliculus inferior und Corpus geniculatum mediale
Brachium colliculi superioris (bsc), deutsch: oberer Hügelarm
Faserzug zwischen Corpus geniculatum laterale und Colliculus superior
Bulbus oculi (eye), deutsch: Augapfel
Der Augapfel hat die Form einer deformierbaren Kugel mit einem Durchmesser von ca. 25 mm. Seine Hülle besteht aus drei Schichten (Augenhäuten), die einen Kern aus transparenter Substanz (Kammerwasser, Linse und Glaskörper) umfassen.
Bulbus olfactorius (OB), deutsch: Riechkolben
Anschwellung am vorderen Ende des Riechtrakts. ErR liegt auf der Lamina cribrosa und nimmt die Axone des 1. Hirnnerven (Fila olfactoria) auf. Der Bulbus olfactorius ist das primäre olfaktorische Zentrum. Von hier aus gehen die 2. Neurone ab, deren Axone als Tractus olfactorius und Stria olfactoria in das sog. Riechhirn eintreten und dort mit mehreren sekundären olfaktorischen Zentren verschaltet sind.
Bulla ethmoidalis (Eth), deutsch: große vordere Siebbeinzelle
tiefste und stark vorgewölbte Siebbeinstelle. Sie erscheint als blasiger Knochenvorsprung hinter der mittleren Muschel der Nasenhöhle.
Calcar avis (cal), deutsch: Vogelsporn
Vorwölbung an der medialen Seite des Hinterhorns durch die Kalkarinafurche
Canales semicirculares, deutsch: Bogengangsystem
Das Bogengangsystem besteht aus drei annähernd senkrecht stehenden halbkreisförmigen Kanälen (Bogengänge), die in einen größeren Hohlraum, den Utrikulus, einmünden. Jeder Bogengang besitzt an seinem Utrikulus-nahen Ende eine Eweiterung (Ampulle) mit Rezeptorzellen (vestibulare Haarzellen) und Rezeptorendigungen (periphere Fortsätze von bipolaren Nervenzellen).
Canalis facialis (7C), deutsch: Kanal des Gesichtsnervs
siehe Canalis nervi facialis
Canalis hypoglossi (12C), deutsch: Kanal des Unterzungennervs
Unterhalb des Tbl. jugulare gelegener Kanal für den Unterzungennerv (N. hypoglossus)
Canalis incisivus (Inc), deutsch: Zwischenkieferkanal
Kanal im Zwischenkiefer (mündet als Foramen incisivum) hinter den oberen Schneidezähnen in dem die Anastomosen zwischen dem N. nasopalatinus und dem N. palatinus major (und Gefäße) verlaufen.
Canalis infraorbitalis (IOr), deutsch: Unteraugenhöhlenkanal
Furche bzw. Kanal an der oberen Fläche des Oberkieferbeins (Maxilla).
Canalis mandibulae (Man), deutsch: Unterkieferkanal
An der medialen Fläche der Mandibel findet sich eine große Öffnung, das Foramen mandibulae, die den Eingang in den gleichnamigen Kanal bildet und den N. alveolaris inf. sowie die gleichnamigen Gefäße aufnimmt. Am vorderen Ende des Canalis mandibulae, der den Unterkiefer der Länge nach durchzieht, liegt das Foramen mentale.
Canalis nervi facialis, deutsch: Fazialiskanal
Knochenkanal zur Aufnahme des N. facialis. Dieser tritt durch den Porus und Meatus acusticus internus in das Felsenbein ein, verläuft im Canalis n. facialis zunächst nach lateral bis dicht vor die vordere Felsenbeinwand, wo er dann rechtwinklig nach lateral hinten abbiegt. An der Umbiegestelle, im sog. äußeren Fazialisknie (Genu n. facialis), befindet sich das sensible Ggl. geniculi mit pseudounipolaren Nervenzellen. Anschließend zieht der Nerv zunächst bogenförmig und dann senkrecht nach unten und tritt durch das Foramen stylomastoideum aus der Schädelbasis aus.
Canalis opticus, deutsch: Sehnervkanal
(lat. opticus = das Sehen betreffend).
Etwa 1 cm langer, runder Kanal im kleinen Keilbeinflügel für den Durchtritt des N. opticus und der A. ophthalmica.
Canalis pterygoideus (Ptg), deutsch: Flügelfortsatzkanal
sagittal gelegener Kanal zwischen beiden Wurzeln der Flügelgaumenfortsätze
Canalis semicircularis (SCC), deutsch: Knochenkanal des Bogengangs
Teil des knöchernen Labyrinths
Capsula externa (ec), deutsch: äußere Kapsel
weisse Substanz zwischen Linsenkern und Claustrum
Capsula extrema (ex), deutsch: äußerste Kapsel
weisse Substanz zwischen Claustrum und Inselrinde
Capsula interna (ic), deutsch: innere Kapsel
weisse Substanz zwischen Linsenkern einerseits und Ncl. caudatus und Thalamus andererseits
Cartilago alaris major (MjA), deutsch: Nasenflügelknorpel
am unteren Rand der Nasenflügel gelegene Knorpel mit einem Crus mediale und laterale als Stütze der Nasenflügel.
Cartilago arytenoidea, deutsch: Stellknorpel
(gr. arytaina = Gießbecken)
Der Aryknorpel ist paarig und hat die Gestalt einer dreiseitigen Pyramide mit einer vorderen, hinteren und medialen Seite. Die vordere Seite ist durch Muskelansätze in 2 Gruben (Foveae) unterteilt. Die Pyramidenbasis ruht gelenkig auf dem oberen Rand des Ringknorpels. Die Spitze der Pyramide (Apex) wird durch einen kleineren, nach hinten gebogenen Knorpel (Cartilago corniculata) verlängert (lat. corniculata = mit einem Hörnchen versehen). Die Pyramidenbasis zeigt 2 Vorsprünge, einen vorderen (Processus vocalis) für die Haftung des Stimmbands und des M. vocalis, und einen seitlichen (Processus muscularis) für die Haftung der Mm. cricoarytenoideus posterior und lateralis.
Syn.: Gießbeckenknorpel
Cartilago cricoidea, deutsch: Ringknorpel
(gr. krikos = Ring)
Der unpaarige siegelringähnliche Knorpel ist der einzig geschlossene Knorpelring im gesamten Luftröhrensystem. Mit seiner breiten Platte (Lamina) zeigt er nach dorsal, mit seinem schmalen Bogen (Arcus) nach ventral. Die Lamina besteht aus einer medianen Leiste und 2 seitlichen Gruben für die Haftung des M. cricoarytenoideus posterior. An ihrer Oberkante zeigt sie jederseits eine ovale Gelenkfläche (Facies articularis arytenoidea) für die Artikulation mit dem Stellknorpel. Nahe der Unterkante findet sich jederseits eine runde Gelenkfläche (Facies articularis thyroidea) für die Artikulation mit dem Schildknorpel.
Cartilago epiglottica, deutsch: Kehldeckel
(gr. epi = darüber, glotta = Stimme)
Der unpaarige elastisch-bewegliche Knorpel ist sattelförmig und mit seinem dünnen Stiel (Petiolus) an der Rückfläche des Schildknorpels befestigt. Die Seitenränder sind durch Schleimhautfalten (Plicae aryepiglotticae) mit den Stellknorpeln verbunden. In der Nische zwischen Petiolus und Membrana thyrohyoidea befindet sich ein Fettkissen, das die Bewegungen des Kehldeckels passiv unterstützt.
Syn.: Epiglottis
Cartilago septi nasi (SeC), deutsch: Septumknorpel
größeres Knorpelstück in der Nasenscheidewand
Syn.: Septum cartilagineum nasi
Cartilago thyroidea (ThC), deutsch: Schildknorpel
" (gr. thyreos = Schild).
Teil des Kehlkopfs. Der unpaarige Schildknorpel ist der größte der Kehlkopfknorpel und besteht aus zwei schrägen Platten (Laminae), die vorne in der Mittellinie bugförmig zusammenstoßen. Die Spitze (Angulus) ist beim erwachsenen Mann zur Prominentia laryngea, dem "Adamsapfel" gut ausgeprägt und wird beim Schlucken durch dessen Auf- und Abbewegung deutlich sichtbar. Der hintere freie Rand der Lamina ist nach oben und unten zu Hörnern ausgezogen (Cornu superius und Cornu inferius). Das obere Horn verbindet sich ligamentös mit dem großen Zungenbeinhorn. Das untere weist an seiner Innenseite eine kleine Gelenkfläche auf, die mit der des Ringknorpels die Articulatio cricothyroidea bildet und so die Kippbewegung des Schildknorpels ermöglicht. An der Außenfläche der Lamina befindet sich eine schräge Leiste (Linea obliqua) für die Haftung des unteren Schlundschnürers und der Mm. thyrohyoideus und sternothyroideus.
Syn.: Spannknorpel"
Cartilago tubae auditivae (Aud), deutsch: Tubenknorpel
bildet gemeinsam mit dem häutigen Abschnitt den knorpeligen Abschnitt der Tube (Pars cartilaginea tubae auditivae). Er ist mit der Unterfläche des Felsenbeines, dem Foram lacerum und dem Foramen ovale durch Bindegewebe verbunden.
Caruncula sublingualis, deutsch: Caruncula sublingualis
höckerige Schleimhauterhebung zu beiden Seiten des Zungenbändchens an der Umschlagslinie zum Mundboden. Auf ihr mündet der Ausführungsgang der Unterzungendrüse und der Unterkieferdrüse (Ductus sublingualis und submandibularis).
Cauda nuclei caudati (TCd), deutsch: Schwanz des Ncl. caudatus
siehe Ncl. caudatus
Cavitas infraglottica
Die untere Etage der Kehlkopfhöhle. Sie liegt unterhalb der Stimmritze im Ausbreitungsgebiet des Conus elasticus und besitzt daher eine konische Form. Als Anschlußstück des Kehlkopfs geht sie am Unterrand des Ringknorpels ohne besondere Grenze in die Luftröhre über.
Syn.: subglottischer Raum
Cavitas laryngis, deutsch: Kehlkopfhöhle
Die Kehlkopfhöhle beginnt am Kehlkopfeingang und endet unterhalb des Conus elasticus am 1. Trachealring, wo sie dann in die Luftröhre übergeht. Durch den Kehlkopfspiegel können Form und charakteristische Strukturierung des Kehlkopfinneren leicht überblickt werden. Durch 2 Falten (Taschenfalte, Plica vestibularis, und Stimmfalte, Plica vocalis wird die Kehlkopfhöhle in 3 übereinander liegende Etagen unterteilt, die jeweils einen Raum begrenzen.
Cavitas oris, deutsch: Mundhöhle
Die Mundhöhle ist ein variabler Raum, in dem Vorhof (Vestibulum oris) und eigentliche, innerhalb der Zahnreihen gelegene Mundhöhle (Cavitas oris proprium), unterschieden werden. Der Vorhof umfasst den Raum zwischen Wangen und Lippen einerseits und den Zahnreihen andererseits. Die eigentliche Mundhöhle bezeichnet den innerhalb der Zahnreihen gelegenen Raum. Der Eingang der Mundhöhle wird durch die Lippen begrenzt. Das Dach der Mundhöhle wird vom harten Gaumen (Palatum durum) gebildet. Der Boden der Mundhöhle (Diaphragma oris) ist weich und wird von der Mundbodenmuskulatur, die vordere und seitliche Wand von den Alveolarfortsätzen der Kiefer und von den Zähnen gebildet. Nach hinten geht die Mundhöhle durch die Schlundenge (Isthmus faucium) in den Rachenraum über.
Syn.: Cavum oris
Cavitas oris propria (Ora), deutsch: Mundhöhle
der innerhalb der Zahnreihen gelegene Raum der Mundhöhle (siehe Cavitas oris)
Syn.: Cavum oris proprium
Cavitas tympani (TyC), deutsch: Paukenhöhle
Teil des Mittelohrs (neben Ohrtrompete und Zellen des Warzenfortsatzes)
Syn.: Cavum tympani
Cavum septi pellucidi (CSP), deutsch: Septumhöhle
im Innern des Septum pellucidum gelegene median gestellte, spaltförmige Höhle
Cellulae ethmoidales (Eth), deutsch: Siebbeinzellen
im Siebbein gelegener Zellkomplex, der beidseits aus 7 bis 10 beieinanderliegenden, erbsengroßen Kammern besteht, die zum Teil untereinander kommunizieren und in ihrer Gesamtheit als Siebbeinlabyrinth (Labyrinthus ethmoidalis) bezeichnet werden. Eine größere, blasenartige Siebbeinzelle liegt unter der mittleren Muschel und wird als Bulla ethmoidalis bezeichnet. Die Cellulae ethmoidales werden meist in vordere und hintere Siebbeinzellen unterteilt, weil sie unterschiedlich innerviert werden und an getrennten Stellen mit dem Nasenraum verbunden sind.
Syn.: Sinus ethmoidales
Cellulae mastoideae (Mst), deutsch: Warzenfortsatzzellen
Luftkammern des Warzenfortsatzes. Vielfach geteilte Hohlräume (hauptsächlich) im Warzenfortsatz, die mittelbar und unmittelbar miteinander in Verbindung stehen und mit der Paukenhöhle kommunizieren. Während Ausmaß und Ausdehnung der Warzenzellen sehr variabel sind, ist ihre Verbindung mit der Paukenhöhle strukturell konstant (Antrum mastoideum)
Syn.: Warzenzellen
Centrum medianum (CM), deutsch: Centrum medianum
Teil der intralaminären Kerne
Cerebellum (Cb), deutsch: Kleinhirn
"Das Kleinhirn ist Teil des Metencephalon. Seine untere, stärker gewölbte Fläche liegt auf der hinteren Schädelgrube, seine Oberfläche liegt dem Kleinhirnzelt (Tentorium cerebelli) an. Es bildet das Dach des 4. Ventrikels und ist mit Mittelhirn, Pons und Medulla oblongata durch drei Kleinhirnstiele verbunden. Es besteht aus zwei halbkugeligen Seitenteilen (Hemisphären) und einem median gelegenen Wurm (Vermis). Zahlreiche enge, querverlaufende Furchen teilen die Oberfläche in schmale, blattförmige Windungen. Das Windungsmuster imponiert durch seine Regelmäßigkeit und den Umstand, daß diese Furchen (im Gegensatz zum Großhirn) von einer zur anderen Hemisphäre ohne Unterbrechung die Mittellinie überqueren. Im Sagittal-Schnittbild erinnert das Kleinhirn an eine baumartige Struktur (arbor vitae), darum werden die Windungen des Kleinhirns nicht als Gyri, sondern als Folia (Blätter) bezeichnet. Gruppen von Folia werden als Läppchen (Lobuli, L I - X) und diese wiederum zu drei Lappen (Lobi) zusammengefaßt. Der erste Lobus (L. I-V) wird als Lobus anterior bezeichnet und ist durch die Fissura prima vom 2. Lobus (L. posterior, L. VI-IX) getrennt. Der zehnte Lobulus wird als Lobus flocculo-nodularis bezeichnet, wobei der Nodulus in der Mittellinie gelegen ist während die "Flocken" beiderseits lateral liegen"
Chiasma opticum (ox), deutsch: Sehnervenkreuzung
Der N. opticus tritt durch den Canalis opticus in den Hirnschädel ein, wo er sich mit dem der anderen Seite in der Sehnervenkreuzung, Chiasma opticum, trifft. Im Chiasma werden nur Fasern der nasalen Netzhauthälfte zur anderen Seite gekreuzt, während die aus der temporalen Hälfte ungekreuzt weiterlaufen. Vom Chiasma aus ziehen die Sehnervenfasern als Tractus opticus weiter zum Zwischenhirn, wo sie (mit Ausnahme der Reflexfasern) im Corpus geniculatum laterale enden.
Chorda tympani (cty), deutsch: Paukensaite
Ast des N. facialis zum N. lingualis (V3) mit sensorischer (Geschmack) und parasympathischer (sekretorischer) Faserqualität. Die sensiblen und sensorischen Fasern haben ihre Perikarya im Ggl. geniculi, die parasympathischen kommen aus dem Ncl. salivatorius superior des Rautenhirns und führen präganglionäre Fasern zum Ggl. submandibulare. Der Nerv spaltet sich von Facialisstamm kurz vor dessen Austritt aus dem Felsenbein ab, wendet sich im Bogen nach oben zur Paukenhöhle, legt sich zwischen Hammer und Amboß und verläßt den Schädel auf der Innenseite der Fossa mandibulae durch die Fissura petrotympanica. Nach dem Austritt senkt sich die Chorda tympani von hinten her in den N. lingualis, mit dem sie dann gemeinsam bis zur Zungenspitze verläuft. An der Innenseite des Kieferwinkels liegt das parasympathische Ggl. submandibulare. Hier werden die präganglionären Chordafasern auf das postganglionäre Neuron umgeschaltet und versorgen dann sekretorisch die Gl. submandibularis, Gl. sublingualis, Gll. linguales im Zungenkörper sowie die kleineren Schleimdrüsen des Mundbodens. Die sensorischen Chordafasern versorgen die Pilzpapillen auf der Zungenoberfläche.
Cingulum (cg), deutsch: Gürtel
(lat. = Gürtelbinde).
Fasersystem im Gyrus cinguli. Es ist nicht auf den Gyrus cinguli beschränkt, sondern erstreckt sich rostral auf die Area subcallosa und kaudal bis in den Gyrus parahippocampalis. Die Verbindung zwischen dem Ncl. anterior des Thalamus und dem Gyrus parahippocampalis ist Teil des Papez-Kreises.
Cisterna (Ci), deutsch: Zisterne
Erweiterung des Liquorraums
Syn.: Cavum subarachnoidale
Cisterna interpeduncularis (IPC), deutsch: Cisterna interpeduncularis
zwischen den Hirnschenkeln gelegener Liquorraum
Cisterna magna (cerebello-medullaris) (GrC), deutsch: Cisterna cerebello-medullaris
Liquorraum zwischen Kleinhirn und Medulla oblongata
Cisterna pontis (PoC), deutsch: pontine Zisterne
Teil des Subarachnoidalraumes ventral des Hirnstamms.
Claustrocortex insularis (AIn), deutsch: Claustro-cortex insularis
Claustrocortex bezeichnet denjenigen Teil der Hirnrinde, der sich durch den Besitz eines Claustrum von der übrigen Hirnrinde unterscheidet. Das Gebiet, das sich mit dem Gebiet der Inselrinde (Regio insularis) deckt, wird als Claustro-cortex insularis (nach Brockhaus, 1940) bezeichnet.
Claustrum (Cl), deutsch: Vormauer
bandartiger Streifen grauer Substanz , der medial durch einen Streifen weißer Substanz vom Linsenkern (Capsula externa), lateral von einem Markstreifen von der Inselrinde (Capsula extrema) getrennt ist. Die Ausdehnung des Claustrums deckt sich zum größten Teil mit der Inselrinde (schliesst aber Teile des dorsolateralen Lobus temporalis ein).
Syn.: Bandkern, Griseum claustrale (Brockhaus)
Claustrum compactum (DCl), deutsch: kompakter Teil des Claustrums
Der Anteil des Claustrums, der sich mit dem insularen Teil des Claustrums deckt. Er ist durch seine Lage zwischen Putamen und Rinde charakterisiert und reicht als platten- oder schalenfärmiges, sich nach den Ründern zu verschmülerndes Band bis zum Sulcus circularis insulae. Dieser Teil deckt sich weitgehend mit dem Claustrum dorsale.
Claustrum temporale (TCl), deutsch: Claustrum temporale
Im Mark des Temporallappens reicht das Claustrum medial bis unter die Rinde der Subregio praeamygdalea gelegen und bis in den oralen Teil des Gyrus ambiens und der Regio entorhinalis. Kaudalwärts reicht es (dorsolateral vom Mandelkern liegend) bis zur Spitze des Unterhorns des Seitenventrikels.
Claustrum ventrale (VCl), deutsch: Claustrum ventrale
Mit dem ventralen Teil, liegt das Claustrum im Mark der Verwachsungsstelle des Temporallappens mit dem Hauptteil des Großhirns. Dabei schiebt es sich medial in die Substantia perforata anterior hinein bis zum Tuberculum olfactorium . Ventral reicht es in das Mark des Temporallappens hinab (Claustrum temporale).
Colliculus inferior (IC), deutsch: untere Hügel
zwei rundliche Erhebungen im Dorsalteil (Tectum) des Mittelhirns
Colliculus superior (SC), deutsch: obere Hügel
zwei rundliche Erhebungen im Dorsalteil (Tectum) des Mittelhirns
Columna fornicis (cfx), deutsch: Fornixsäule
siehe Fornix
Commissura anterior (ac), deutsch: vordere Querverbindung
Querverbindung zwischen der Lamina terminalis und den Fornixsäulen.
Syn.: vordere Kommissur
Commissura habenularum (hbc), deutsch: Commissura habenularum
Sie ist größtenteils eine Kommissur von Faserbündeln der Stria medullaris thalami.
Commissura hippocampalis dorsalis (dhc), deutsch: Hippocampuskommisur
Kommissur zwischen den Hippocampusformationen beider Seiten.
Syn.: Commissura fornicis
Commissura posterior (pc), deutsch: hintere Kommissur
Zwischen Zirbeldrüse und Aquaeductus gelegene Querverbindung.
Syn.: hintere Querverbindung
Concha nasalis, deutsch: Nasenmuschel
(lat. concha = Muschel).Concha nasalis superior, media et inferior
Die an der lateralen Nasenwand gelegenen Muscheln sind gebogene Knochenlamellen, die sich gegen die Nasenhöhle vorwölben und dadurch die Schleimhautoberfläche erheblich vergrößern.
Concha nasalis inferior (turbinate) (INa), deutsch: untere Nasenmuschel
Die untere Nasenmuschel besteht aus einem selbständigen Knochen, während die darüberliegende mittlere und obere Nasenmuschel aus Fortsätze des Siebbeins als Grundlage haben.
Concha nasalis media (MNa), deutsch: mittlere Nasenmuschel
siehe untere Nasenmuschel
Confluens sinum (cos), deutsch: Zusammenfluss der Blutleiter
Zusammenfluss mehrerer venöser Blutleiter (Sinus sagittalis sup., Sinus transversi, Sinus rectus, Sinus occipitalis.
Syn.: Torcular (Herophili, Presse des Herophilus, da nach alter Ansicht an dieser Stelle ein hoher Druck entsteht).
Conus elasticus, deutsch: Conus elasticus
(lat. conus = Kegel),
elastische Membran als Fortsetzung des Lig. cricothyroideum nach innen. Sie spannt sich zwischen dem Oberrand des Ringknorpels und der Unterseite der Stimmbänder. Nach unten geht der Conus in die elastischen Bestandteile der Luftröhrenschleimhaut über. Der stark verformbare Conus bewegt sich mit den Stimmbändern, indem er durch seine Verengung und Erweiterung die Lumenweite des infraglottischen Raums variiert und somit die Bewegung der Luftmenge beim Sprechen reguliert.
Cornu Ammonis 1 (CA1), deutsch: Ammonshorn
Hippocampus
Syn.. großer Seepferdefuß, Pes hippocampi major, Seepferd
Cornu superius cartilaginis thyroideae (SHT), deutsch: oberes Horn des Schildknorpels
siehe Cartilago thyroidea
Corona radiata (thr), deutsch: Stabkranz
Verbindung der Rinde mit dem Thalamus (reziprok) und tiefer gelegenen Hirnteilen. Entsprechend ihrer Lage unterscheidet man eine Pars frontalis, parietalis, occipitalis und temporalis.
Corpus adiposum buccae (BFa), deutsch: Wangenfettpfropf
(lat. adiposum = fetthaltig)
in der Vertiefung zwischen M. buccinator und M. masseter gelegenes Fettgewebe. Der Wangenfettpfropf ist in einer Bindegewebskapsel eingeschlossen und füllt als verformbare Gleitschicht den Raum zwischen den beiden Muskeln M. masseter und M. buccinator aus. Beim Öffnen und Schließen des Kiefers verschiebt sich der Fettkörper in die entstehenden Zwischenräume und sorgt für den Druckausgleich in der Wange. Beim Kauen und Saugen bietet er abwechselnd dem M. masseter und M. buccinator als Widerlager den nötigen Halt und ist deswegen als Baufett anzusehen.
Syn.: Bichat’scher Fettklumpen
Corpus adiposum orbitae (OFa), deutsch: Fettkörper der Augenhöhle
Fettgewebskörper der Orbita
Corpus callosum (cc), deutsch: (Gehirn-)Balken, Balkenzwinge
Verbindung zwischen beiden Großhirnhemisphären. Man unterscheidet ein vorderes Ende (Genu, Balkenknie), Mittelstück (Truncus, Corpus) und ein hinteres Ende (Splenium, Balkenwulst). Unten endet das Balkenknie mit einer Spitze (Rostrum, Balkenschnabel), die sich in die Lamina terminalis fortsetzt.
Corpus callosum, forceps major (fmj), deutsch: hintere Balkenzwinge
die bogenförmig durch das Spenium des Balkens ziehenden Kommissurenfasern. Sie verbinden Rindengebiete des Hinterhauptslappens miteinander.
Corpus callosum, forceps minor (fmi), deutsch: vordere Balkenzwinge
die bogenförmig durch das Balkenknie verlaufenden Kommissurenfasern
Corpus callosum, rostrum (rcc), deutsch: Balkenschnabel
vorderes Ende des Balkens, das spitz in die Lamina terminalis ausläuft
Corpus callosum, splenium (scc), deutsch: Balkenwulst
hinteres, verdicktes Ende des Balkens (siehe Forceps major)
Corpus fornicis, deutsch: Gewölbekörper
siehe Truncus fornicis
Corpus geniculatum laterale (LG), deutsch: seitlicher Kniehöcker
"Umschaltstation der Sehbahn. Es besteht aus 6 Zellschichten, die jeweils von einer Faserzone getrennt sind. Die Schichten werden von 1 (ventral) bis 6 (dorsal) bezeichnet. Jede Schicht erhält Eingang nur von einem Auge, ist also entweder "linksäugig" oder "rechtsäugig". Die Schichten sind so gestapelt, daß die Fasern aus der kontralateralen nasalen Retina und aus der ipsilateralen temporalen Retina in abwechselnden Schichten (6,4,1 bzw. 5, 3 2) enden. Eine Gesichtsfeldhälfte wird in jeder Schicht komplett abgebildet und so exakt repräsentiert, daß die Bildpunkte genau übereinander liegen. "
Corpus geniculatum laterale, pars magnocellularis (MGM), deutsch: großzelliger Teil des seitlichen Kniehöckers
siehe Corpus geniculatum laterale
Corpus geniculatum mediale (MG), deutsch: innerer (medialer) Kniehöcker
Umschaltstation der Hörbahn
Corpus mamillare (MB), deutsch: Mammillarkörper
Er gleicht einem erbsengroßen sphärischen Körper, der von stark markhaltigen Fasern umgeben ist. Es bildet einen wichtigen Bestandteil des Limbischen Systems, besitzt aber keine direkten Verbindungen mit dem Hypothalamus selbst. Läsionen führen zur Beeinträchtigung der Gedächtnisfunktion.
Corpus nuclei caudati (BCd), deutsch: Körper des Schweifkerns
siehe Ncl. caudatus
Corpus ossis hyoidei (BHy), deutsch: Zungenbeinkörper
das horizontale Mittelstück des Zungenbeins
Corpus pineale (Pi), deutsch: Zirbeldrüse
Ein (indirekt photo-neuro-)endokrines Organ am Dach des 3. Ventrikels am Übergang in den Aquaeductus cerebri und oberhalb der Vierhügelplatte. Es besteht aus Nervenzellen (Parenchymzellen = Pinealozyten) und Gliazellen (modifizierte Astrozyten). Es findet sich außerdem ein ausgeprägtes fibrovaskuläres Stroma (starke Durchflechtung von gefäßführendem Bindegewebe aus Pia und Parenchym). Eventuell kalkhaltige Konkremente (Acervulus). Als Teil des zirkadianen Systems ist es mit dem endogenen Schrittmacher, Ncl. suprachiasmaticus, multisynaptisch verknüpft und durch die Melatoninsynthese hormonal aktiv.
Syn.: Corpus pineale, Epiphysis cerebri, Glandula pinealis, Zirbel
Cortex cerebri, deutsch: Hirnrinde
Der Cortex cerebri ist der stark gefaltete Umhang der Hemisphären. Seine Erhebungen werden als Windung (Gyrus), seine Einsenkungen werden als Furche (Sulcus) bezeichnet. 2/3 seiner Oberfläche liegen in den Furchen. Jede Hemisphäre hat eine konvexe und eine mediale Fläche, die sich in der Mantelkante treffen, sowie eine basale Fläche. Die Extrema des Großhirns werden als Frontal-, Temporal-, Okzipitalpol, sowie als Scheitelhöhe (Vertex) des Gehirns beschrieben. Entsprechend der Lage des Endhirns im Cranium werden 4 Hemisphärenlappen (Stirn-, Scheitel-, Schläfen- und Hinterhauptslappen) und die Insel unterschieden.
Cortex piriformis, area piriformis (Pir), deutsch: piriformer frontaler Kortex
ventraler Endhirnabschnitt in der Nachbarschaft des Limen insulae. Unter anderem Endigungsbereich olfactorischer Fasern.
Cortex piriformis, area temporalis (Pir), deutsch: piriformer temporaler Kortex
ventraler Endhirnabschnitt in der Nachbarschaft des Limen insulae. U.a. Endigungsbereich olfactorischer Fasern.
Crista galli (CGa), deutsch: Hahnenkamm
kammartige Leiste des Siebbeins zur Befestigung der großen Hirnsichel (Falx cerebri).
Syn.: besser : Crista ossis ethmoidei (Hyrtl, 1880)
Crus fornicis (crf), deutsch: Fornix-, Gewölbebogen
Verbindung zwischen der Hippocampusformation und dem Corpus mammillare sowie Area septi.
Syn.: hinterer Gewölbeschenkel
Cuneus (Cun), deutsch: Keil
Rindengebiet auf der Medialseite der Hemisphären zwischen S. parietooccipitalis und S. calcarinus.
Cx. entorhinalis (Ent), deutsch: entorhinale Rinde
Bestandteil der Hippocampusformation
Cx. periamygdaloideus (PAM), deutsch: periamygdalare Rinde
Bestandteil des corticomedialen Mandelkerns
Decussatio pedunculorum cerebellarium superiorum (xsc), deutsch: Kreuzung der oberen Kleinhirnstiele
große Haubenkreuzung
Dens axis (DAx), deutsch: Zapfen, Zahn des Axis
Die zapfenförmige Fortsetzung des Wirbelkörper des Axis nach oben ( kranial). Entwicklungsgeschichtlich stellt der Dens axis den Wirbelkörper des Atlas dar.
Diaphragma sellae (DS), deutsch: Türkensatteldach
Duraduplikatur, die die Sella turcica überspannt. Sie umfasst den zentral gelegenen Hypophysenstiel.
Syn.: Sattelzwerchfell, Hypophysenzelt
Diencephalon, deutsch: Zwischenhirn
Das Zwischenhirn enthält als wichtigste Bestandteile: Thalamus, Epithalamus, Hypothalamus und Subthalamus.
Discus articularis (TMD), deutsch: Gelenk(zwischen)scheibe des Kiefergelenks
Faserknorpel zwischen der Fossa mandibularis und dem Caput mandibulae. Er wird in eine Pars anterior, medialis und posterior unterteilt.
Syn.: Fibrocartilago interarticularis
Dorsum sellae, deutsch: Dorsum sellae
(lat. sella = Sattel),
Sattellehne, schließt die Hypophysengrube nach hinten ab und geht dann steil abfallend in die hintere Schädelgrube über.
Ductus nasolacrimalis (nla), deutsch: Tränennasengang
Er beginnt am Tränensack (Saccus lacrimalis) im Os lacrimale und mündet unter der unteren Nasenmuschel (Concha nasalis inferior) in die Nase.
Ductus parotideus (ptd), deutsch: Ohrspeichelgang
Ausführungsgang der Ohrspeicheldrüse.
Syn.: Stenon-Gang
Ductus semicircularis (SCD), deutsch: Bogengang
siehe Canales semicirculares
Ductus sublingualis (sld), deutsch: Unterzungenspeichelgang
Ausführungsgang der Unterzungenspeicheldrüse.
Ductus submandibularis (smd), deutsch: Unterkieferspeichelgang
Ausführungsgang der Glandula submandibularis. Er mündet, meist mit dem Endstück des Ductus sublingualis vereint, auf der Caruncula sublingualis
Dura mater encephali (Dur), deutsch: Dura mater encephali
Die harte Hirnhaut, die den Schädelraum auskleidet und das Gehirn umgibt. Beachte Unterschiede zwischen der kranialen und der spinalen Dura. Die kraniale Dura haftet fest an der inneren Oberfläche des Schädels. Sie besteht aus zwei miteinander verschmolzenen Schichten: dem äußeren periostalen und dem inneren meningealen Blatt. Unter normalen Bedingungen besteht kein Raum ober- oder unterhalb der Dura. Jedoch kann die Dura unter klinischen Bedingungen (Blutung) von ihren Nachbarstrukturen getrennt werden, so daß dann zwei Räume darstellbar sind. Als Epiduralraum bezeichnet man den fakultativen Raum zwischen knöchernem Schädeldach und dem Periost. Als Subduralraum wird der kapillare Spaltraum zwischen Dura und Arachnoidea bezeichnet.
Dura mater spinalis , deutsch: Dura mater spinalis
Die harte Hirnhaut, die das Rückenmark umgibt. Am Foramen occipitale magnum werden beide Blätter der Dura mater encephali getrennt. Das (innere) meningeale Blatt geht als unmittelbare Fortsetzung der Dura mater encephali in die spinale Dura über, während das äußere (periostale) Blatt das Periost der Wirbelkörper bildet. Das (innere) meningeale Blatt bildet eine einschichtige Membran, die vom Periost der Wirbelkörper durch einen Epiduralraum getrennt ist.
Syn.: Duralsack
Eminentia arcuata, deutsch: Eminentia arcuata
(lat. eminentia = Vorsprung, Erhöhung, arcuatus = bogenförmig), diese individuell verschieden stark ausgeprägte Vorwölbung an der Pyramidenvorderwand nahe der Felsenbeinspitze gibt die Lage des zum Gleichgewichtsorgan gehörenden oberen Bogenganges.
Eminentia mediana (ME), deutsch: Eminentia mediana
Die Kontaktregion zwischen dem kleinzelligen hypothalamo-hypophysären System und dem Kapillarsystem des Hypophysenstiels zur Freisetzung von Steuerhormonen für die Beeinflussung der sekretorischen Aktivität der Adenohypophyse. Von dieser Neurohämalregion gelangen die Hormone (Statine bzw. Liberine) über das Pfortader-System zu den sekretorischen Zellen der Adenohypophyse.
Emissarium, deutsch: Emissarie
(lat. = lat. Abzugsrohr). Venenverbindung zwischen Venen innerhalb und außerhalb der Schädelhöhle. siehe V. emissaria
Epiglottis (EGl), deutsch: Kehldeckel
siehe Cartilago epiglottica
Epithalamus, deutsch: Epithalamus
"Der Epithalamus befindet sich auf dem rückwärtigen Teil des Thalamus. Er besteht aus dem unpaaren Organ der Epiphyse, den beiden seitlich gelegenen Ncll. habenulae, von denen jeweils nach rostral die Stria medullaris abgeht (daher der Name "Zügelkern"), der Commissura posterior sowie der Commissura habenularum. Die Striae medullares lassen sich als zwei kompakte weiße Markstreifen von den Ncll. habenulae nach vorne bis zur Commissura anterior verfolgen. Ihre meisten Fasern stammen aus der Septalregion. Die Ncll. habenulae besitzen außerdem zwei wichtige Hirnstammverbindungen: 1. zum Ncl. interpeduncularis (Fc. retroflexus und 2. Fc. habenulo-tegmentalis zum Ncl. tegmentalis dorsalis und Ncl. cuneiformis). An der Commissura habenularum haftet die Zirbeldrüse (Epiphyse) an. Die Commissura posterior ist als innerer Refernzpunkt bei bildgebenden Verfahren bedeutsam. "
Falx cerebri (FxC), deutsch: Großhirnsichel
median gestellte Gewebeplatte zwischen den beiden zerebralen Hemisphären.
Syn.: große Hirnsichel
Fascia cervicalis, deutsch: Halsfaszie
(lat. fascia = Binde). Die Halsfaszien bilden ein Bindegewebssystem, das die Funktionseinheiten des Halses umschließt, sie voneinander trennt und trotzdem eine lockere Verbindung zwischen ihnen aufrechterhält. Sie sind topographisch untergliedert in 3 Blätter, oberflächliches, mittleres und tiefes Blatt der Halsfaszie
Fascia dentata (FD), deutsch: Fascia dentata
siehe Gyrus dentatus. Bezeichnet zuweilen allein die zellführende Schicht (Stratum granulosum) des Gyrus dentatus
Fascia nuchae (nuf), deutsch: Nackenfaszie
Teil der oberflächlichen Halsfaszie im Nackenbereich.
Fascia temporalis (tf), deutsch: Temporalisfaszie
Faszie, die den Schläfenmuskel (Musculus temporalis) bedeckt und ihm als Ursprung dient.
Fc. lenticularis (len), deutsch: Linsenkernschleife
Die Fasern stammen aus der inneren Abteilung des inneren Pallidumglieds und verlaufen dorsalwärts durch die innere Kapsel. Die Fasern schlingen sich dann um die Mediodorsalfläche des Ncl. subthalamicus und gelangen von dort in das H-Feld von Forel (= praerubrales Feld von Forel).
Fc. lenticularis (H2) (H2), deutsch: H2-Bündel
Teilstrecke des Fc. lenticularis zwischen dem Ncl. subthalamicus und der Zona incerta.
Fc. longitudinalis inferior (ilf), deutsch: unteres Längsbündel
Assoziation- und Projektionsfasern im Dorsalteil des Temporallappens mit Verbindung zum Okzipitallappen (Riley).
Es verbindet wahrscheinlich ventrale Aspekte des extrastriären okzipitalen Kortex Area V2, V4) mit vorderen temporalen Strukturen (lateraler temporaler Kortex, Gyrus parahippocampalis, Mandelkern).
siehe Fc. fronto-occipitalis inf.
Syn.: Fc. temporo-occipitalis
Fc. longitudinalis medialis (mlf), deutsch: mittleres Längsbündel
Fasersystem im Tegmentum des Hirnstamms, paramedian unterhalb des ventrikelbodens bzw. des Aquaeductus cerebri, das motorische Hernnervenkerne verbindet, die an der Koordination der Augenmuskelbewegungen sowie bei Kauen, Schlucken und Sprechen beteiligt sind.
Fc. longitudinalis telencephali medialis (mfb), deutsch: mediales Vorderhirnbündel
komplexer Faserzug in der Area hypotalamica lateralis zwischen der limbischen Vorderhirnregion (olfaktorische Strukturen, Septumkerne, amygdalo-hippocampalen Region mitArea periamygdaloidea, Subiculum) und der limbischen Mittelhirnregion.
Syn.: medial forebrain bundle
Fc. mammillaris principalis (pm), deutsch: Fc. mammillaris principalis
gemeinsam verlaufender Faserabschnitt von Tr. mammillothalamicus und mammillotegmentalis.
Syn. Fc. princeps
Fc. occipito-frontalis superior (sof), deutsch: oberes occipito-frontales Bündel
langes Assoziationssystem des sog. dorsal visual stream.
Syn.: Fc. fronto-occipitalis
Fc. retroflexus (fr), deutsch: Fc. retroflexus
siehe Ncl. habenulae
Fc. subcallosus (sca), deutsch: Fc. subcallosus
halbmondförmiges, kompaktes Faserbündel unmittelbar über dem Kopf und Körper des Ncl. caudatus unterhalb und medial des Fc. fronto-occipitalis.
Fc. subthalamicus (sth), deutsch: Fc. subthalamicus
Faserbündel zwischen Globus pallidus und Ncl. subthalamicus.
Fc. thalamicus (Campus Foreli H1) (H1), deutsch: H1-Bündel
gemeinsame Strecke der Ansa lenticularis und dem Fc. lenticularis zum Thalamus. Es entspricht dem H1 felf von Forel.
Fc. uncinatus (unc), deutsch: Hakenbündel
hakenförmig verlaufendes Faserbündel zwischen dem unteren Teil des Stirnlappens und dem vorderen Teil des Schläfenlappens.
Fibrae perforantes pedunculi (com), deutsch: Kamm-System (Edinger)
"Wie der Ncl. caudatus und das Putamen sind auch das innere Pallidumglied und die Pars reticulata der Substantia nigra während der Hirnentwicklung durch die einsprossenden Fasern des Hemisphärenstiels (innere Kapsel und Pedunculus cerebri) getrennt worden. Auch hier finden sich als Relikte dieser Entwicklung "retikuläre" Substanzbrücken innerhalb des Pedunculus cerebri. Aus diesen Gründen werden das innere Pallidumglied und die SNR als einheitliche Struktur (GPi/SNR-Komplex) betrachtet. Ihre Neurone bilden das Ausgangssystem der Basalganglien. Diese Substanzbrücken werden als Kamm-System bezeichnet. "
Fimbria hippocampi (fi), deutsch: Hippocampuskrause (weißer Bandstreifen des Hippocampus)
Der weiße Saum des Hippocampus, in dem sich die Fasern sammeln, bevor sie über den Gewölbeschenkel (Crus fornicis) den Hippocampus verlassen.
Fissura lateralis (lf), deutsch: Seitenfurche
siehe Sulcus lateralis
Fissura orbitalis inferior, deutsch: untere Augenhöhlenspalte
(lat. fissura = Spalt).
Eine schmale, etwa 3 bis 4 cm lange Spalte zwischen unterer und seitlicher Orbitawand. Sie ist beim Lebenden durch eine Bindegewebsplatte und durch den M. orbitalis verschlossen und läßt die Nn. zygomaticus, infraorbitalis sowie die Rr. orbitales aus der Flügelgaumengrube in die Augenhöhle durchtreten.
Fissura orbitalis superior, deutsch: obere Augenhöhlenspalte
(lat. fissura = Spalt).
Ein geräumiger, querliegender Spalt zwischen kleinem und großem Keilbeinflügel für den Austritt der V. ophthalmica aus der Augenhöhle und den Eintritt der Nn. oculomotorius, trochlearis, ophthalmicus und abducens in die Augenhöhle.
Folliculus lingualis (LgF), deutsch: Follikel der Tonsilla lingualis
Teil der Zungenmandel
For. caecum, deutsch: blindes Loch
Am unteren Ende der Crista frontalis gelegene Öffnung, die eine kleine Vene (Emissarium Santorini) enthält. Diese verbindet den Sinus sagittalis superior mit den Venen der Nasenhöhle.
For. ethmoidale anterius, deutsch: vorderes Siebbeinloch
In der Lamina orbitalis des Siebbeins gelegene Öffnung an der medialen Orbitawand für den Durchtritt von A. und N. ethmoidalis anterior, welche zunächst durch die Siebplatte in den Gehirnschädel geleitet werden.
For. ethmoidale posterius, deutsch: hinteres Siebbeinloch
liegt am oberen Rand der Lamina orbitalis des Siebbeins. Hierdurch treten N. und A. ethmoidalis posterior sowie der R. orbitalis aus der Augenhöhle in die Keilbeinhöhle und die hinteren Siebbeinzellen.
For. infraorbitale (IOr), deutsch: Unteraugenhöhlenloch
Öffnung am Unterrand der Augenhöhle für den Austritt des N. infraorbitalis (und seiner begleitenden Arterie).
For. interventriculare (IVF), deutsch: Zwischenkammerloch
siehe Ventrikel
For. jugulare (Jug), deutsch: Drosselloch
Öffnung in der hinteren Schädelgrube für den Durchtritt der Vagusgruppe und der Vena jugularis interna (aus Sinus sigmoideus und Sinus petrosus inferior).
For. lacerum, deutsch: For. lacerum
(lat. lacer = zerrissen). Unscharf begrenzte, an den Rändern gezackte Öffnung zwischen dem großen Keilbeinflügel und der Pyramidenspitze des Schläfenbeins. Durch das Foramen treten folgende Strukturen: 1. A. carotis interna (am weitesten medial), 2. N. petrosus sf. major, N. petrosus sf. minor, 3. Tuba auditiva (am weitesten lateral). Der Rest ist beim Lebenden durch Faserknorpel verschlossen.
For. ovale, deutsch: ovales Loch
Öffnung der mittleren Schädelgrube an der Basis der Pyramidenspitze lateral vom Foramen lacerum für den Durchtritt des N. mandibularis.
For. palatinum majus (GPa), deutsch: großes Gaumenloch
Mündung des Canalis palatinus major in der Seitenfläche der Pars horizontalis des harten Gaumens.
For. rotundum, deutsch: rundes Loch
Öffnung der mittleren Schädelgrube für den Durchtritt des N. maxillaris in die Flügelgaumengrube.
For. spinosum, deutsch: For. spinosum
(lat. spina = Dorn, Stachel, so benannt, weil es an der hinteren Spitze des Keilbeins liegt).
Öffnung der mittleren Schädelgrube für den Durchtritt der A. meningea media.
For. supraorbitale, deutsch: For. supraorbitale
Öffnung am Oberrand der Augenhöhle für den Durchtritt des R. lateralis n. supraorbitalis und der A. supraorbitalis. Statt des Foramens kann gelegentlich eine Incisura supraorbitalis vorhanden sein.
For. zygomatico-orbitale, deutsch: For. zygomatico-orbitale
Vorn an der Orbitalfläche des Jochbeins gelegenes Loch für den Durchtritt des N. zygomaticus. Im Jochbeinknochen teilt sich der Nerv und tritt durch zwei weitere Öffnungen an die Außenseite des Jochbeins.
Foramen, deutsch: Loch
(lat. foramen = Loch), siehe For.
Formatio hippocampi, deutsch: Hippocampusformation
Hippocampusformation umfaßt als Teil des Allocortex den Hippocampus selbst (Ammonshorn, Seepferdchen), den Gyrus dentatus und das Subiculum. Im Übergangsbereich zum Isocortex (in der direkten Umgebung des Hippocampus) liegen Gyrus cinguli und Gyrus parahippocampalis (=Mesocortex =Periallocortex= Periarchicortex). Den vorderen Abschnitt des Gyrus parahippocampalis bildet der Cortex entorhinalis.
Formatio reticularis, deutsch: Netzsubstanz
Die Netzsubstanz bildet ein dichtes Geflecht aus Schaltneuronen und Fortsätzen im Tegmentum des Hirnstamms. Sie besitzt Verbindungen nach kaudal zum Eigenapparat der Rückenmarks und nach rostral zum Thalamus. Dabei belegt sie den von den Kernen und Strängen ausgesparten Raum. Ihre Neurone dienen sowohl somatischen wie viszeralen Funktionen.
Syn.: Gittersubstanz
Fornix (fx), deutsch: Gewölbe
Der Fornix ist Teil einer mehrgliedrigen Verbindung des Hypothalamus mit der Hippokampusformation (sog. Papezkreis). Er entwickelt sich aus der Hippocampusformation, verläuft zwischen lateraler und medialer Zone des Hypothalamus und strahlt von lateral in das Corpus mamillare ein. An der Medialseite verlassen die Fasern das Corpus mammillare als Tr. mammillo-thalamicus und erreichen nach Umschaltung im Ncl. anterior des Thalamus indirekt wieder die Hippocampusformation.
Syn.: Hirngewölbe
Fornix longus (prc), deutsch: Fornix longus
siehe Fornix praecommissuralis
Fornix postcommissuralis (poc), deutsch: postcommissuraler Fornix
Fornix anteile mit Beziehung zu Arealen hinter der vorderen Kommissur (Corpus mammillare)
Fornix praecommissuralis (pcf), deutsch: praecommissuraler Fornix
Fornix anteile mit Beziehung zu Arealen vor der vorderen Kommissur (Area septi)
Fornix, columna, deutsch: Gewölbesäule
Abschnitt des Fornix zwischen Columna fornicis und Corpus mammillare. Beide Säulen des Fornix trennen sich zwischen Commissura anterior und Foramen interventriculare und verlaufen dann jeweils an der Grenze zwischen der medialen und lateralen Zone zum Corpus mammillare.
Fornix, corpus (bfx), deutsch: Körper des Fornix
Abschnitt des Fornix zwischen Crus fornicis und Columna fornicis.
Fornix, crus, deutsch: Gewölbeschenkel
Abschnitt des Fornix zwischen Fimbria und Crus fornicis. Beide Schenkel nähern sich unter dem Balken und vereinigen sich dort tum Corpus fornicis. Zwischen beiden Schenkeln findet ein Faseraustausch statt: Commissura fornicis (Psalterium hippocampi).
Fossa glandulae lacrimalis, deutsch: Tränendrüsengrube
(lat. glandula = Drüse, lacrima = Träne), eine Vertiefung des Stirnbeins im lateralen Bereich des Orbitadaches, kennzeichnet die Lage der Tränendrüse.
Fossa hypophysialis, deutsch: Hypophysengrube
(lat. fossa = Grube), Vertiefung für die Aufnahme der Hypophyse. Über diese Grube spannt sich die harte Hirnhaut und läßt nur ein kleines Loch für den Durchtritt des Hypophysenstiels zum Gehirn frei.
Fossa interpeduncularis (ipf), deutsch: Grube zwischen beiden Großhirnschenkeln
An der Basis des Mittelhirns gelegene Grube zwischen beiden Hirnschenkeln.
Fossa mandibularis (Man), deutsch: Unterkiefergrube
Gelenkgrube des Schläfenbeins für den Unterkieferkopf.
Fossa pterygopalatina (PtP), deutsch: Flügelgaumengrube
Spalt in der Tiefe des vorderen, medialen Abschnitts der Fossa infratemporalis, zwischen dem Prc. pterygoideus und dem Oberkiefer (Fissura pterygomaxillaris). Die Flügelgaumengrube ist vorne durch den Oberkiefer (Tuber maxillae), medial von der vertikalen Platte des Gaumenbeins und hinten vom Flügelfortsatz des Keilbeins begrenzt. In der Fossa findet die Verzweigung des N. maxillaris und die Endaufteilung der A. maxillaris statt.
Fossa sacci lacrimalis, deutsch: Tränensackgrube
(lat. saccus = Sack),
an der vorderen Medialwand der Orbita gelegene Grube für den Tränensack. Sie wird gemeinsam vom Oberkiefer und Tränenbein gebildet und ist vorn von der Crista lacrimalis anterior, hinten von der Crista lacrimalis posterior begrenzt. Nach unten setzt sie sich in den Canalis nasolacrimalis fort.
Fossa scaphoidea, deutsch: kahnförmige Grube
Grube in der Fossa pterygoidea neben der Lamina medialis. Ursprungsort eines Teils des M. tensor veli palatini.
Syn.: Fossa navicularis
Fovea centralis, deutsch: zentrale Netzhautgrube
das vertiefte Zentrum des gelben Flecks (Macula lutea). Sie bildet die Stelle des schärfsten Sehens, denn hier sind alle Schichten der Retina, die nicht direkt an der Lichtreizaufnahme beteiligt sind, zur Seite gedrängt. Die Lichtstrahlen können daher ungehindert zu den Außensegmenten der Zapfen gelangen. Stäbchen finden sich hier nicht.
Frenulum linguae, deutsch: Zungenbändchen
Eine mediane Schleimhautfalte, die die Zungenunterfläche mit dem Mundboden verbindet und eine zu starke Bewegung der Zungenspitze nach hinten verhindert.
Funiculus cuneatus, deutsch: Funiculus cuneatus
lateral gelegener Teil der Hinterstrangbahn.
Syn::Burdach’scher Strang, lateraler Keilstrang
Funiculus gracilis, deutsch: Funiculus gracilis
medial gelegener Teil der Hinterstrangbahn.
Syn::Goll’scher Strang., zarter Strang, medialer Keilstrang
Galea aponeurotica, deutsch: Sehnenhaube
(lat. galea = Haube, gr. aponeurosis = flächenhafte Sehne)
derbe Sehnenplatte zwischen Kopfhaut und Schädel. Sie dient als Sehne für den M. epicranius, d.h. für Muskelfasern von Stirn, Schläfe und Hinterhaupt. Die Galea ist mit dem Subkutangewebe der Kopfhaut fest verwachsen, mit dem Periost der Kalotte hingegen durch zartes Bindegewebe locker verbunden. Galea und Haut bilden gemeinsam eine funktionelle Einheit, die Kopfschwarte (Skalp). Die Kopfschwarte ist reich innerviert und stark vaskularisiert. Innerviert wird sie vom R. medialis und R. lateralis des N. frontalis aus dem N. trigeminus und dem N. occipitalis major aus dem R. dorsalis des 2. Halsnerven.
Ganglion, deutsch: Ganglion
siehe Ggl.
Ganglion ciliare, deutsch: Ziliarganglion
"Das etwa 2 – 3 mm große parasympathische Ggl. ciliare liegt lateral am N. opticus etwa 2 cm hinter dem Augapfel.
In das Ganglion kommen:
– parasympathische Fasern aus dem N. oculomotorius (Radix oculomotoria), die hier vom prä- auf das postganglionäre Neuron umgeschaltet werden,
– sympathische Fasern aus dem Geflecht der A. carotis interna und der A. ophthalmica (Radix sympathica),
– sensible Fasern aus dem N. nasociliaris (Radix nasociliaris, "Radix longa"). (Die sensiblen und sympathischen Faseren ziehen ohne Unterbrechung hindurch).
Aus dem Ggl. ciliare gehen die etwa 10 – 15 Nn. ciliares breves ab, die dann als gemischte Nerven zum Augapfel ziehen. Die parasympathischen Anteile dieser Nerven versorgen den Ziliarmuskel für die Akkommodation der Linse sowie den M. sphincter pupillae für die Verengung des Sehlochs. Die sympathischen Fasern versorgen den M. dilatator pupillae für die Erweiterung des Sehlochs sowie den M. tarsalis für die Erhaltung der Lidöffnung. Die sensiblen Fasern versorgen den Augapfel mit elementaren Sinnesempfindungen wie Schmerz, Druck, Temperatur und Berührung."
Gdl. et ductus sublingualis (SL), deutsch: Unterzungendrüse und Ausführungsgang
siehe Gdl. sublingualis
Gdl. hypophysialis (Pit), deutsch: Hirnanhangsdrüse
Endokrines Organ in der Hypophysengrube (Fossa hypophysealis). Sie ist durch den Hypophysenstiel mit dem Hypothalamus verunden. Die Hypophyse besteht aus zwei, ihrer Struktur, Herkunft und Funktion nach gänzlich verschiedenen Anteilen, einem Drüsenteil (Adenohypophyse) und einem Hirnteil (Neurohypophyse). Der Hirnteil enthält Axone bzw. Axonendigungen (keine Perikaryen) der magnozellulären hypothalamischen Zellgruppen sowie Gliazellen. Der Drüsenteil besteht aus Drüsenzellen, deren Sekret (Hormon) an den allgemeinen Blutkreislauf abgegeben wird.
Syn.: Hypophysis cerebri, Hypophyse
Gdl. lacrimalis (Lac), deutsch: Tränendrüse
oberhalb des äußeren Augenwinkels gelegene Drüse für die Produktion der /von Tränenflüssigkeit. Die Drüsenausführungsgänge münden in den oberen Bindehautsack.
Gdl. lingualis (Lg), deutsch: Zungendrüse
Speicheldrüse(n) der Zunge. siehe Gdll. linguales
Gdl. parathyroidea, deutsch: Nebenschilddrüse
linsengroße endokrine Drüse im Seitenlappen der Schilddrüse. Es sind auf jeder Seite zwei, die beiderseits des Hypopharynx der Schilddrüse hinten anliegen. Von ihnen wird das Parathormon produziert, das den Kalzium- und Phosphatspiegel des Blutes reguliert.
Gdl. parotidea (Ptd), deutsch: Ohrspeicheldrüse
rein seröse Speicheldrüse vor dem äußeren Gehörgang und hinter dem aufsteigenden Unterkieferast. Ihre tiefen Anteile reichen bis in den Parapharyngealraum (Prc. pharyngeus). Der Ausführungsgang verläuft über dem M. masseter, durchbricht den M. buccalis und mündet auf der Höhe des 2. oberen Molaren im Vestibulum oris.
Gdl. sublingualis, deutsch: Unterzungendrüse
Unterzungendrüse auf dem M. mylohyoideus. Als einzige der großen Speicheldrüsen liegt sie innerhalb der Mundhöhle. Sie ist beiderseits der Mittellinie unter der Mundbodenschleimhaut zu betasten und häufig auch zu sehen. Mit einem Ductus sublingualis mündet sie meist gemeinsam mit dem Ductus submandibularis auf der Caruncula sublingualis. Die Gdl. sublingualis ist eine zusammengesetzte mukoseröse Speicheldrüse.
Gdl. submandibularis (SM), deutsch: Unterkieferspeicheldrüse
Unterkieferdrüse. Sie liegt unter dem Diaphragma oris auf der Innenseite des Kieferwinkels im Trigonum submandibulare. Ihr Ausführungsgang, Ductus submandibularis, zieht in den Mundboden unter der Zunge, wo er, meist mit dem Endstück des Ductus sublingualis vereint, auf der Caruncula sublingualis einmündet. Die Gdl. submandibularis ist eine sero-mukös gemischte Speicheldrüse.
Gdl. thyroidea, deutsch: Schilddrüse
endokrine Drüse. Sie ist H-förmig und besteht aus 2 Seitenlappen (Lobus dexter und sinister) sowie einem schmalen Mittelteil (Isthmus), der die Seitenlappen miteinander verbindet. Die Hauptmasse liegt beiderseits der Trachea, sein Isthmus vor der Trachea etwa in Höhe des 2. – 4. Trachealrings. Vorn und seitlich wird die Schilddrüse von der mittleren Halsfaszie und den infrahyalen Muskeln bedeckt. Die Seitenlappen stoßen dorsal an den Gefäß-Nervenstrang des Halses.
Gdll. linguales, deutsch: Zungendrüsen
In der Substanz der Zunge sind zahlreiche verstreut liegende Drüsen eingewebt. Am Grund der Geschmackspapillen sind sie rein serös. Mit ihrem dünnflüssigen Sekret sorgen sie als Spüldrüsen für einen raschen Abtransport der Geschmacksstoffe. Die restlichen Zungendrüsen sind mukoserös oder rein mukös. Im vorderen Zungenbereich liegen die gemischten Glandulae linguales anteriores, im hinteren Zungenbereich die vorwiegend mukösen Glandulae linguales posteriores (für die Glitschigkeit des Bissens). Alle Drüsen münden mit ihren kleinen Ausführungsgängen auf der Zungenoberfläche und halten zusätzlich die Zungenschleimhaut feucht. Sie werden von beiden Komponenten des vegetativen Systems versorgt. Der parasympathische Anteil wird am Zungenkörper durch die Chorda tympani und an der Zungenwurzel durch den N. glossopharyngeus vermittelt. Die sympathischen Fasern aus dem Ganglion cervicale superius erreichen die Zungendrüsen über die Zungenarterie.
Gdll. palatinae (Pal), deutsch: Gaumendrüsen
Drüsen der Schleimhaut mit vorwiegend mukoiden Eigenschaften. Ihre Ausführungsgänge durchziehen die Lamina propria und münden an der freien Oberfläche.
Genu corporis callosi (gcc), deutsch: Balkenknie
siehe Corpus callosum
Ggl. cervicale superius (SCG), deutsch: oberes Halsganglion
das oberste Ganglion des Grenzstrangs. Über dieses Ganglion verläuft die gesamte (einseitige) sympathische Innervation des Kopfes.
Ggl. ciliare, deutsch: Ziliarganglion
Parasympathisches Ganglion knapp hinter den Augapfel und seitlich vom N. opticus gelegen. Aus dem Ggl. ciliare gehen etwa 10 – 15 Nerven, Nn. ciliares breves ab, die dann als gemischte Nerven zum Augapfel ziehen. Die parasympathischen Anteile dieser Nerven versorgen den Ziliarmuskel für die Akkommodation der Linse sowie den M. sphincter pupillae für die Verengung des Sehlochs. Die sympathischen Fasern versorgen den M. dilatator pupillae für die Erweiterung des Sehlochs sowie den M. tarsalis für die Erhaltung der Lidöffnung. Die sensiblen Fasern versorgen den Augapfel mit elementaren Sinnesempfindungen wie Schmerz, Druck, Temperatur und Berührung.
Ggl. oticum (Oti), deutsch: Ohrganglion
Parasympathisches Ganglion knapp unterhalb des For. ovale. Seine präganglionären Fasern stammen aus dem N. glossopharyngeus. Seine postganglionären Fasern innervieren die Ohrspeicheldrüse. Die sensible Wurzel stammt aus dem N. mandibularis. Die sympathische Wurzel stammt aus dem Geflecht der A. meningea media.
Ggl. pterygopalatinum (Ptg), deutsch: Flügelgaumenganglion
Parasympathisches Ganglion in der Flügelgaumengrube. Seine präganglionären Fasern stammen aus dem N. petrosus major. Seine sensible Wurzel stammt aus dem N. maxillaris. Seine sympathische Wurzel stammt aus dem Geflecht der A. carotis interna.
Ggl. trigeminale (Gasseri) (5Gn), deutsch: Ganglion des N. trigeminus
Im Ganglion liegen die Perikaryen der Zellen der sensiblen Wurzel (Radix sensoria), deren afferente Axone zu den 2 Trigeminuskernen verlaufen: Ncl. sensorius principalis u. Ncl. tractus spinalis nervi trigemini (für die Aufnahme sensibler Reize aus dem Gesicht, der Binde- u. Hornhaut des Auges, Nasenhöhlen- und Mundhöhlenschleimhaut, den Zähnen). Die motorische Wurzel enthält viszeroefferente Fasern aus Nervenzellen des Ncl. motorius n. trigemini für die Kau- und Mundbodenmuskulatur und den M. tensor tympani und M. tensor veli palatini.
Glandula, deutsch: Drüse
siehe Gdl.
Globus pallidus (GP), deutsch: blasser Kern
(lat. globus = Klumpen). Der Globus pallidus gehört zum Subthalamus des Zwischenhirns. Sein Reichtum an markhaltigen Fasern erklärt die blasse Farbe (pallidus) auf makroskopischen Schnitten. Er liegt medial vom Putamen und ist von ihm durch die Lamina externa getrennt. Der Globus pallidus selbst wird durch eine dünne Faserlamelle in ein inneres, zentrales Glied (GP internus) und ein äußeres Glied (GP externus) getrennt.
Globus pallidus externus (EGP), deutsch: äußeres Pallidumglied
siehe Globus pallidus
Globus pallidus internus (IGP), deutsch: inneres Pallidumglied
siehe Globus pallidus
Globus pallidus, pars supracapsularis (SCG), deutsch: supracapsulärer Teil des Pallidums
kleiner Anteil von Pallidumzellen dorsal der Capsula interna.
Globus pallidus, pars ventralis (VP), deutsch: ventrales Pallidum
dem limbischen System zugeordneter Pallidumabschnitt.
Syn.: Pallidum ventrale
Glottis, deutsch: Glottis
(gr. glottis = Mundstück einer Flöte). Die mittlere Etage der Kehlkopfhöhle. Sie erstreckt sich zwischen der Rima vestibuli und der Rima glottidis. Die Seitenwand ist taschenförmig ausgebuchtet zum Ventriculus laryngis, der als Resonanznische individuell unterschiedlich tief sein kann (lat. ventriculus = Kammer).
Syn.: Zungenwerk
Granulationes arachnoidales (arg), deutsch: Arachnoidalzotten
warzenähnliche Wucherungen der Arachnoidea, die häufig durch die Dura mater mehr oder weniger tief in das Schädeldach eindringen.
Syn.: Zotten der Spinngewebshaut, Pacchionische Granulationen
Gyri Andreas Retzius (ARG), deutsch: Balkenwindungen
Unter dem Balkensplenium frei an die Oberfläche tretende, inkonstante, meist in der Mehrzahl auftretende kleine Windungszüge.
Gyri temporales, deutsch: Schläfenwindungen
Die Seitenfläche des Schläfenlappens wird durch zwei annähernd horizontal verlaufende Furchen (Sulcus temporalis superior und inferior) in drei Windungen geteilt: Gyrus temporalis superior, medius, inferior.
Gyrus ambiens (AG), deutsch: Gyrus ambiens
Rindengebiet im Bereich der Area praepiriformis und Area periamygdaloidea. Ein Teil des Gyrus ambiens gilt zusammen mit dem Gyrus semilunaris als Riechzentrum.
Gyrus angularis (AnG), deutsch: Gyrus angularis
Windung im Lobulus parietalis inferior, der (grob) um das hintere Ende der oberen Schläfenfurche herumzieht.
Gyrus cinguli (CG), deutsch: Gürtelwindung
bogenförmige Hirnwindung an der Innenseite der Großhirnhemisphären neben dem Balken. Er verläuft von der Regio subcallosa zur Regio retrospenialis und setzt sich von dort als Gyrus parahippocampalis fort. Er wird in unterschiedliche Regionen eingeteilt (Regio subcallosa/subgenualis, vorderen cingulärer Cortex, Area retrosplenialis und Gyrus parahippocampalis). Vogt al., 2004 (HNS2, p. 920) unterscheiden 4 Regionen: pACC (Brodmann Areale, BA 25, 33, 24, 32), eine subgenuale Region, MCC (BA 33?, 24?, 24d, 32?), PCC (BA 23, 31) und eine kaudomediale Region RSC (BA 29, 30).
Gyrus dentatus (DG), deutsch: gezähnte Windung
Teil der Hippocampusformation. Enthält die Fascia dentata i.e.S. Im Gyrus dentatus finden sich anstelle der Pyramidenzellen (wie im Hippocampus) kleine, dicht gepackte Körnerzellen. Sie entwickeln ihre Dendritenverzweigungen in nur eine Richtung (auf die äußere Molekularschicht).
Gyrus fasciolaris (FG), deutsch: Bändchen-Windung
Inkonstante, flache Rindenformation im Bereich der Flexura subsplenialis des Hippocampus.
Syn.: Cauda cornu ammonis
Gyrus fornicatus, deutsch: Gyrus fornicatus
Kortexareal das Gyrus cinguli, Isthmus und Gyrus hippocampi umfasst
Gyrus frontalis inferior (IFG), deutsch: untere Frontalwindung
Windung an der Dorsolateralseite des Frontallappens zwischen Sulcus frontalis inferior und der Lateralfurche. Sie kann durch einen vorderen horizontalen und einen vorderen aufsteigenden Zweig der Lateralfurche in eine Pars opercularis, triangularis, und orbitalis aufgeteilt werden.
Gyrus frontalis inferior, pars opercularis (IFG), deutsch: Pars opercularis, der unteren Frontalwindung
Ein Abschnitt der unteren Frontalwindung
Gyrus frontalis inferior, pars orbitalis (IFG), deutsch: Pars orbitalis, der unteren Frontalwindung
Ein Abschnitt der unteren Frontalwindung, der durch den vorderen aufsteigenden Zweig der Lateralfurche abgegrenzt wird.
Gyrus frontalis inferior, pars triangularis (IFG), deutsch: Pars triangularis, der unteren Frontalwindung
Ein Abschnitt der unteren Frontalwindung
Gyrus frontalis medius (MFG), deutsch: mittlere Frontalwindung
Windung an der Dorsolateralseite des Frontallappens zwischen Sulcus frontalis superior und inferior. Sie verläuft in anteroposteriorer Richtung bis zum Sulcus praecentralis.
Gyrus frontalis superior (SFG), deutsch: obere Frontalwindung
Windung an der Lateral- und Medialfläche des Frontallappens parallel zur Mantelkante. Sie wird auf der Lateralfläche durch den Sulcus frontalis superior, auf der Medialfläche durch den Sulcus cinguli begrenzt.
Gyrus frontalis superior, pars lateralis (SFG), deutsch: obere Frontalwindung
Windung an der Dorsolateralseite des Frontallappens zwischen der Mantelkante und dem Sulcus frontalis superior. Sie verläuft in anteroposteriorer Richtung bis zum Sulcus praecentralis.
Gyrus frontalis superior, pars medialis (SFG), deutsch: obere Frontalwindung
Der auf der Medialseite des Stirnlappens gelegene Anteil der oberen Frontalwindung.
Gyrus frontomarginalis (FMG), deutsch: Frontomarginal-Windung
Windung im vorderen Stirnlappen am Übergang zwischen der unteren Frontalwindung (Frontalpol) und dem angrenzenden orbitofrontalem Kortex. Eine Aktivierung dieser Region kann durch hochgradig aversive Stimuli ausgelöst werden (Zald et al. 2002).
Gyrus frontopolaris (FrP), deutsch: Frontopolar-Windung
Die frontopolare Oberfläche ist durch 3 horizontal verlaufende Gyri: G. frontopolaris superior, medius, und inferior gekennzeichnet.
Gyrus frontopolaris inferior (IFP), deutsch: untere Frontopolar-Windung
Der G. frontopolaris inferior grenzt ventral an die vordere Orbitalwindung.
Gyrus frontopolaris medius (MFP), deutsch: mittlere Frontopolar-Windung
Teil der Frontopolar-Region zwischen G. frontopolaris superior, und inferior.
Gyrus frontopolaris superior (SFP), deutsch: obere Frontopolar-Windung
Teil der Frontopolar-Windungen vor den rostralen Enden der Gyri frontales superior und medius.
Gyrus fusiformis (FuG), deutsch: Gyrus fusiformis
Gyrus occipitotemporalis lateralis
Gyrus insulae (IG), deutsch: Inselrinde
eine der 5-9 Windungen der Insel
Syn.: Gyrus insularis
Gyrus lingualis (LgG), deutsch: Gyrus lingualis
Gyrus occipitotemporalis medialis
Gyrus occipitalis (OcG), deutsch: Okzipitalwindung
eine der Hinterhauptswindungen
Gyrus occipito-temporalis (OTG), deutsch: Gyrus occipito-temporalis
Da Schläfen- und Hinterhauptslappen ohne scharfe oder charakteristische Grenzen ineinander übergehen, werden zwei Windungen, die der Länge nach in beiden Lappen zu finden sind, als Gyrus occipito-temporalis (medialis und lateralis) bezeichnet.
Gyrus occipito-temporalis lateralis (LOT), deutsch: äußere occipito-temporal Windung
Da Schläfen- und Hinterhauptslappen ohne scharfe oder charakteristische Grenzen ineinander übergehen, werden zwei Windungen, die der Länge nach in beiden Lappen zu finden sind, als Gyrus occipito-temporalis (medialis und lateralis) bezeichnet.
Gyrus occipito-temporalis medialis (MOT), deutsch: innere occipito-temporal Windung
Gyrus lingualis
Gyrus orbitalis (OrG), deutsch: Orbitalwindung
siehe Cortex orbitofrontalis
Gyrus orbitalis lateralis (LOr), deutsch: seitliche Orbitalwindung
siehe Cortex orbitofrontalis
Gyrus orbitalis medius (MOr), deutsch: mittlere Orbitalwindung
siehe Cortex orbitofrontalis
Gyrus orbitalis posterior (POr), deutsch: hintere Orbitalwindung
siehe Cortex orbitofrontalis
Gyrus orbitalis, pars intermedius (IOr), deutsch: intermediäre Orbitalwindung
"Das Furchenmuster der orbitalen Hirnoberfläche wird häuhu mit einem "H" verglichen. Die Windung vor der horizontal verlaufenden Furche entspricht der intermediären Orbitalwindung."
Gyrus orbitofrontalis (OFG), deutsch: Orbitofrontalwindung
Teil des orbitofrontalen Kortex
Gyrus parahippocampalis (PHG), deutsch: Ammonshornwindung
siehe Gyrus cinguli.
Gyrus paraterminalis (PTG), deutsch: Paraterminalwindung
direkt vor der Lamina terminalis gelegene. senkrecht verlaufende Windung.
Syn.: G. subcallosus
Gyrus postcentralis (PoG), deutsch: hintere Zentralwindung
"Windung zwischen Sulcus centralis und Sulcus postcentralis. In ihr ist der primär sensible Kortex (S1) lokalisiert, der für die "Fühlsphäre" verantwortlich ist."
Gyrus praecentralis (PrG), deutsch: vordere Zentralwindung
Windung zwischen Sulcus centralis und Sulcus postcentralis. In ihr ist der primär motorische Kortex (M1) lokalisiert, der für die zentrale Steuerung der Willkürmotorik verantwortlich ist.
Gyrus rectus (SG), deutsch: gerade Windung
Windung an der Orbitofrontalfläche des Gehirns, medial vom Sulcus olfactorius.
Gyrus rostralis inferior (IRo), deutsch: untere Rostralwindung
Windung an der Orbitofrontalfläche auf der Medialseite des Gehirns, medial vom Gyrus rectus.
Gyrus rostralis superior (SRo), deutsch: obere Rostralwindung
Windung an der Orbitofrontalfläche auf der Medialseite des Gehirns, medial vom Gyrus rectus.
Gyrus semilunaris (SLG), deutsch: Semilunarwindung
Rindengebiet im dorsomedialen Teil des Temporalpols.
Gyrus separans (Sep), deutsch: Gyrus separans
Teil der isokortikalen Rinde des Temporallappens, kaudal hinter dem Polgebiet.
Gyrus subcallosus (SCG), deutsch: Gyrus subcallosus
unterhalb des Balkenknies gelegene Fortsetzung der Gürtelwindung.
Gyrus subsplenialis (SSp), deutsch: Gyrus subsplenialis
unterhalb des Balkenwulstes gelegene Fortsetzung der Gürtelwindung
Gyrus supramarginalis (SMG), deutsch: Supramarginalwindung
Windung im Lobulus parietalis inferior, der (grob) das hintere Ende des R. posterior des Sulcus lateralis umfasst.
Gyrus temporalis inferior (ITG), deutsch: untere Schläfenwindung
Windung an der Seitenfläche des Temporallappens zwischen Sulcus temporalis inferior und Sulcus occipitotemporalis (lateralis).
Gyrus temporalis medius (MTG), deutsch: mittlere Schläfenwindung
Windung an der Seitenfläche des Temporallappens zwischen Sulcus temporalis superior und inferior.
Gyrus temporalis superior (STG), deutsch: obere Schläfenwindung
Windung auf der Supratemporalfläche und an der Seitenfläche des Temporallappens.
Gyrus temporalis transversus (TTG), deutsch: Querwindung
querverlaufender Windungszug auf der oberen Schläfenwindung. Zwei parallel verlaufende Windungen (selten mehrere) entsprechen dem Endigungsort der Hörstrahlung.
Syn.: Heschl’sche Querwindung
Gyrus temporalis transversus, pars anterior (TTG), deutsch: vordere Querwindung
Querverlaufender Windungszug auf der Supratemporalfläche des Temporallappens. Hörregion.
Gyrus temporalis transversus, pars posterior (TTG), deutsch: hintere Querwindung
Querverlaufender Windungszug auf der Supratemporalfläche des Temporallappens. Hörregion.
Habenula (Hb), deutsch: Zügelkern(e)
siehe Epithalamus, siehe Ncl. habenulae.
Syn.: Zirbelstiel
Haemisphaerium cerebelli (CH), deutsch: Kleinhirnhemisphäre
siehe Cerebellum
Hamulus ossis pterygoidei (HPt), deutsch: Hakenfortsatz des Keilbeins
hakenförmiger Fortsatz am unteren Ende der Lamuna medialis des Keilbeins für die Umlenkung der Ansatzsehne des M. tensor veli palatini. Der Hamulus wirkt als Hypomochlion (gr. hypomochlion = Drehpunkt des Hebels) für den Muskel, wobei die Verlaufsrichtung zwar geändert, die Hubhöhe jedoch groß bleibt.
Syn.: Hamulus pterygoideus (NA)
Hiatus canalis n. petrosi , deutsch: Hiatus canalis n. petrosi
(lat. hiatus = Spalt). Spaltraum an der vorderen Pyramidenwand für den Austritt der Nn. petrosi majoris et minoris aus dem Felsenbein.
Hiatus semilunaris, deutsch: Hiatus semilunaris
sichelförmiger Spaltraum am mittleren Nasengang, der mehrere Eingänge aufnimmt. Den Hiatus erblickt man erst, wenn man die mittlere Muschel fenstert. Hinter dem Hiatus wird auch die Bulla ethmoidalis sichtbar. Häufig mündet der Hiatus in einen trichterförmigen Vorraum (Infundibulum ethmoidale). In das Infundibulum oder den Hiatus münden die Kieferhöhle, die Stirnhöhle und die vorderen Siebbeinzellen.
Hippocampus (Hi), deutsch: Ammonshorn
siehe Formatio hippocampi.
Der Hippocampus besteht vorwiegend aus eng gepackten Doppelpyramidenzellen. Ihre Dendritenverzweigungen erstrecken sich sowohl in Richtung auf die piale (apikale Dendriten) wie auch auf die ventrikuläre (basale Dendriten) Oberfläche. Alle anderen Zellen sind Interneurone. Sie werden im Hippocampus als Korbzellen bezeichnet und sind hauptsächlich GABA-erg (hemmend).
Faserverbindungen:
1. Afferenzen aus dem Cortex entorhinalis.
2. Afferenzen aus dem Ncl. diagonalis (=Area septi medialis).
3. Kommissurenverbindungen.
4. Efferenzen des Hippocampus über den Fornix zum Corpus mammillare, zum vorderen Kern des Thalamus und zur Area septi.
Syn.: (Seepferdchen)
Hippocampus, caput (HiH), deutsch: Kopf des Ammonshorns
vorderes Ende des Hippocampus mit mehreren seichten Eindrücken (Digitationes hippocampi).
Hypothalamus (Hy), deutsch: Hypothalamus
Der Hypothalamus bildet einen zentralen Knotenpunkt für Nervenbahnen, die dem Selbsterhalt des Organismus dienen. Er beherrscht das vegetative System, steuert über seine Verbindungen zur Hypophyse das endokrine System und trägt über seine Beziehung zu den Basalkernen und zum limbischen System zu verhaltensorientierten motorischen Leistungen bei.
Der Hypothalamus nimmt die Basis des Zwischenhirns ein und bildet dort dessen einzige freie Oberfläche. Er umgibt den unteren Teil der Seitenwand des dritten Ventrikels und erstreckt sich von der Lamina terminalis bis zum Mittelhirn. Auf seiner Basalseite fallen drei Strukturen auf: das Chiasma opticum, die Hypophyse und die Corpora mammillaria. Dorsal bildet der Sulcus hypothalamicus die Grenze zum Thalamus. Den vorderen Abschluß bildet die Lamina terminalis, die sich vom Vorderrand des Chiasma opticum zur Commissura ant. erstreckt. Kaudalwärts erfolgt der Übergang zum Mittelhirn ohne deutliche Grenze. Sie wird aus praktischen Gründen zwischen dem hinteren Pol der Corpora mamillaria und der Commissura post. gezogen. Seitlich befindet sich der Subthalamus.
Hypothalamus posterior (PH), deutsch: hinterer Hypothalamus
siehe Hypothalamus, siehe Area hypothalamica posterior.
Incisura frontalis, deutsch: Incisura frontalis
am Oberrand der knöchernen Augenhöhle (Orbita) etwa 1 cm seitlich von der Nasenwurzel gelegene Einkerbung für den Durchtritt des R. medialis n. supraorbitalis und der A. supratrochlearis. Statt der Incisur kann ein Foramen frontale ausgebildet sein.
Incisura unci (unn), deutsch: Uncus-Einkerbung
Einkerbung am Vorderrand des Gyrus parahippocampalis.
Syn.: Impressio unci
Indusium griseum (IGr), deutsch: grauer Schleier
Hippocampus supracommissuralis. Dünne Schicht grauer Substanz auf der Balkenoberfläche. Hinweis auf Entwicklungsbewegungen der Hippocampusanlage.
Infundibulum (Inf), deutsch: Hypophysenstiel
Verbindung der Hypophyse mit dem Hypothalamus.
Syn.: Trichter
Insula terminalis magna (GTI), deutsch: Calleja Insel
größte der sog. Riechinseln. Insulae terminales, weil sie als Remineszenzen des Hirnentwicklungsprozesses das Ende von Migrationsstraßen im Vorderhirn markieren.
Syn.: Calleja-Insel(n)
Insula terminalis(olfactoria) (TI), deutsch: Insula terminalis
sog. Riechinsel
Insula [Reili] (Ins), deutsch: Insel
während der Hirnentwicklung ehemals freie Oberfläche, die vom Neokortex überlagert und zugedeckt (operkularisiert) wurde. Sie wird erst sichtbar, wenn man die tief einschneidende Seitenfurche auseinanderdrängt. Die Insel enthält 5-9 Windungen (Gyri insulae), die vom Inselpol fächerförmig ausstrahlen. Umgeben wird die Insel von einer Ringfurche (Sulcus circularis insulae), die an der Basalseite des Gehirns offen ist. Diese offene Verbindung mit der Substantia perforata anterior wird als Inselschwelle, Limen insulae (Schwalbe) bezeichnet. Die Insel wurde während der Entwicklung vom Hirnmantel überwachsen und wird daher nicht als Lappen bezeichnet.
Syn.: Lobus insularis, Insellappen, Stammlappen
Isthmus faucium, deutsch: Schlundenge
(gr. isthmus = Engpaß, lat. fauces = Schlund).
Die Schlundenge wird durch den vorderen und hinteren Gaumenbogen gebildet und ist durch Ringmuskeln weitgehend verschließbar. Die Zunge ruht auf dem Mundboden und ist in ihrem hinteren Teil mit ihm verwachsen.
Isthmus gyri cinguli (ICG), deutsch: Enge der Gürtelwindung
(gr. isthmus = Engpaß).
Verengung zwischen dem Gyrus cinguli und Gyrus parahippocampalis hinter dem Balkenwulst.
Jugum sphenoidale, deutsch: Keilbeinjoch
(lat. jugum = Joch).
Hinter der Siebplatte gelegener planer Abschnitt (deshalb auch: Planum sphenoidale) des Keilbeinkörpers, der die vordere Schädelgrube mitbegrenzt. Verbindung beider kleiner Keilbeinflügel (deshalb: Jugum sphenoidale).
Syn.: Planum sphenoidale
Labyrinthus ethmoidalis (eth), deutsch: Siebbeinlabyrinth
siehe Cellulae ethmoidales
Lamina cribrosa, deutsch: Siebbeinplatte
(lat. lamina = Blatt, cribrosus = siebförmig).
Mit zahlreichen kleinen Löchern versehene Platte des Siebbeins für den Durchtritt der Riechnerven sowie von A. et N. ethmoidalis anterior.
Lamina lateralis processus pterygoidei (LLP), deutsch: äußere Lamina des Keilbeins
laterale Platte des Flügelfortsatzes.
Lamina medialis processus pterygoidei (MLP), deutsch: innere Lamina des Keilbeins
mediale Platte des Flügelfortsatzes.
Lamina medullaris externa (thalami) (eml), deutsch: äußere Marklamelle des Thalamus
unter dem Ncl. reticularis thalami gelegene Schale weißer Substanz.
Lamina medullaris interna (thalami) (iml), deutsch: innere Marklamelle des Thalamus
siehe intralaminäre Kerne des Thalamus
Lamina pallidi accessoria (icm), deutsch: akzessorische Pallidumlamelle
Faserlamelle, die den lateralen und medialen Teil des inneren Pallidumglieds (teilweise) trennt. (siehe Ansa lenticularis sowie Fc. lenticularis, H2).
Syn.: Lamina pallidi incompleta, Lamella pallidi
Lamina pallidi externa (lml), deutsch: äußere Pallidumlamelle
Fasersaum um das äußere Pallidumglied.
Syn.: Lamella pallidi
Lamina pallidi interna (mml), deutsch: innere Pallidumlamelle
Faserlamelle zwischen innerem und äußerem Pallidumglied.
Syn.: Lamella pallidi
Lamina pallidi limitans (lim), deutsch: Grenzlamelle des Pallidums
siehe Lamina pallidi externa
Lamina praetrachealis, deutsch: mittlere Halsfaszie
sie schließt die infrahyalen Muskeln ein und überzieht die Halseingeweide und den Nerven-Gefäß-Strang des Halses. Sie ist oben am Zungenbein, unten an der Innenseite des Schlüsselbeins und des Brustbeins angeheftet. Nach lateral umscheidet sie den oberen Bauch des M. omohyoideus und ist mit seiner Zwischensehne verwachsen. Durch eine seitliche Lamelle geht sie in die Faszie des M. sternocleidomastoideus über. Ventral ist sie durch einen schmalen Spalt von der oberflächlichen Halsfaszie getrennt. Dieser Spalt ist mit Septen, lockerem Bindegewebe und zum Teil Fett angefüllt, so dass Verschmelzungen zwischen den beiden Blättern in der Regel krankhaft bedingt sind. Der mit Fettgewebe und kleineren Venen versehene Faszienspalt oberhalb des Sternums wird als Spatium suprasternale bezeichnet.
Lamina praevertebralis, deutsch: tiefe Halsfaszie
sie umgibt die prävertebralen Muskeln, die Mm. scaleni, den M. levator scapulae sowie die autochthonen Nackenmuskeln.
Lamina quadrigemina (QP), deutsch: Vierhügelplatte
dorsaler Abschnitt des Mittelhirns mit den beiden Hügelpaaren (Colliculus superior und inferior).
Lamina superficialis, deutsch: oberflächliche Halsfaszie
schließt den Hals nach außen ab, wird nur von Haut und Platysma überzogen. Sie liegt unter dem Platysma, hüllt den M. sternocleidomastoideus ein, überspannt die laterale Halsfläche, umschließt im Nacken den M. trapezius und geht schließlich in die Nackenfaszie (Fascia nuchae) über. Im oberen Bereich bildet sie eine bindegewebige Faszienloge für die Gdl. submandibularis. Die Befestigungen der Lamina superficialis sind: oben am Unterrand der Mandibula, in der Mitte am Außenrand des Zungenbeins, unten an der Vorderfläche von Manubrium sterni und Clavicula, hinten am Nackenband, Lig. nuchae. Über dem Unterkieferrand steht sie mit der Fascia parotideomasseterica, über das Schlüsselbein mit der Fascia pectoralis in Verbindung. Auf der oberflächlichen Faszie verlaufen lediglich die subkutanen Leitungsbahnen, V. jugularis externa, V. jugularis anterior sowie Hautäste des Plexus cervicalis.
Lamina terminalis (LT), deutsch: Endplatte (des Großhirns)
zwischen Sehnervenkreuzung und vorderer Kommissur gelegener Abschluss des 3. Ventrikels.
Larynx, deutsch: Kehlkopf
Der Kehlkopf ist der oberste modifizierte Teil der Luftröhre und steht als ein komplexes Organ im Dienst der Phonation. Er liegt vor der Speiseröhre direkt unter der Haut und ist deshalb gut tastbar. Nach unten geht er in die Trachea über, nach oben ist er durch Bänder und Muskeln mit dem Zungenbein verbunden. Seine feste Grundlage bildet das Kehlkopfskelett, das aus Schildknorpel, Ringknorpel, Stellknorpel und Kehldeckel besteht.
Lemniscus lateralis (ll), deutsch: äußere (seitliche) Schleifenbahn
Teil der Hörbahn. Hauptendigungsort ist der Colliculus inferior. Von dort erfolgt die Weiterleitung über das Brachium colliculi inferioris zum Corpus geniculatum mediale und – über die Radiatio acustica – in der Hörrinde.
Lemniscus medialis (ml), deutsch: innere (mediale) Schleifenbahn
Fortsetzung der Hinterstrangbahn zum Thalamus (VPM).
Lemniscus trigeminalis, deutsch: Trigeminusschleife
Fasern, die Druck- und Berührungsempfindung (epikritische Sensibilität) vermitteln. Sie gelangen zum sensiblen Hauptkern des N. trigeminus (Ncl. sensibilis principalis) in der Brücke, der den Hinterstrangkernen entspricht. Seine efferenten Axone verlaufen (hauptsächlich) im kontralateralen Lemniscus trigemini, der sich dem Lemniscus medialis an dessen Innenseite anschließt. Der Lemniscus trigemini endet im medialen Teil des Ncl. ventralis posterior des seitlichen Thalamuskerns (VPM). Das dritte Neuron zieht zum somato-sensorischen Kortex (Gesichtsregion).
Lens (Len), deutsch: Linse
epitheliales Organ im Augapfel ohne Nerven und Gefäße. Die Gestalt des elastischen, bikonvexen Körpers ist von seiner Eigenelastizität und von den Spannungsverhältnissen des Aufhängesystems abhängig.
Syn.: Augenlinse
Lig. apicis dentis (ald), deutsch: Spitzenband
Band, das von der Spitze des Dens axis zum Hinterhauptsknochen zieht.
Lig. cricothyroideum
ligamentöse Verbindung zwischen Schild- und Ringknorpel
Lig. cricotracheale
ligamentöse Verbindung zwischen Ring- und oberem Trachealknorpel
Lig. longitudinale anterius (all), deutsch: vorderes Längsband der Wirbelsäule
ligamentöse Verbindung der Wirbelkörper
Lig. nuchae (nl), deutsch: Nackenband
Dornspitzenband im Bereich der Halswirbelsäule.
Lig. sphenomandibulare (sph), deutsch: Keilbein-Unterkiefer-Band
Band, das von der Spina ossis sphenoidalis zur Lingula des Foramen mandibulae zieht. Es markiert den Übergang des Wangenmuskels (M. buccinator) zum oberen Schlundschnürer.
Lig. stylohyoideum (shl), deutsch: Griffelfortsatz-Zungenbein-Band
ligamentöse Verbindung zwischen dem Griffelfortsatz (Prc. styloideus) und dem kleinen Zungenbeinhorn.
Lig. transversum atlantis (tla), deutsch: Atlasquerband
kräftiges Band im Knochenring des Atlas, das den Dens axis in seiner Position hält. Querschenkel des Kreuzbandes des Atlas (Li. cruciforme atlantis).
Lig. vocale (vl), deutsch: Stimmband
das sehr elastische Stimmband zwischen Proc. vocalis des Stellknorpels und der Rückfläche des Schildknorpels.
Ligg. alaria (ala), deutsch: Flügelbänder
paarige Bänder vom Dens axis zum Hinterhauptsloch.
Ligg. anularia
ligamentöse Verbindung zwischen den Knorpeln der Luftröhre
Limen insulae (Li), deutsch: Inselschwelle
Frontotemporalverbindung. siehe Insula
Linea nuchae, deutsch: Nackenlinie
Knochenleiste auf der Außenseite des Os occipitale-
Lingua (Ton), deutsch: Zunge
länglicher, äußerst beweglicher von Schleimhaut überzogener Muskelkörper auf dem Boden der Mundhöhle. An der Zunge (Lingua, Glossa) unterscheidet man den Zungenkörper (Corpus linguae) und die Zungenwurzel (Radix linguae) im hinteren Drittel. Am freibeweglichen Körper kann man den Zungenrücken (Dorsum linguae), die Zungenunterfläche (Facies inferior linguae) und die Zungenspitze (Apex linguae) erkennen. Während der Zungenkörper ohne Hilfsmittel zu sehen ist, kann die zum Rachen absteigende Zungenwurzel erst nach Herunterdrücken des Zungenkörpers sichtbar gemacht werden. Die Zunge ist ein massiv-muskulöses Organ, das von einer Schleimhaut umhüllt ist. Das Muskelgefüge besteht aus einem Raumgitter quergestreifter Skelettmuskulatur mit außerordentlicher Bewegungsmöglichkeit.
Lobulus paracentralis (PCL), deutsch: Lobulus paracentralis,
Paracentralläppchen
Lobulus parietalis inferior (IPL), deutsch: unteres Scheitelläppchen
siehe Lobus parietalis
Lobulus parietalis superior (SPL), deutsch: oberes Scheitelläppchen
siehe Lobus parietalis
Lobus frontalis (FL), deutsch: Stirnlappen
Der Stirnlappen dehnt sich vom vorderen Pol des Gehirns bis zum Sulcus centralis aus und grenzt an der unteren Seite an den Sulcus lateralis.
Er wird in 4 (funktionelle) Regionen unterteilt :
1. Primär-motorischer Kortex (Brodman Area 4) vor dem Sulcus centralis.
2. Prämotorische Region (Brodman Area 6 und 8) vor dem Gyrus praecentralis.
3. Broca-Region in der unteren Stirnwindung (Pars opercularis und triangularis) der sprachdominanten Hemisphäre). Sie ist für motorische Aspekte der Sprachproduktion wichtig.
4. Prä-frontaler Kortex, hauptsächlich aus dem Rest des Frontallappens. Er hat funktionell mit Persönlichkeitsstruktur, Selbsterfahrung, Selbstbewußtsein und planendem Handeln zu tun (Wille zur Handlung).
Lobus occipitalis, deutsch: Hinterhauptslappen
Der Hinterhauptslappen (Okzipitallappen) ist vorne durch die Parietal- und Temporallappen begrenzt.
Er enthält das primäre Sehzentrum, die sekundären Sehzentren sowie die für die reflektorischen (unwillkürlichen) Blickbewegungen verantwortlichen Hirnrindenfelder.
Lobus parietalis, deutsch: Scheitellappen
Der Scheitellappen (Parietallappen) liegt hinter der Zentralfurche (Sulcus centralis) und über der Seitenfurche (Sulcus lateralis). Er erstreckt sich nach hinten bis zur Verbindung zwischen dem Einschnitt der Sulcus parieto-occipitalis und der präokzipitalen Einkerbung (Incisura prae-occipitalis). Durch den Sulcus intraparietalis wird der Scheitellappen (hinter dem Gyrus postcentralis) in ein oberes und unteres Läppchen gegliedert.
Der Scheitellappen besitzt mehrere funktionell charakterisierte Regionen:
1. Der primär-sensorische Kortex (G. postcentralis) ist mit der direkten kortikalen Verarbeitung der Oberflächensensibilität der Haut und der Tiefensensibilität der Gliedmaßen beauftragt.
2. Ein großer Teil des Lobulus parietalis inferior (gewöhnlich der linken Hemisphäre dient zusammen mit angrenzenden Abschnitten des Lobus temporalis der Sprachfunktion.
3. Der Rest des Cortex parietalis dient komplexen Aspekten der Orientierung des Individuums in Raum und Zeit.
Lobus temporalis (TL), deutsch: Schläfenlappen
Der Schläfenlappen (Temporallappen) liegt unter dem Sulcus lateralis und reicht bis zur präokzipitalen Vertiefung.
Im Lobus temporalis finden sich Regionen, die mit 4 wichtigen Funktionen betraut sind:
1. Primäre Hörrinde.
2. Sensorisches Sprachzentrum.
3. Teile des Limbischen Systems (Emotionalität und viszerale Prozessen).
4. Verarbeitung komplexer Aspekte von Lernen und Gedächtnis.
Locus ceruleus (LC), deutsch: Locus coeruleus
pigmenthaltige Stelle am oberen Seitenrand der Rautengrube, am Umschlag zum Pedunculus cerebelli superior. Dieses Feld enthält Catecholaminzellen.
M. aryepiglotticus (Ary), deutsch: (Abspaltung des) schrägen Stellkörpermuskels
Kehlkopfmuskel. Er verläuft schräg von der Spitze des Aryknorpels zum Seitenrand und zur Vorderfläche des Kehldeckels. Der Muskel setzt den Verlauf des M. arytenoideus obliquus fort, so dass annähernd ein Faserring entsteht. Er bildet die Grundlage der Plica aryepiglottica.
M. arytenoideus obliquus, deutsch: M. arytenoideus obliquus
Kehlkopfmuskel. Er liegt oberflächlich des vorigen, verbindet die Aryknorpel mit schrägen Fasern, die sich in der Mittellinie kreuzen.
M. arytenoideus transversus, deutsch: M. arytenoideus transversus
der einzige unpaarige Muskel des Kehlkopfs. Er verbindet dorsal die beiden Aryknorpel miteinander, verläuft waagerecht und ist an der Seitenkante der Aryknorpel befestigt.
Syn.: Transversus
M. auricularis posterior (PAu), deutsch: hinterer Ohrmuschelmuskel
mimischer Muskel. Vom Proc. mastoideus zum Hinterrand der Ohrmuschelwurzel. Er zieht die Ohrmuschel nach hinten.
M. auricularis superior
mimischer Muskel. Von der Galea aponeurotica zum Oberrand der Ohrmuschelwurzel. Er zieht die Ohrmuschel nach oben.
M. auriculris anterior
mimischer Muskel. Von der Fascia temporalis zum Vorderrand der Ohrmuschelwurzel. Er zieht die Ohrmuschel nach vorn.
M. buccinator (Buc), deutsch: Wangen- (Backen-, Trompeter-) Muskel
mimischer Muskel. Er entspringt an der Raphe pterygomandibularis, Maxilla u. Mandibula. Er dient beim Pusten, Blasen, Saugen, Pfeifen und zieht den Mundwinkel zur Seite.
M. ciliaris (Cil), deutsch: Linsenmuskel
Syn.: Strahlenkörpermuskel
M. constrictor pharyngis, deutsch: Schlundschnürer
Die drei Schlundschnürer (oberer, mittlerer, unterer) bilden einen nicht ganz geschlossenen Muskelring um den Schlund. Sie überlappen sich mit ihren Rändern dachziegelartig. Alle Fasern verlaufen im Bogen nach hinten und setzen in der medianen bindegewebigen Raphe pharyngis an. Die Raphe ist oben am Tuberculum pharyngeum des Hinterhauptbeins befestigt, nach unten geht sie in die Submukosa der Speiseröhre über.
M. constrictor pharyngis inferior (ICM), deutsch: unterer Schlundschnürer
bildet den Hypopharynx, entspringt vorn an der Außenfläche des Schild- und Ringknorpels und setzt hinten an der Raphe pharyngis an. Am Übergang zum Ösophagus ist keine Raphe mehr vorhanden. Die Muskelfasern durchflechten sich daher mit denen der anderen Seite, bevor sie dann in die Muskelmasse der Speiseröhre übergehen. Dieser raphelose, muskelschwache Teil des Hypopharynx wird als seine Pars fundiformis bezeichnet (lat. fundiformis = schleuderförmig). Er ist die Grundlage sackartiger Ausstülpungen, die man dann als Ösophagusdivertikel bezeichnet.
M. constrictor pharyngis medius (MCM), deutsch: mittlerer Schlundschnürer
bildet ungefähr den Mesopharynx, entspringt vorn am großen und kleinen Horn des Zungenbeins und setzt hinten an der medianen Raphe pharyngis an.
M. constrictor pharyngis superior (SCM), deutsch: oberer Schlundschnürer
bildet ungefähr den Epipharynx und reicht nach oben bis zur Schädelbasis. Er entspringt von der Lamina medialis des Keilbeins, von der Linea mylohyoidea des Unterkiefers, von der Binnenmuskulatur der Zunge und von der Raphe pterygomandibularis (ein Bindegewebsstreifen, der sich zwischen Hamulus pterygoideus und Unterkiefer ausspannt). Wegen der verschiedenen Ursprünge wird der Muskel häufig in 4 Einheiten mit 4 unterschiedlichen Bezeichnungen unterteilt (Pars pterygopharyngea, Pars mylopharyngea, Pars glossopharyngea und Pars buccopharyngea).
M. constrictor pharyngis superior, pars pterygopharyngeus (SCM), deutsch: Anteil des oberen Schlundschnürers
siehe M. constrictor pharyngis superior
M. corrugator supercilii (CSC), deutsch: Runzler der Augenbraue
Ein mimischer Muskel im Bereich der Lidspalte und der Nasenwurzel. Er zieht die Augenbraue nach medial in Richtung Nasenwurzel.
M. cricoarytenoideus lateralis
Kehlkopfmuskel. Er entspringt vorn lateral vom inneren Rand des Ringknorpelbogens und zieht nach dorsoventral zum Proc. muscularis des Aryknorpels. Seine Fasern sind somit senkrecht zum Posticus gerichtet.
Syn.: Lateralis
M. cricoarytenoideus posterior
Kehlkopfmuskel. Er entspringt breitflächig von der Rückfläche der Ringknorpelplatte, verläuft fächerförmig nach oben lateral und setzt am Proc. muscularis des Aryknorpels an.
Syn.: Posticus
M. cricothyroideus
Kehlkopfmuskel. Er entspringt vorn vom Bogen des Ringknorpels und setzt am Unterrand der Schildknorpelplatte an. Der Muskel ist deutlich in eine schräg verlaufende Pars obliqua und eine gerade verlaufenden Pars recta unterteilt.
Syn.: Anticus
M. depressor anguli oris (DpA), deutsch: Mundwinkelsenker
mimischer Muskel. Er verläuft vom Unterrand des Corpus mandibulae zum Mundwinkel. Er zieht Mundwinkel nach unten.
Syn.: Herabzieher des Mundwinkels
M. depressor labii inferioris (DpL), deutsch: Unterlippensenker, Herabzieher der Unterlippe
mimischer Muskel. Er entspringt an der Basis mandibulae unterhalb des For. mentale. Sein Ansatz liegt im M. orbicularis oris der Unterlippe. Er zieht die Unterlippe abwärts.
Syn.: Trinkmuskel
M. depressor septi
mimischer Muskel von der Alveolarwand des oberen medialen Schneidezahns zum Knorpel des Nasenseptums. Wirkung: Herabziehen der Nasenscheidewand.
M. depressor supercilii (DpS), deutsch: Augenbrauensenker
Ein mimischer Muskel im Bereich der Lidspalte und der Nasenwurzel. Er zieht den Brauenkopf herab, erzeugt Querfalten über der Nasenwurzel.
M. digastricus (Dig), deutsch: zweibäuchiger Kiefermuskel
(lat. venter, gr. gaster = Bauch)
zweibäuchiger Muskel der Gruppe der oberen Zungenbeinmuskeln. Sein vorderer Bauch (venter anterior des M. digastricus) stützt die Mundbodenplatte von unten. Er entspringt an der Innenfläche des Kinns in der Fossa digastrica und verläuft dorsalwärts zum Zungenbein, an dem seine dünne Zwischensehne durch einen Sehnenstreifen fixiert wird. Über diese Zwischensehne geht er in seinen hinteren Bauch über.
Innervation: N. mylohyoideus aus N. mandibularis (V3).
Blutzufuhr: A. submentalis aus der A. facialis.
Der hintere Bauch des Muskels (venter posterior des M. digastricus) entspringt medial vom Warzenfortsatz, an der Incisura mastoidea des Schläfenbeins, und verläuft nach unten medial zum Zungenbein, wo er in die oben erwähnte gemeinsame Zwischensehne übergeht .
Innervation: R. digastricus aus N. facialis (VII).
Blutzufuhr: A. occipitalis und A. auricularis posterior aus der A. carotis externa.
M. digastricus, tendo (Dig), deutsch: Sehne des zweibäuchigen Kiefermuskel
siehe M. digastricus
M. epicranius, aponeurosis (gap), deutsch: Sehnenplatte des Schädelhaubenmuskels
siehe Galea
M. genioglossus (GeG), deutsch: Kinn-Zungen-Muskel
(gr. genios = Kinn).
Ein Außenmuskel der Zunge. Der fächerförmige Muskel entspringt oberhalb des M. geniohyoideus an der Spina mentalis der Kinninnenseite. Er verläuft mit seinen vorderen Fasern im Bogen aufwärts zur Zungenspitze und mit seinen hinteren Fasern zum Zungenkörper.
M. genohyoideus (GeH), deutsch: Kinn-Zungenbein-Muskel
(gr. genios = Kinn).
Der spindelförmige Muskel stützt die Mundbodenplatte von oben. Er entspringt an der Innenseite des Kinns in der Spina mentalis, verläuft über dem M. mylohyoideus hinweg zum Zungenbein, wo er am Körper des Hyoids ansetzt. Am Ursprung liegen die Muskeln beider Seiten dicht beieinander, zum Ansatz hin weichen sie etwas auseinander. Der Muskel stammt aus dem oberen Teil des Rectussystems des Halses und wird daher von den Halsnerven versorgt.
Innervation: Rr. ventrales der oberen zwei bis drei Zervikalnerven. Sie gelangen über Ansa cervicalis in Begleitung des N. hypoglossus zum Muskel.
Blutzufuhr: A. sublingualis aus der A. lingualis.
M. hyoglossus (HyG), deutsch: Zungenbein-Zungen-Muskel
(gr. hyo = zum Zungenbein gehörend).
Der fast quadratische Muskel entspringt vom Körper und großen Horn des Zungenbeins und zieht nach oben in den Zungenkörper und inseriert an der Zungenspitze. Manchmal sind zusätzliche Fasern ausgebildet, die vom kleinen Zungenbeinhorn in die Zunge ausstrahlen und als M. chondroglossus bezeichnet werden.
M. levator anguli oris (LAn), deutsch: Mundwinkelheber
mimischer Muskel. Er entspringt an der Fossa canina der Maxilla unterhalb d. For. infraorbitale. Er zieht den Mundwinkel nach oben.
M. levator labii superioris (LLb), deutsch: Oberlippenheber
mimischer Muskel. Er entspringt am am unteren Orbitarand über dem Foramen infraorbitale. Er hebt Oberlippe und Nasenlippenfurche.
M. levator labii superioris alaeque nasi (LLb), deutsch: Oberlippen- und Nasenflügelheber
mimischer Muskel. Er entspringt am Knochen des Nasenrückens und am medialen Augenwinkel und verläuft zum Nasenflügel und zur Nasolabialfurche. Wirkung: Erweitern des Nasenloches, Heben des Mundwinkels.
M. levator palpebrae superioris (LPa), deutsch: Oberlidheber
Er entspringt an der hinteren Spitze der Augenhöhle (Annulus tendineus) und verläuft dicht unter dem Augenhöhlendach, über dem M. rectus superior , nach vorn zum Oberlid.
M. levator scapulae (LSc), deutsch: Schulterblattheber
strangförmiger Muskel, der steil von den hinteren Höckern der Querfortsätze (1-4) der Halswirbelsäule nach unten zum Angulus superior scapulae verläuft.
M. levator veli palatini (LeV), deutsch: Gaumensegelheber
Muskel des Gaumensegels. Der Heber des weichen Gaumens, entspringt von der Unterfläche der Felsenbeinpyramide und von der dorsomedialen, knorpeligen Wand der Tube, zieht dann schräg nach unten medial, wo er in das Gaumensegel einstrahlt und sich über die Mittellinie hinweg mit Fasern der anderen Seite durchflechtet. Der M. levator veli palatini erhält Fasern aus dem N. glossopharyngeus und N. facialis.
M. longissimus , deutsch: längster Muskel
Rückenmuskel der Gruppe der Rückenstrecker (M. erector spinae).
M. longissimus capitis (Lgs), deutsch: längster Muskel (im Kopfbereich)
siehe M. longissimus
M. longissimus cervicis (Lgs), deutsch: längster Muskel (im Halsbereich)
siehe M. longissimus
M. longissimus cervicis, tendo (Lgs), deutsch: Sehne des längsten Muskels
siehe M. longissimus
M. longus capitis (LgC), deutsch: langer Kopfmuskel
Praevertebralmuskel.
M. longus colli (LgC), deutsch: langer Halsmuskel
Praevertebralmuskel
M. masseter (Mas), deutsch: großer (äußerer) Kaumuskel
(gr. masseter = Kaumuskel).
Der M. masseter besteht aus zwei Teilen, einer oberflächlichen, schräg verlaufenden Pars superficialis und einer tiefer gelegenen, gerade verlaufenden Pars profunda. Beide Teile entspringen sehnig an der Unterfläche des Jochbogens und setzen an der Außenfläche des Kieferwinkels, an der Tuberositas masseterica, an.
Innervation: N. massetericus aus dem N. mandibularis (V3), er tritt am hinteren Rand der Incisura mandibulae zuerst an die Rückfläche der tiefer gelegenen Pars profunda und dringt dann zwischen die beiden Muskelanteile.
Blutzufuhr: A. masseterica aus der A. maxillaris.
M. mentalis (Men), deutsch: Kinnmuskel
mimischer Muskel. Er entspringt an der Alveolenwand der unteren Schneidezähne und strahlt in die Haut der Kinnregion ein. Wirkung: Heben und Runzeln der Kinnhaut
M. multifidus (Mul), deutsch: vielgespaltener Rückenmuskel
Muskel der transversospinalen Gruppe.
M. mylohyoideus (MyH), deutsch: Unterkiefer-Zungenbein-Muskel
(gr. mylon = Unterkiefer).
Der flache Muskel bildet mit dem der anderen Seite die eigentliche Mundbodenplatte und dichtet so die Mundhöhle nach kaudal ab. Er entspringt an der Innenseite des Corpus mandibulae an der Linea mylohyoidea, die sich bis zur Alveole des 3. Molaren erstreckt. Die Fasern verlaufen dorsomedial, wo sie sich mit Fasern der anderen Seite in der Mittellinie treffen und hier an einer bindegewebigen Raphe, die sich zwischen Kinn und Zungenbein erstreckt, ansetzen. Die hintersten Fasern setzen direkt am Zungenbeinkörper an. Innervation: N. mylohyoideus aus N. mandibularis (V3).
Blutzufuhr: Auf der Unterfläche des Muskels durch die A. submentalis aus der A. facialis, auf der Oberfläche des Muskels aus der A. sublingualis aus der A. lingualis.
M. nasalis (Nas), deutsch: Nasenmuskel
(Pars alaris u. transversa). Er verläuft von der Alveolenwand des oberen Eck- und lateralen Schneidezahns zum Nasenflügel und zum Knorpel des Nasenrückens. Wirkung: Verengen und Erweitern des Nasenloches, Nasenrümpfen.
M. obliquus capitis inferior (IOb), deutsch: unterer schräger Kopfmuskel
Tiefe Schicht der Nackenmuskeln, die die beiden Kopfgelenke miteinander verbinden und in erster Linie als Haltemuskeln für den Kopf, in in zweiter Linie für dessen Bewegung dienen. Rechte und linke Seite sind durch das Nackenband (Lig. nuchae) voneinander getrennt.
Ursprung: Dornfortsatz des Axis.
Ansatz: Querfortsatz des Atlas.
Innervation: Äste des N. suboccipitalis.
M. obliquus capitis superior (SOb), deutsch: oberer schräger Kopfmuskel
Tiefe Schicht der Nackenmuskeln, die die beiden Kopfgelenke miteinander verbinden.
Ursprung: Querfortsatz des Atlas.
Ansatz: Linea nuchalis inferior.
Innervation: Äste des N. suboccipitalis.
M. obliquus inferior (tendo) (IOb), deutsch: Sehne des unteren schrägen Kopfmuskels
siehe M. obliquus inferior
M. obliquus superior (SOb), deutsch: oberer schräger Augenmuskel
entspringt wie die Mm. recti an der Spitze der Augenhöhle und verläuft in deren oberen medialen Winkel gerade nach vorwärts zur Trochlea. Dort wird seine Zwischensehne so umgelenkt, dass der Muskel im hinteren äußeren Quadranten des Augapfels ansetzt.
M. occipito-frontalis, venter anterior (OcF), deutsch: Stirnteil des Schädelhaubenmuskels
siehe M. epicranius
M. occipito-frontalis, venter posterior (OcF), deutsch: Hinterhauptsteil des Schädelhaubenmuskels
siehe M. epicranius
M. omohyoideus (OmH), deutsch: Schulter-Zungenbein-Muskel
(gr. omo = Schulter).
Der zweibäuchige Muskel hat seinen Ursprung medial der Incisura scapulae an der Margo superior des Schulterblatts, verläuft zunächst schräg zum Hals, um dann im stumpfen Winkel fast senkrecht aufzusteigen. Er setzt am lateralen Teil des Zungenbeinkörpers an. Seine Zwischensehne ist durch Bindegewebszüge mit der mittleren Halsfaszie sowie der Rückseite der Clavicula verbunden und teilt den Muskel in einen Venter superior und Venter inferior auf.
Innervation: Wie alle Alle infrahyalen Muskeln durch die Ansa cervicalis des Halsgeflechts.
M. orbicularis oculi (OO), deutsch: Ringmuskel des Auges
mimischer Muskel um das äußere Auge mit drei Komponenten: Pars orbitalis, palpebralis, lacrimalis.
M. orbicularis oris (OOr), deutsch: Ringmuskel des Mundes
mimischer Muskel, umschließt kreisförmig die Lippen
M. palatoglossus, deutsch: Gaumen-Zungen-Muskel
Außenmuskel der Zunge. Er entspringt an der Grenze zwischen hartem und weichem Gaumen an der Gaumenaponeurose und steigt im Bogen in die Zungenwurzel ab, wo er sich mit hinteren Fasern des M. transversus linguae verbindet. So umgreifen Muskeln beider Seiten die Zungenwurzel wie ein geschlossener Ring. Der M. palatoglossus bildet damit die muskulöse Grundlage des vorderen Gaumenbogens (Arcus palatoglossus). Als einziger Zungenmuskel wird er vom N. glossopharyngeus innerviert, deswegen wird er oft als ein Gaumenmuskel definiert. Funktionell gehört der M. palatoglossus jedoch eher der Zungenmuskulatur an, da er vorwiegend eine Wirkung auf die Zungenwurzel ausübt.
M. palatopharyngeus (Pal), deutsch: Gaumen-Rachen-Muskel
Schlundheber. Er ist der kräftigste der Längsmuskeln des Pharynx. Er bildet die Grundlage des hinteren Gaumenbogens (Arcus palatopharyngeus). Er entspringt am Übergang vom harten zum weichen Gaumen von der Gaumenaponeurose sowie vom Hamulus pterygoideus des Keilbeins, zieht auf der Innenseite des Pharynx abwärts und setzt zum Teil gemeinsam mit Fasern des M. stylopharyngeus am Schildknorpel und Kehldeckel an. Der Rest zieht im Bogen nach hinten und endet an der Raphe pharyngis.
M. procerus
Ein mimischer Muskel im Bereich der Lidspalte und der Nasenwurzel. Er zieht vom Os nasale zur Haut über der Glabella. Wirkung: er zieht die Glabella herab, erzeugt Querfalten an Nasenwurzel und Nasenrücken.
M. pterygoideus lateralis (LPt), deutsch: äußerer Flügelmuskel
Der kleinste der Kaumuskeln ist zweiköpfig und verläuft fast waagrecht von vorn nach hinten. Er entspringt an der Außenfläche der Lamina lateralis des Prc. pterygoideus des Keilbeins bis hinauf zur angrenzenden Crista infratemporalis des großen Keilbeinflügels. Der Muskel zieht in der Tiefe der Fossa infratemporalis horizontal nach hinten und inseriert mit seinem oberen Kopf über die Kiefergelenkkapsel am Discus articularis und am Unterkieferhals, mit seinem unteren Kopf an der Fovea pterygoidea des Unterkieferhalses.
Die beiden Köpfe des Muskels sind durch einen dünnen Spalt voneinander getrennt und lassen hier N. und A. buccalis zur Wange und den vorderen Ast des N. temporalis profundus zum Schläfenmuskel hindurchtreten. Die Lagebeziehung zur A. maxillaris mit ihren Ästen ist variabel.
Innervation: N. pterygoideus lateralis aus N. mandibularis (V3).
Blutzufuhr: Rr. pterygoidei, direkte Äste der A. maxillaris.
M. pterygoideus lateralis, venter inferior (LPt), deutsch: äußerer Flügelmuskel
siehe M. pterygoideus lateralis
M. pterygoideus lateralis, venter superior (LPt), deutsch: äußerer Flügelmuskel
siehe M. pterygoideus lateralis
M. pterygoideus medialis (MPt), deutsch: innerer Flügelmuskel
(gr. pterygoides = flügelförmig).
Der in sich mehrfach gefiederte Muskel entspringt an der äußeren Schädelbasis in der Fossa pterygoidea des Keilbeins und verläuft an der Innenseite des Kieferastes schräg abwärts zum Kieferwinkel, wo er an der Tuberositas pterygoidea ansetzt. Durch einen dünnen Sehnenstreifen ist er über dem Kieferwinkel mit dem M. masseter verbunden. Beide Muskeln umfassen den Kieferast und bilden so eine V-förmige Muskelschlinge.
Innervation: N. pterygoideus medialis aus dem N. mandibularis (V3).
Blutzufuhr: Rr. pterygoidei aus der A. maxillaris.
M. rectus capitis anterior (ARe), deutsch: vorderer gerader Kopfmuskel
Muskel der praevertebralen Gruppe vom Atlas zum Os occipitale.
M. rectus capitis lateralis (LRe), deutsch: seitlicher gerader Kopfmuskel
Muskel der praevertebralen Gruppe vom Atlas zum Os occipitale.
M. rectus capitis posterior major (ReP), deutsch: größerer hinterer gerader Kopfmuskel
Tiefe Schicht der Nackenmuskeln, die die beiden Kopfgelenke miteinander verbinden und in erster Linie als Haltemuskeln für den Kopf, in in zweiter Linie für dessen Bewegung dienen. Rechte und linke Seite sind durch das Nackenband (Lig. nuchae) voneinander getrennt.
Ursprung: Dornfortsatz des Axis.
Ansatz: Linea nuchalis inferior.
Innervation: Äste des N. suboccipitalis.
M. rectus capitis posterior minor (ReP), deutsch: kleinerer hinterer gerader Kopfmuskel
Tiefe Schicht der Nackenmuskeln, die die beiden Kopfgelenke miteinander verbinden und in erster Linie als Haltemuskeln für den Kopf, in in zweiter Linie für dessen Bewegung dienen. Rechte und linke Seite sind durch das Nackenband (Lig. nuchae) voneinander getrennt.
Ursprung: Dornfortsatz des Axis.
Ansatz: Linea nuchalis inferior.
Innervation: Äste des N. suboccipitalis.
M. rectus inferior (IRe), deutsch: unterer gerader Augenmuskel
einer der vier geraden Augenmuskeln. Sie bilden (gemeinsam mit dem M. obliquus superior und dem oberen Lidheber) einen Kegel, der von der ringförmigen Sehnenplatte (Annulus tendineus) von der Spitze der Orbitalpyramide bis vor den Äquator des Augapfels reicht.
M. rectus lateralis (LRe), deutsch: äußerer gerader Augenmuskel
einer der vier geraden Augenmuskeln. Sie bilden (gemeinsam mit dem M. obliquus superior und dem oberen Lidheber) einen Kegel, der von der ringförmigen Sehnenplatte (Annulus tendineus) von der Spitze der Orbitalpyramide bis vor den Äquator des Augapfels reicht.
M. rectus medialis (MRe), deutsch: innerer gerader Augenmuskel
einer der vier geraden Augenmuskeln. Sie bilden (gemeinsam mit dem M. obliquus superior und dem oberen Lidheber) einen Kegel, der von der ringförmigen Sehnenplatte (Annulus tendineus) von der Spitze der Orbitalpyramide bis vor den Äquator des Augapfels reicht.
M. rectus superior (SRe), deutsch: oberer gerader Augenmuskel
einer der vier geraden Augenmuskeln. Sie bilden (gemeinsam mit dem M. obliquus superior und dem oberen Lidheber) einen Kegel, der von der ringförmigen Sehnenplatte (Annulus tendineus) von der Spitze der Orbitalpyramide bis vor den Äquator des Augapfels reicht.
M. risorius (Ris), deutsch: Lachmuskel
mimischer Muskel. Er entspringt an der Wangenhaut und an der Fascia masseterica. Er zieht den Mundwinkel zur Seite und erzeugt das Lachgrübchen
M. salpingopharyngeus (Sal), deutsch: Ohrtrompeten-Rachen-Muskel
Schlundheber.
Der schwächste Längsmuskel des Pharynx. Er bildet die Plica salpingopharyngea und ist meist auf die Pars nasalis des Schlunds beschränkt. Er entspringt vom Knorpel der Tuba auditiva und zieht zur seitlichen Rachenwand. In den meisten Fällen ist der Tubenknorpel in den Muskelverlauf nach unten verlängert.
M. scalenus anterior (Sca), deutsch: vorderer Treppenmuskel
Der Muskel entspringt von den Querfortsätzen der mittleren Halswirbel (3 – 6) und inseriert an der Oberseite der 1. Rippe.
M. scalenus medius (MSc), deutsch: mittlerer Rippenhalter
Der M. scalenus medius entspringt von den Querfortsätzen aller Halswirbel und setzt etwa 1,5 cm hinter dem vorigen an der 1. Rippe an.
M. scalenus posterior, deutsch: hinterer Treppenmuskel
Der Muskel entspringt von den Querfortsätzen der unteren Halswirbel (5 – 7) und setzt an der Oberseite der 2. Rippe an.
M. semispinalis, deutsch: M. semispinalis
(semispinalis, da der Muskel seitlich der Dornfortsätze (Processus spinosi) der Wirbel verläuft).
Der Muskel gehört zum transversospinalen System. Er verläuft vom Querfortsatz schräg hinauf zum Dornfortsatz und überspringt dabei 5 – 7 Wirbel. Je nach Lage werden an ihm Brustteil, Halsteil und Kopfteil unterschieden, M. semispinalis thoracis, cervicis und capitis.
Ursprung: Querfortsätze des 5. Hals- bis zum 12. Brustwirbel.
Ansatz: Dornfortsätze der oberen Brust und unteren Halswirbel, weiter aufsteigend zum Hinterhaupt unter der Linea nuchalis superior.
Innervation: Rr. dorsale der Zervikal- und Thorakalnerven.
M. semispinalis capitis (SSp), deutsch: Halbdornmuskel des Kopfes
siehe M. semispinalis. Seine Fasern unterkreuzen den M. splenius. Bei beidseitiger Kontraktion bewirkt er eine Streckung des Kopfes und des Halses, die einseitige Kontraktion führt zur Drehung zur Gegenseite.
M. semispinalis cervicis (SSp), deutsch: Halbdornmuskel des Halses
siehe M. semispinalis
M. spinalis (SpM), deutsch: Dornmuskel
Muskel zwischen den Dornfortsätzen.
M. splenius, deutsch: Riemenmuskel
Er umschließt die tiefen Nackenmuskeln wie ein schräges Band (Riemen). Als Bestandteil des spinotransversalen Systems zieht er vom Dornfortsatz schräg hinauf zum Querfortsatz, wobei er mehrere Wirbel überspringt. Je nach Ansatzhöhe unterscheidet man zwischen einem Halsteil und einem Kopfteil, M. splenius cervicis und capitis.
Ursprung: Dornfortsätze des 3. Hals- bis zum 6. Brustwirbel. Ansatz: Querfortsätze der 3 oberen Halswirbel bis hinauf zur Linea nuchalis superior und Proc. mastoideus.
Funktion: Bei beidseitiger Kontraktion Streckung (Rückwärtsbeugung) des Kopfes und des Halses, bei einseitiger Kontraktion Drehung zur gleichen Seite, sowie Lateroflexion.
Innervation: Rr. dorsales der Zervikalnerven.
M. splenius capitis (Spl), deutsch: Riemenmuskel d. Kopfes
siehe M. splenius
M. splenius capitis et cervicis (Spl), deutsch: Riemenmuskel d. Kopfes und Halses
siehe M. splenius
M. splenius cervicis (Spl), deutsch: Riemenmuskel d. Halses
siehe M. splenius
M. sternocleidomastoideus (StM), deutsch: Kopfwender, Brustschlüsselbeinmuskel
Kopfnickermuskels
(gr. cleido = Schlüsselbein).
Der kräftigste aller Halsmuskeln verbindet Kopf und Brust miteinander, indem er den ganzen Hals überbrückt. Er entspringt zweiköpfig vom Oberrand des Manubrium sterni und vom sternalen Ende der Clavicula, steigt schräg zum Schädel auf und setzt mit breiter Sehne am Processus mastoideus und dem angrenzenden Teil der Linea nuchalis superior an. Dabei kreuzt er schräg die Halswirbelsäule fast genau in der Mitte.
Innervation: wie der Trapezmuskel (überwiegend) durch den XI. Gehirnnerv, N. accessorius.
M. sternocleidomastoideus, tendo (StT), deutsch: Sehne des Kopfwenders
siehe M. sternocleidomastoideus
M. sternohyoideus (StH), deutsch: Brustzungenbeinmuskel
entspringt von der Rückfläche des Manubrium sterni und dem benachbarten Sternoklavikulargelenk, zieht kranialwärts über den Schildknorpel hinweg und setzt am Zungenbeinkörper an.
Innervation: Wie alle infrahyalen Muskeln durch die Ansa cervicalis des Halsgeflechts.
M. sternothyroideus, deutsch: Brustbeinschildknorpelmuskel
liegt hinter dem M. sternohyoideus, entspringt von der Innenseite der 1. Rippe und vom Manubrium sterni des Brustbeins, steigt über die Schilddrüse hinweg nach kranial und setzt an der Linea obliqua des Schildknorpels an. Innervation: Wie alle infrahyalen Muskeln durch die Ansa cervicalis des Halsgeflechts.
M. styloglossus (Sty), deutsch: Griffelzungenmuskel
(gr. stylos = Griffel)
Außenmuskel der Zunge. Er kommt vom Proc. styloideus und steigt in den Zungenkörper ab, wo er am Außenrand der Zunge nach vorn zur Zungenspitze verläuft.
M. stylohyoideus (Sty), deutsch: Griffelzungenbeinmuskel
(gr. stylos = Griffel)
Der sehr schlanke Muskel entspringt vom Griffelfortsatz des Schläfenbeins. Er verläuft schräg nach unten medial und inseriert am großen Horn und am Körper des Zungenbeins. Nah am Zungenbein spaltet sich der Muskel und umgreift so die Zwischensehne des M. digastricus.
Innervation: R. stylohyoideus aus N. facialis (VII).
Blutzufuhr: A. occipitalis und A. auricularis posterior aus der A. carotis externa.
M. stylopharyngeus (Sty), deutsch: Griffelfortsatz-Rachen-Muskel
Schlundheber.
Er entspringt als schmaler Längsmuskel von der hinteren Kante des Griffelfortsatzes (Proc. styloideus), verläuft seitlich der Pharynxwand abwärts, dringt dann zwischen Epi- und Mesopharynx an die Innenseite des Pharynx und endet zum Teil an der Submukosa der Pharynxwand, zum anderen Teil am Oberrand und am Hinterrand der Schildknorpelplatte sowie am Seitenrand des Kehldeckels.
M. temporalis (Tem), deutsch: Schläfenmuskel
(lat. temporalis = zur Schläfe gehörend).
Der fächerförmige, relativ flache Muskel entspringt an der Schläfe breitflächig von der bogenförmig verlaufenden Linea temporalis inferior des Stirn- und Scheitelbeins sowie von der darunter liegenden Fläche des Planum temporale. Die Muskelfasern des M. temporalis konvergieren zum Unterkiefer hin und setzen mit einer derben Sehne am Proc. coronoideus an. Die ausgesprochene Fächerform des Muskels bringt es mit sich, daß die vorderen Fasern mehr senkrecht, die hinteren mehr waagerecht verlaufen.
Innervation: Nn. temporales profundi aus dem N. mandibularis (V3).
Blutzufuhr: Aa. temporales profundae aus der A. maxillaris. Meist entsendet auch die A. temporalis superficialis einen Ast zum Muskel.
M. temporalis, tendo (Tem), deutsch: Sehne des Schläfenmuskels
siehe M. temporalis
M. tensor tympani (Ten), deutsch: Trommelfellspanner
Mittelohrmuskel. Er entspringt am Knorpel der Ohrtrompete (Tuba auditiva) über der Tubeneinmündung (Ostium tympanicum tubae auditivae) und setzt am Griff des Hammers (Malleus) an.
Innervation: N. tensoris tympani, Ast des Nervus mandibularis (V3).
Syn.: Trommelfellspannmuskel
M. tensor veli palatini (TeV), deutsch: Gaumenspanner
(lat. tensio = Spannung).
Muskel des Gaumensegels. Er entspringt an der Schädelbasis vom großen Keilbeinflügel und von der membranösen Außenwand der Tuba auditiva, verläuft zunächst abwärts, biegt dann mit seiner Sehne fast rechtwinklig um den Hamulus pterygoideus und strahlt annähernd horizontal in die Gaumenaponeurose ein. Als Abkömmling des 1. Kiemenbogens wird er von einem Zweig des 3. Trigeminusastes, N. tensor veli palatini, versorgt.
M. thyroarytenoideus
Kehlkopfmuskel. Ein dünner flächenhafter Muskel, der seitlich von der Innenfläche der Schildknorpelplatte zum Seitenrand und zum Proc. muscularis des Aryknorpels verläuft. Ein Teil der Fasern geht hinten in den Verlauf des M. arytenoideus transversus über. Als eine Abspaltung des Muskels können Faserzüge zum Epiglottisrand aufsteigen und dann als M. thyroepiglotticus bezeichnet werden.
M. thyrohyoideus (ThH), deutsch: Schildzungenbeinmuskel
der kürzeste der infrahyalen Muskeln. Er setzt die Verlaufsrichtung des M. sternothyroideus nach kranial fort. Er entspringt an der Linea obliqua des Schildknorpels, zieht über die Membrana thyrohyoidea hinweg und inseriert am lateralen Teil des Zungenbeinkörpers.
Innervation: Wie alle infrahyalen Muskeln durch die Ansa cervicalis des Halsgeflechts.
M. trapezius (TzM), deutsch: Trapezmuskel
Der breite Nackenmuskel bedeckt den Nacken und einen Teil des Rückens. Wegen des unterschiedlichen Faserverlaufs lassen sich an ihm ein absteigender Teil (Pars descendens oder Pars clavicularis), ein horizontaler Teil (Pars transversa oder Pars acromialis) und ein aufsteigender Teil (Pars ascendens oder Pars spinalis) unterscheiden.
Ursprung: Von der Protuberantia occipitalis externa und der Linea nuchalis superior vermittels des Nackenbands von den Dornfortsätzen der Halswirbel, sowie von den Dornfortsätzen der Brustwirbel.
Ansatz: Pars clavicularis am lateralen Drittel der Clavicula. Pars acromialis am Acromion des Schulterblatts. Pars spinalis an der Spina scapulae.
Innervation: XI. Gehirnnerv, N. accessorius.
Syn.: Kappenmuskel
M. uvulae, deutsch: schmale Zäpfchenmuskel
Muskel des Gaumensegels. Er entspringt beiderseits der Spina nasalis posterior vom Hinterrand des harten Gaumens und von der Gaumenaponeurose und strahlt in das Zäpfchen aus. Der M. uvulae wird durch den N. glossopharyngeus und vermutlich auch durch den N. vagus innerviert.
M. vocalis, deutsch: Stimmbandmuskel
Kehlkopfmuskel. Der eigentliche Stimmbandmuskel liegt medial des vorigen direkt unter dem Lig. vocale. Auf seiner Innenseite liegen der Conus elasticus und die Larynxschleimhaut. Der sagittal verlaufende Muskel ist an der Innenfläche des Schildknorpels neben der Mittellinie und am Proc. vocalis des Aryknorpels befestigt.
Syn.: Internus
M. zygomaticus major (MjZ), deutsch: großer Jochbeinmuskel
mimischer Muskel mit Ursprung am Außenrand des Os zygomaticum. Er hebt den Mundwinkel seitlich nach oben.
M. zygomaticus minor (MiZ), deutsch: kleiner Jochbeinmuskel
mimischer Muskel mit Ursprung an der Außenfläche des Jochbeins. Er hebt die Oberlippe.
Margo denticulatus (MDe), deutsch: gezähnter Rand
oberfläch liegender Teil des Gyrus dentatus
Maxilla (Mx), deutsch: Oberkiefer
Der Oberkiefer ist ein paariger Knochen des Gesichtsschädels. Er beteiligt sich an der Bildung der Augen-, Nasen- und Mundhöhle, trägt die oberen Zähne und beinhaltet die größte Nasennebenhöhle. Er besteht aus einem Körper (Corpus maxillae) mit 4 Flächen (facies) und 4 Fortsätzen (processus. Prc.).
Flächen: Facies orbitalis, Facies nasalis, Facies anterior, Facies infratemporalis. Fortsätze: Prc. alveolaris, Prc. frontalis, Prc. zygomaticus, Prc. palatinus.
Meatus acusticus externus (EAu), deutsch: äußerer Gehörgang
er wird in den äußeren knorpeligen (äußeres Drittel) und inneren knöchernen (innere zwei Drittel) Anteil unterteilt, ist s-förmig gebogen und etwa 3,5 cm lang. Er beginnt mit dem Porus acusticus internus und grenzt gegen das Mittelohr an das Trommelfell.
Meatus acusticus internus (IAu), deutsch: innerer Gehörgang
Der innere Gehörgang verläuft im Felsenbein und ist ein Teil des Innenohres. Er dient der Passage des N. facialis, N. vestibularis, N. cochlearis und der A. ad labyrinthi.
Medulla oblongata (Md), deutsch: verlängertes Mark
Das verlängerte Mark reicht kaudal vom ersten Zervikalsegment des Rückenmarks (Höhe der Pyramidenkreuzung) bis rostral zum Hinterrand der Brücke (kranialer Rand der Hinterstrangkerne). Die Furchen des Rückenmarks setzen sich in die Medulla oblongata fort. So findet sich auf der Dorsalseite der Sulcus medialis posterior, beidseits von den als Auftreibungen erkennbaren Hinterstrangkernen flankiert. Auf der Ventralseite liegt die tief einschneidende Fissura mediana anterior. In ihrer Tiefe läßt sich am kaudalen Ende der Pyramiden die Pyramidenkreuzung erkennen. Seitlich der Pyramiden befinden sich die bohnengroßen Höcker der Oliven (Oliva inferior). Die Medulla oblongata enthält die Motoneurone, die für das Schlucken, Sprechen, die Zungenbewegungen und zahlreiche Eingeweidefunktionen bestimmend sind.
Medulla spinalis (Spi), deutsch: Rückenmark
Das Rückenmark ist ein strangförmiges Organ, das im Wirbelkanal liegt. Es wird von der Pia mater umgeben und von Liquor umspült. Es erstreckt sich vom Foramen occipitale magnum bis zur Höhe des 1. oder 2. Lendenwirbels und ist in den Meningealsack eingehüllt. Beim Erwachsenen besitzt es eine Länge von ca. 40-45 cm und hat ein Gewicht von ca. 35g. Sein oberes Ende geht in das verlängerte Mark (Medulla oblongata) über, sein unteres Ende läuft spitz aus (Conus medullaris) und liegt auf der Ebene der Wirbelkörper L1/L2. Die Spinalnerven L2-S5 und Co (Steißbeinnerv) ziehen als Cauda equina (Pferdeschwanz) bis zum Austritt zwischen den entsprechenden Wirbelkörpern. Das Rückenmark besitzt zwei Anschwellungen, die Hals- und Lendenanschwellung (Intumescentia cervicalis et lumbalis), sie werden durch den Zuwachs der grauen Substanz und durch die Faserverbindungen mit den oberen und unteren Extremitäten bedingt, da hier gegenüber den anderen Abschnitten vermehrt Nervenfasern und -Zellen untergebracht werden müssen.
Membrana atlanto-axialis (AtA), deutsch: Atlantoaxial-Membran
Teil des Bandapparates (Gelenkkapsel) des unteren Kopfgelenks
Membrana atlanto-occipitalis (AtO), deutsch: Atlantooccipital-Membran
Teil des Bandapparates (Gelenkkapsel) des oberen Kopfgelenks. Der hintere Abschnitt zwischen Hinterhauptsknochen und dorsalem Atlasbogen wird bei der Subokzipitalpunktion durchstoßen.
Membrana thyrohyoidea (ThH), deutsch: Membrana thyrohyoidea
ligamentöse Verbindung zwischen Schildknorpel und Zungenbein. Diese ist vorn zum Lig. thyrohyoideum medianum und seitlich zum Lig. thyrohyoideum laterale verstärkt. Die Membran ist beiderseits für den Durchtritt des N. und der A. laryngea superior durchlöchert.
Membrana tympani, deutsch: Trommelfell
Das Trommelfell ist in die Pars tympanica des Schläfenbeins eingelassen. Es steht schräg zur Achse des äußeren Gehörganges. Bei der Ansicht des Trommelfells durch den Ohrtrichter erscheint es glatt, spiegelnd und glänzend sowie im Zentrum nach innen eingezogen. Die Außenseite wird von der Haut des äußeren Gehörgangs (ohne Haare und Drüsen) überzogen, während die Innenseite vom Respirationsepithel des Mittelohrs bedeckt ist. An der Gefäßversorgung beteiligen sich auf der meatalen Seite die A. auricularis profunda, A. temporalis sf. und die A. retroauricularis, auf der tympanalen Seite die Äste der A. tympanica.
Mesencephalon, deutsch: Mittelhirn
Das Mittelhirn reicht vom Oberrand der Brücke bis zum Zwischenhirn (Dienzephalon). Diese Grenze entspricht der Verbindung zwischen Corpus mammillare und Commissura posterior. Das Mittelhirn gliedert sich in drei Hauptbestandteile: das Dach (Vierhügelplatte, Tectum), die Haube (Tegmentum) und die Basis (Hirnschenkel).
Mm. constrictor pharyngis superior et medius (S/M), deutsch: oberer und mittlerer Schlundschnürer
siehe M. constrictor pharyngis
Mm. intertransversarii (InT), deutsch: Zwischenquerfortsatzmuskeln
siehe M. intertransversarius
Mm. linguales, deutsch: Binnenmuskeln
Die Binnenmuskeln der Zunge haben ihren Ursprung und ihren Ansatz innerhalb der Zunge. Als Haftungsflächen benutzen sie die Aponeurose und das Septum linguae. Sie sind dreidimensional senkrecht aufeinander angeordnet und verlaufen von hinten nach vorn, von rechts nach links und von oben nach unten. Man unterscheidet:
M. longitudinalis superior. Der oberflächliche Längsmuskel verläuft an der oberen Zungenhälfte sagittal von hinten nach vorn bis zur Zungenspitze.
M. longitudinalis inferior. Der tiefe Längsmuskel verläuft in der unteren Zungenhälfte sagittal von hinten nach vorn bis zur Zungenspitze.
M. transversus linguae. Der waagerechte Muskel verläuft vom Septum linguae zum Zungenrand.
M. verticalis linguae. Der senkrechte Muskel beginnt oben an der Aponeurosis linguae und durchsetzt die anderen Muskeln nach unten bis zur Zungenunterfläche.
Syn.: Eigenmuskeln der Zunge
Mm. longus capitis et colli (LgC), deutsch: langer Kopf- und Halsmuskel
siehe M. longus
Mm. praevertebrales, deutsch: Prävertebrale Halsmuskeln
Es sind senkrecht angeordnete flache Muskeln, die direkt auf der Halswirbelsäule liegen und von den Ästen des Plexus cervicalis innerviert werden. Es sind dies der M. longus colli, M. longus capitis und M. rectus capitis anterior. Sie verlaufen zwischen Wirbelkörpern und Querfortsätzen, die kranialen Fasern erreichen das Hinterhauptbein. Ihre Aufgabe besteht im wesentlichen in der Flexion und Seitenneigung des Halses.
Mm. scaleni (Sca), deutsch: Treppenmuskeln
(lat. scalenus = schief).
Scalenusgruppe (M. scalenus ant., med., post.).
Sie verlaufen tief neben der Halswirbelsäule von den Querfortsätzen zu den oberen Rippen.
Syn.: Rippenhalter
Mm. zygomatici (Zyg), deutsch: Jochbeinmuskelm
siehe M. zygomaticus
N. abducens (6n), deutsch: Augenabwendnerv
Der N. abducens ist ein rein somatomotorischer Nerv. Er hat sein Kerngebiet in der hinteren Brückenhaube im Boden der Rautengrube und tritt medial zwischen Brücke und Pyramide aus. Er zieht über dem Clivus nach vorn, taucht in Höhe der Pyramidenspitze durch die Dura mater in den Sinus cavernosus und gelangt durch die Fissura orbitalis superior innerhalb des Anulus tendineus zum M. rectus lateralis (Augenbewegung nach lateral). Der N. abducens ist wegen seines langen intrakraniellen Verlaufs bis zu seinem Eintritt in die Augenhöhle (Schädelbasisbruch bzw. Entzündung des Sinus cavernosus) besonders verletzungsgefährdet (Abduzenslähmung). Als Folge stellt sich wegen des erhöhten Tonus der Adduktoren Einwärtsschielen (Strabismus convergens) ein.
Die drei Augenmuskelnerven III, IV und VI sind durch den Fc. longitudinalis des Gehirns miteinander verbunden. Alle drei Nn. haben nachbarschaftliche Beziehung zum Sinus cavernosus und treten durch die Fissura orbitalis superior in die Augenhöhle.
Syn.: Augenabziehnerv
N. accessorius (11n), deutsch: Beinerv
Der XI. Hirnnerv ist ein rein motorischer Nerv. Er besitzt einen kranialen (= vagalen) und einen spinalen Anteil. Die kraniale Wurzel (Radix cranialis) stammt aus dem Ncl. ambiguus und verlässt den Hirnstamm mit dem N. vagus seitlich der Olive. Die spinalen Wurzelfasern (Radices spinales) stammen aus dem zervikalen Rückenmark (Ncl. n. accessorii, eine Zellsäule, die vom unteren Bereich der Medulla oblongata bis zur Höhe von bis C4 reicht). Sie treten an der Seitenfläche des Rückenmarks aus und ziehen gemeinsam im Subarachnoidalraum des Wirbelkanals durch das große Hinterhauptsloch (Foramen occipitale magnum) in die hintere Schädelgrube, wo sie sich mit der kranialen Wurzel zu einem gemeinsamen Nervenstamm verbinden. Mit dem N. vagus und dem N. glossopharyngeus verläßt der N. accessorius den Schädel durch das Foramen jugulare zur äußeren Schädelbasis. Sein R. internus hat enge Lagebeziehung zum N. vagus (Begleiter des N. vagus ). Ein anderer Teil, R. externus, verläuft schräg laterodorsal zum M. sternocleidomastoideus u. M. trapezius. Die grobe Verlaufsrichtung ist vom Ohr zum Acromion.
Beachte: Der N. accessorius wird auch als speziell viszeromotorischer Nerv beschrieben.
Syn.: Akzessoriusnerv
N. alveolaris inferior (5ia), deutsch: Zahnnerv d. Unterkieferasts
Stärkster Nerv des N. mandibularis (V3). Er führt sensible Fasern für den Unterkieferbereich und motorische Fasern für den Mundboden.
Nach Durchtritt aus dem Foramen ovale verläuft zwischen den Mm. pterygoidei, steigt dann am Kieferast abwärts und zieht mit den gleichnamigen Gefäßen in das Foramen mandibulae, wo er dann im Canalis mandibulae nach vorn verläuft und als N. mentalis den Kanal wieder verläßt. Über den Plexus dentalis inferior innerviert er alle Zähne des Unterkiefers und deren Zahnfleisch sowie die Haut der Kinnregion und der Unterlippe. Neben den sensiblen Ästen führt er auch motorische Fasern für den Mundboden (M. mylohyoideus und vorderer Bauch des M. digastricus). Der N. mylohyoideus geht knapp vor dem Foramen mandibulare ab.
Syn.: Unterkiefernerv, unterer Alveolarnerv
N. alveolaris superior posterior (psa), deutsch: hinterer oberer Alveolarnerv
siehe Ramus alveolaris superior posterior, siehe N. infraorbitalis
N. auricularis major, deutsch: großer Ohrnerv
Hautast des Plexus cervicalis. Er überkreuzt den M. sternocleidomastoideus nach kranial. Sensible Innervation der Haut vor und hinter dem Ohr
Syn.: Spinalnerv C2, C3
N. auricularis posterior, deutsch: hinterer Ohrnerv
"der Nerv trennt sich vom Stamm des N. facialis außerhalb des Felsenbeins. Er zweigt dicht unterhalb des Foramen stylomastoideum ab und steigt hinter dem Ohr zum Hinterhaupt auf. Er erhält einige sensible Fasern aus dem N. intermedius, die er zu einem kleinen Hautbezirk hinter dem Ohr sowie an der konvexen Hinterfläche der Ohrmuschel führt, sog. "Hunt‘sche Zone".
Äste: R. auricularis, zu den hinteren Ohrmuskeln und zur "Hunt‘schen Zone". R. occipitalis, zum M. occipitalis. R. digastricus, zum Venter posterior des M. digastricus. R. stylohyoideus, zum M. stylohyoideus."
N. auriculotemporalis (5au), deutsch: Ohren-Schläfen-Nerv
der rein sensible Ast des N. mandibularis (V3). Er umschlingt die A. meningea media, zieht durch die Parotisloge vor das Ohr, wo er sich in seine Endäste verzweigt. Er versorgt versorgt die Haut des äußeren Gehörganges, die Außenseite des Trommelfells, die Schläfenhaut vor und über dem Ohr.
Äste: Rr. temporales superficiales, zur Haut der Schläfengegend bis zum Scheitel (inkl. Kopfschwarte). Nn. auriculares anteriores, zum Kiefergelenk und zur konkaven Vorderfläche der Ohrmuschel. N. meatus acustici externi, zur Haut des äußeren Gehörgangs. Rr. membranae tympani, zur Außenfläche des Trommelfells.
Kurz unterhalb des Foramen ovale lagern sich parasympathische Fasern aus dem Ggl. oticum, sowie sympathische Fasern über den Plexus caroticus externus an. Diese Fasern, Rr. parotidei, ziehen zur Glandula parotidea.
N. axillaris , deutsch: Achselnerv
Der N. axillaris (C5-C6) ist ein gemischt motorisch sensibler Nerv aus dem Fc. posterior des Plexus brachialis.
Verlauf: Der N. axillaris wendet sich kurz nach seiner Abzweigung auf der Schultergelenkskapsel um das Collum chirurgicum des Humerus nach dorsal. Nach Abgabe motorischer Äste tritt er durch die laterale Achsellücke unter den M. deltoideus.
Versorgung: Der N. axillaris versorgt motorisch den M. deltoideus und den M. teres minor.
Verletzungsgefahr bei Schulterluxationen und Oberarmfrakturen
N. buccalis (buc), deutsch: Wangennerv
Ast des N. mandibularis (V3), versorgt die Haut und Schleimhaut der Wange
N. canalis pterygoidei, deutsch: N. canalis pterygoidei
entsteht durch Vereinigung des N. petrosus (superficialis) major (vom Ggl. geniculi des N. facialis) mit dem N. petrosus profundus (aus dem sympathischen Adergeflecht der A. carotis int.) und verläuft durch den Canalis pterygoideus (vordere Mündung: Fiss. sphenomaxillaris. Hintere Mündung: For. lacerum).
Syn.: N. Vidianus
N. cervicalis (cer), deutsch: Halsnerv
einzelner der 8 Spinalnerven auf jeder Seite der Wirbelsäule.
N. cervicalis secundus (C2) (cer), deutsch: 2. Halsnerv
2. der 8 Spinalnerven auf jeder Seite der Wirbelsäule.
N. cervicalis tertius (C3) (cer), deutsch: 3. Halsnerv
3. der 8 Spinalnerven auf jeder Seite der Wirbelsäule
N. cochlearis, deutsch: Hörnerv
Die Axone der bipolaren Zellen des Ganglion cochleare ( Ggl. spirale cochleae) enden an den Kochleariskerne (Nucleus cochlearis ventralis u. dorsalis). Dort erfolgt die Umschaltung auf Kerne der zentralen Hörbahn.
Schädigung des N. cochlearis führt zu Schwerhörigkeit bis Taubheit.
N. ethmoidalis anterior, deutsch: vorderer Siebbeinnerv
Nerv im vorderen Bereich der Nasenhöhle. Er spaltet sich vom N. nasociliaris ab, tritt durch das Foramen ethmoidale anterius zunächst in die vordere Schädelgrube, liegt hier unter der Dura (an deren sensibler Innervation er wahrscheinlich beteiligt ist) und zieht dann durch ein Loch der Siebbeinplatte in die Nasenhöhle. Dort teilt er sich in seine Endäste: Rr. nasales mediales, für die Schleimhaut der Nasenscheidewand. – Rr. nasales laterales, für die Schleimhaut der lateralen Nasenwand.
N. ethmoidalis posterior, deutsch: hinterer Siebbeinnerv
Ast des N. nasociliaris (V1). Der N. ethmoidalis posterior tritt durch das Foramen ethmoidale posterius zur Schleimhaut der Keilbeinhöhle und der hinteren Siebbeinzellen. Außerdem entsendet er Zweige zur Schleimhaut der mittleren und vorderen Siebbeinzellen. Seine Äste sind: – R. nasalis externus, für die Haut von Nasenrücken, Nasenflügel und Nasenspitze. – Rr. nasales interni, für die Schleimhaut im vorderen Bereich der Nasenhöhle.
N. facialis (7n), deutsch: Gesichtsnerv
der VII. Hirnnerv (Nerv des 2. Kiemenbogens) ist gemischt und hat motorische, sensorische, sekretorisch-parasympathische sowie in sehr geringem Maß auch sensible Qualität. Das Kernareal läßt sich entsprechend in 4 verschiedene Kernqualitäten unterscheiden. Der motorische Kern liegt in der Formatio reticularis. Seine Wurzelfasern ziehen um den Abduzens-Kern (inneres Fazialisknie) und verlassen den Hirnstamm im Kleinhirn-Brückenwinkel (zusammen mit dem N. intermedius). Sensible, sensorische und parasympathische Faseranteile sind in einem morphologisch abgesetzten Teil des Nerven zum N. intermedius vereinigt.
Der Nerv tritt durch den Porus und Meatus acusticus internus in das Felsenbein ein. Hier verläuft er im Canalis n. facialis zunächst nach vorn lateral bis dicht vor der vorderen Felsenbeinwand, wo er dann rechtwinklig nach lateral hinten abbiegt. An der Umbiegestelle, im sog. äußeren Fazialisknie (Genu n. facialis), befindet sich das sensible Ggl. geniculi.
Die aus dem motorischen Ursprungskern stammenden Fasern ziehen bogenförmig um die Paukenhöhle, verlaufen dann als N.facialis (i.e.S.) senkrecht nach unten und treten durch das Foramen stylomastoideum aus der Schädelbasis aus. Nach dem Austritt aus dem Foramen tritt der Nerv in enge Nachbarschaft zur Spina ossis tympani, wo er unschwer aufgesucht und in seinem weiteren Verlauf in die Gl. parotidea präpariert werden kann. In der Drüse entwickelt er den Plexus parotideus für die Gesichtsmuskulatur.
Als Nerv des 2. Kiemenbogens umfaßt das Versorgungsgebiet des N. facialis die mimischen Muskeln, Teile der Geschmackspapillen, die gemischten Speicheldrüsen, die Tränendrüse, die Mund- und Nasendrüsen, Teile der Paukenhöhle sowie einige weitere Muskelabkömmlinge des 2. Kiemenbogens.
Die lange Wegstrecke des Nerven innerhalb des Felsenbeins und seine räumliche Beziehung zur Paukenhöhle erklärt die Gefährdung des Nerven bei Felsenbeinfrakturen und bei Erkrankungen des Innen- und des Mittelohrs. Eine Fazialisparese zeigt sich mit dem Leitsymptom der schlaffen Lähmung der mimischen Muskulatur. Befindet sich die Läsion in der Parotis führt dies nur zur Lähmung, eine Läsion im Canalis facialis zur Geschmacksminderung (Chorda tympani, Mittelohr), Mundtrockenheit (Zwischen Ganglion geniculi und Chorda tympani), Hyperakusis (N. stapedius) und verminderter Tränenfluss (N. petrosus major). Bei zentraler Fazialislähmung kann die Stirn noch gerunzelt werden, weil Stirnmuskulatur vom Ncl. facialis beidseitig innerviert wird.
N. frontalis (5fr), deutsch: Stirnnerv
Stärkster Ast des N. ophthalmicus (V1) . Er verläuft unter dem Dach der Augenhöhle (Orbita), auf dem oberen Augenheber (M. levator palpebrae superioris) nach vorn und verläßt diese an ihrem Oberrand zur Stirn. Seine Äste sind: - N. supratrochlearis, zieht über der Trochlea des M. obliquus superior zur Haut des Oberlids, des medialen Augenwinkels, der Nasenwurzel und der angrenzenden Stirn, und beteiligt sich an der Versorgung der Bindehaut. - N. supraorbitalis, teilt sich vor dem Orbitarand in seine beiden Äste: R. lateralis, durch die Incisura oder das Foramen supraorbitalis zur Stirn. R. medialis, durch die Incisura oder das Foramen frontale zur Stirn. Beide Äste versorgen die Haut der Stirn bis hinauf zur Scheitelgegend und beteiligen sich an der Innervation des Oberlids, der Conjunctiva und senden Zweige zur Schleimhaut der Stirnhöhle (Sinus frontalis). Der Stirnnerv hat somit sein Versorgungsgebiet ausschließlich außerhalb der Augenhöhle.
N. glossopharyngeus (9n), deutsch: Zungenschlundkopfnerv, Zungen-Rachen-Nerv
der Nerv des 3. Kiemenbogens ist gemischt und beinhaltet motorische, sensible, sensorische und parasympathische Faserqualität. Die Ursprungskerne liegen in der unteren Hälfte der Medulla oblongata im Boden des 4. Ventrikels. Er verläßt das Gehirn hinter der Oliva inferior im oberen Teil des Sulcus posterolateralis der Medulla oblongata, gelangt über den Kleinhirn-Brücken-Winkel zum Foramen jugulare und gelangt durch deren vorderen Teil an die äußere Schädelbasis. Innerhalb des Foramens bildet er das kleine Ggl. superius, direkt unterhalb des Foramens das längliche Ggl. inferius. Im Ggl. superius liegen die pseudounipolaren Nervenzellen der sensiblen und sensorischen Fasern, im Ggl. inferius außerdem noch die parasympathischen Nervenzellen für einen Teil der sekretorischen Glossopharyngeusfasern. Die parasympathischen Fasern stammen aus dem Ncl. salivatorius inferior. Sie werden zum Teil im Ggl. inferius, zum anderen Teil im Ggl. oticum auf das postganglionäre Neuron umgeschaltet. Nach dem Austritt aus dem Schädel verläuft der Hauptstamm des Nerven zunächst zwischen der A. carotis interna und der V. jugularis interna, dann hinter seinem Leitmuskel, M. stylopharyngeus, und schließlich zwischen diesem und dem M. styloglossus abwärts zum Schlund und zur Zungenwurzel.
Versorgungsbereiche:
motorisch: M. stylopharyngeus, M. levator veli palatini, M. uvulae, M. palatoglossus, M. palatopharyngeus.
sensibel: Rami sinus carotici (Pressorezeptoren / Chemorezeptoren), Rami pharyngeales (kranialer Teil der Rachenschleimhaut), Rami tonsillares (Gaumenmandelbucht), Rami linguales (hinteres Zungendrittel).
sensorisch: Rami linguales: Geschmacksempfindungen vom hinteren Zungendrittel. Nervenzellkörper im Ggl. inferius. Verschaltung im Ncl. tractus solitarii.
N. hypoglossus (12n), deutsch: Zungennerv, Zungenmuskelnerv, Unterzungennerv
rein motorischer Nerv. Sein Ursprungskern (Ncl. nervi hypoglossi) hat eine lange Ausdehnung im kaudalen Teil des verlängerten Marks. Er war phylogenetisch ein Spinalnerv und besaß als solcher ursprünglich auch sensible Wurzeln, die sich jedoch zurückbildeten. Der Nerv tritt mit etwa einem Dutzend Wurzelfäden im Sulcus ventrolateralis zwischen der Oliva inferior und der Pyramide aus der Medulla oblongata und dann durch den Canalis hypoglossi aus dem Schädel heraus. Auf der äußeren Schädelbasis überkreuzt er die A. carotis externa im Bogen lateral, legt sich dann über dem Zungenbeinhorn auf die Außenfläche des M. hypoglossus und tritt mit fächerförmig ausstrahlenden Endästen von unten her an die Zungenmuskulatur heran.
Er versorgt alle Binnenmuskeln sowie alle Außenmuskeln (M. styloglossus,·M. hyoglossus, M. genioglossus) der Zunge mit Ausnahme des M. palatoglossus, der durch den IX. Gehirnnerv innerviert wird. Während seines Verlaufes im Hals verbindet sich der Nerv mit den oberen 3 Zervikalnerven zur schlingenförmigen Ansa cervicalis (lat. ansa = Schlinge), wodurch er einige sensible Fasern für die Hirnhaut und einige motorische Fasern für Teile des Mundbodens erhält.
Äste: Rr. linguales, sind eigene motorische Fasern für die Zungenmuskulatur. Rr. meningei, sind sensible Äste aus der Ansa cervicalis, die rückläufig durch den Canalis hypoglossi zur Dura der hinteren Schädelgrube ziehen. R. geniohyoideus, ist ein motorischer Ast aus der Ansa cervicalis, der in Begleitung des N. hypoglossus in den Mundboden zieht und den M. geniohyoideus innerviert.
Bei Schädigung des Nerven weicht die herausgestreckte Zunge zur kranken Seite und es können Schluck- und Sprachprobleme bestehen.
N. infraorbitalis (5io), deutsch: Unteraugenhöhlennerv
der stärkste Ast des N. maxillaris. Er tritt durch die Fissura orbitalis inferior in den Canalis infraorbitalis, verläuft am Boden der Orbita nach vorn und tritt durch das Foramen infraorbitale zum Gesicht (Gesichtsradation). Der Nerv versorgt die oberen Zähne und ihr labiales Zahnfleisch, die Kieferhöhle sowie die Haut über der Maxilla. Innerhalb des Kanals gibt er ab: Rr. alveolares superiores posteriores, ziehen am Tuber maxillae abwärts, treten durch die Foramina alveolaria zur Kieferhöhle, in deren Bodenplatte sie das Nervengeflecht für die Zähne bilden. Sie versorgen die Molaren und deren bukkales Zahnfleisch und beteiligen sich an der Innervation der Sinusschleimhaut. R. alveolaris superior medius, tritt in die Kieferhöhle (Sinus maxillaris) ein, an deren Seitenwand er dann abwärts zieht und in deren Boden das Zahngeflecht für die Prämolaren und deren bukkales Zahnfleisch bildet. Außerdem beteiligt er sich an der Schleimhautinnervation der Kieferhöhle. Rr. alveolares superiores anteriores, spalten sich vor dem Austritt des Nerven aus dem Kanal ab, ziehen an der Vorderwand, dann an der Innenseite der Kieferhöhle bis zum Boden abwärts, wo sie das Nervengeflecht für die Eck- und Schneidezähne bilden. Auch sie beteiligen sich an der Innervation der Sinusschleimhaut.
Die 3 Äste des N. infraorbitalis innerhalb des Kanals werden neuerdings zu einem Sammelbegriff, Nn. alveolares superiores/#160" alt="Nn. alveolares superiores" title="Nn. alveolares superiores">Nn. alveolares superiores, zusammengefaßt. Am Boden des Sinus maxillaris, direkt über den Zahnwurzeln, verbinden sich alle 3 Rr. alveolares zu einem Nervengeflecht für die oberen Zähne, dem Plexus dentalis superior. Dieser entläßt an jedem Zahn die – Rr. dentales, für die Zähne und die – Rr. gingivales, für das Zahnfleisch und die Wurzelhaut. Die Gesichtsäste des N. infraorbitalis spalten sich nach dem Austritt des Nerven aus dem Foramen infraorbitale in: Rr. palpebrales inferiores, zur Haut des Unterlids. Rr. nasales externi, zur Haut des Nasenflügels. Rr. nasales interni, zur Haut des Nasenvorhofs. Rr. labiales superiores, zur Haut der Oberlippe.
N. lacrimalis (5la), deutsch: Tränennerv
ein sensibler Ast des N. ophthalmicus (V1) . Er verläuft an der lateralen Wand der Orbita über den M. rectus lateralis zur Tränendrüse, welche er sensibel versorgt. Seine Endäste ziehen weiter zum Oberlid und dem lateralen Augenwinkel für die sensible Versorgung der Haut und Bindehaut in diesem Bereich. Vor dem Eintritt in die Tränendrüse nimmt er den parasympathischen R. communicans des N. zygomaticus (aus V2) auf. Dieser führt postganglionäre parasympathische (sekretorische) Fasern aus dem Ggl. pterygopalatinum (des N. intermedius), sowie postganglionäre sympathische Fasern aus dem Plexus caroticus internus für die sekretorische Innervation der Tränendrüse.
N. laryngeus inferior, deutsch: unterer Kehlkopfnerv
Fortsetzung des N. laryngeus recurrens, der (rechts um die A. subclavia, links um den Aortenbogen) zwischen Luft- und Speiseröhre rückläufig wieder zum Hals (zum Kehlkopf und zur Schilddrüse) aufsteigt. Seine motorischen Fasern innervieren sämtliche Kehlkopfmuskeln mit Ausnahme des Anticus.
Mit sensiblen und sekretorischen Anteilen innerviert er die Kehlkopfschleimhaut unterhalb der Stimmritze und die Schilddrüse. Im Recessus piriformis anastomosiert er meist mit dem N. laryngeus superior (Ansa Galeni). Die Schleimhaut über den Nerv hebt sich zur Plica nervi laryngei ab.
N. laryngeus recurrens, deutsch: rückläufiger Kehlkopfnerv
Ast des N. vagus mit motorischen, sensiblen und sekretorischen Fasern. Er schlingt sich rechts um die A. subclavia, links um den Aortenbogen und steigt wieder in den Hals auf.
Sein wichtigster Anteil ist der N. laryngeus inferior, der untere Kehlkopfnerv.
Weitere Äste: Rr. tracheales, zum Halsteil der Luftröhre. Rr. oesophagei, zum Halsteil der Speiseröhre.
N. laryngeus superior (sln), deutsch: oberer Kehlkopfnerv
Ast des N. vagus . Er trennt sich vom Ganglion inferior und zieht medial von der A. carotis interna abwärts zum Kehlkopf. Er teilt sich in Höhe des Zungenbeins in seine 2 Äste: - R. internus, zieht durch die Membrana thyrohyoidea zur Innenseite des Kehlkopfes, wo er mit absteigenden Zweigen die Schleimhaut des Kehlkopfes oberhalb der Stimmritze, mit aufsteigenden Zweigen die Schleimhaut der Epiglottis und der Valleculae bis hinauf zum hinteren Teil der Zungenwurzel innerviert. - R. externus, zieht an der Außenseite des Kehlkopfs abwärts zum M. cricothyroideus (Anticus).
N. lingualis (5lg), deutsch: Zungennerv
sensibler Ast des N. mandibularis (V3). Er zieht von der Fossa infratemporalis zwischen den M. pterygoideus lateralis und medius abwärts zur Innenseite des Unterkiefers, gelangt seitlich der Zunge unter die Mundbodenschleimhaut, unterkreuzt den Ductus submandibularis und verzweigt sich in der Zungenschleimhaut. (Im Mundboden liegt er neben dem Weisheitszahn direkt unter der Schleimhaut). Der N. lingualis versorgt sensibel sensibel die Schleimhaut der vorderen zwei Drittel der Zunge, die linguale Seite des Zahnfleisches des Unterkiefers, die Schleimhaut des Mundbodens, der Zungenunterseite, die Faszien der Unterzungen- und Unterkieferdrüse.
Etwa 2 cm unterhalb des Foramen ovale lagern sich dem N. lingualis die die Chorda tympani des VII. Gehirnnerven an. Sie führt Geschmacksfasern (vordere 2/3 des Zunge) sowie die präganglionären parasympathischen (sekretorischen) Fasern. Die parasympathischen Chordafasern werden im Ggl. submandibulare auf das postganglionäre Neuron umgeschaltet.
Äste: Rr. isthmi faucium, zur Schlundenge und zur Gaumenmandel. Rr. communicantes, zum N. hypoglossus für propriozeptive Wahrnehmung aus der Zunge. R. communicans, Verbindung zur Chorda tympani. Rr. ganglionares, Verbindung zum Ggl. submandibulare am Kieferwinkel. (Seite 275) N. sublingualis, zur Glandula sublingualis, Glandula submandibularis und zur Mundbodenschleimhaut. Rr. linguales, zur Schleimhaut der Zungenunterseite und der vorderen 2/3 des Zungenrückens bis kurz vor die Wallpapillen.
N. mandibularis (5ma), deutsch: Unterkiefernerv
"Der N. mandibularis ist der stärkste Hauptast des N. trigeminus (CNV). Der Nerv verläßt die Schädelhöhle durch das Foramen ovale. Er gibt den R. meningeus ab, der mit der A. meningea media durch Foramen spinosum zurück in den Schädel tritt, und teilt sich dann in der Fossa infratemporalis hinter dem M. pterygoideus lat. in eine vordere obere und eine hintere untere Astgruppe.
Vordere, vorwiegend motorische Astgruppe mit folgenden Ästen zu den Kaumuskeln: N. massetericus, Nn. temporales profundi, N. pterygoideus lat., N. pterygoideus med. (Radix motoria, "N. masticatorius"), sowie der N. tensoris tympani und N. tensoris veli palatini. Sensibel ist nur ein Zweig, der N. buccalis. Er durchsetzt den M. buccinator, ohne ihn zu innervieren und versorgt sensibel die Haut der Wange und ein Schleimhautgebiet der Wange im Vestibulum oris sowie das Zahnfleisch der Wangenseite vom 2. Molaren bis zum 2. Prämolaren.
Die hintere, vorwiegend sensible Astgruppe zerfällt, die wie V1 und V2, in drei Äste: den R. externus, N. auriculotemporalis , den R. intermedius, N. alveolaris inferior, und den R. internus, N. lingualis. Er entlässt nur einen motorischen Zweig, N. mylohyoideus.
Als Nerv des 1. Kiemenbogens versorgt er sensibel den größten Teil der Mundhöhle, die unteren Zähne, das Kiefergelenk, die Haut der Wange und des Kinns sowie Teile des äußeren Gehörgangs, motorisch die Kaumuskeln und Teile der Mundbodenmuskeln (M. mylohyoideus, Venter anterior des M. digastricus), sowie M. tensor veli palatini, M. tensor tympani. Alle Äste werden vom M. pterygoideus lateralis bedeckt."
N. masticatorius, deutsch: Kaunerv
Sammelname für die Radix motoria für die Innervation der gesamten Kaumuskeln. Nach dem Abzweig vom Stammnerven wendet sich der N. masticatorius zunächst nach vorn, um sich bald in seine 4 motorischen Äste und den einen sensiblen Ast aufzuteilen. Äste: N. buccalis, der einzig sensible Ast des Nerven, tritt zwischen den Köpfen des M. pterygoideus lateralis hindurch, zieht, begleitet von der A. buccalis, an der Innenseite des Kieferastes schräg abwärts bis zur Wange, wo er die Wangenschleimhaut und das bukkale Zahnfleisch der Prämolaren, häufig auch das des 1. Molaren versorgt. Feine Zweige werden an die Wangenhaut sowie über die motorischen Nerven an das Kiefergelenk abgegeben. N. massetericus, zieht durch die Incisura mandibulae zur Außenseite des Kiefers zum M. masseter und mit feinen Fäden zum Kiefergelenk.
Syn.: Radix motoria
N. maxillaris (5mx), deutsch: Oberkiefernerv
"Der 2. Hauptast des Drillingsnervs (N. trigeminus, V. Hirnnerven, V2) ist wie der N. ophthalmicus rein sensibel. Er zieht vom Ggl. trigeminale durch das Foramen rotundum in die Flügelgaumengrube (Fossa pterygopalatina), wo er sich in R. externus, N. zygomaticus, R. intermedius, N. infraorbitalis, und R. internus, Nn.pterygopalatini, aufzweigt. In der Flügelgaumengrube ist ihm das Ganglion pterygopalatinum angelagert.
Versorgungsgebiete: Das Versorgungsgebiet des Nerven liegt vorzugsweise im mittleren Gesichtsfeld, in Wange, Nasenhöhle, Gaumen und den Oberkieferzähnen.
Allg. Abgrenzung Hautgebiet: Dura mater: Hirnhaut der vorderen und mittleren Schädelgrube. Haut des unteren Augenlids und lat. Augenwinkels, Bindehaut des unteren Augenlids, "Gesichtsausstrahlung". Haut der vorderen Schläfengegend, Nasenflügel, oberer Teil der Wange, Haut und Schleimhaut der Oberlippe (äußere Haut über dem Oberkiefer).
Allg. Abgrenzung Schleimhautgebiet: Schleimhaut des hinteren und unteren Teils der Nasenhöhle (Nasengaumen-Ausstrahlung): Schleimhaut der Keilbeinhöhle, der Kieferhöhle und des Gaumens, das Zahnfleisch am Oberkiefer – sämtliche Zähne des Oberkiefers und Halteapparat.
Syn.: Oberkieferast des N. trigeminus"
N. medianus, deutsch: N. medianus
"Der N. medianus entsteht aus der Vereinigung des lateralen und medialen Faszikels des Plexus brachialis (Medianusgabel) und zieht mit der A. brachialis zur Ellenbeuge, durchbohrt den M. pronator teres, zieht zwischen den Fingerbeugern distal und mit deren Sehnen durch den Karpaltunnel zur Hohlhand.
Innervationsgebiete:
motorisch: Alle Flexoren des Unterarms (Ausnahmen: M. flexor carpi ulnaris, M. flexor digitorum profundus, und Anteile für 4. + 5. Finger, die vom vom N. ulnaris innerviert werden !). Daumenballenmuskeln (Ausnahmen: M. adductor pollicis, Caput profundus des M. flexor pollicis brevis) (innerviert vom N. ulnaris ), Mm. lumbricales I+II.
Sensibel: radial 2/3 der Palmarseite der Hand (Nn. digitales palmares communes für 3½ Finger). Autonomgebiete zu den Fingerendgliedern des Zeige- und Mittelfingers.
Gefährdung: im Karpaltunnel bei Sehnenscheidentzündung (Karpaltunnelsyndrom).
Lähmungssyndrom: "Schwurhand": wegen des Ausfalls des M. flexor pollicis longus und der Mm. flexor digitorum superficialis und profundus für 2. + 3. Finger können die Mittel- und Endgelenke der Finger 1 - 3 nicht mehr gebeugt werden. Die Finger 4 + 5 können normal gebeugt werden (N. ulnaris !) "
N. mentalis, deutsch: Kinnerv
verläßt als Endast des N. alveolaris inferior den Canalis mandibulae durch das Foramen mentale nach außen. Äste: Rr. mentales, zur Haut des Kinns. Rr. labiales inferiores, zur Haut und Schleimhaut der Unterlippe.
N. musculocutaneus , deutsch: N. musculocutaneus
Der N. musculocutaneus (C5-C7) geht vom Fc. lateralis des Plexus brachialis ab. Er ist ein gemischt motorisch sensibler Nerv.
Verlauf: N. musculocutaneus durchbohrt den M. coracobrachialis und innerviert ihn. Er zieht dann zur Ventralseite zwischen M. brachialis und M. biceps brachii nach distal und durchbricht in Höhe des Ellenbogens die Faszie. Daraufhin verzweigt er sich in der lateralen Subkutis.
Versorgung: N. musculocutaneus versorgt motorisch die Oberarmbeuger (M. brachialis, M. biceps brachii, M. coracobrachialis) und sensibel als N. cutaneus antebrachii lateralis die laterale Seite des Unterarms.
Bizepssehnenreflex, Kennreflex C6
N. mylohyoideus (myh), deutsch: Unterkiefer-Zungenbein-Nerv
der motorische Teil des N. alveolaris inferior (V3) spaltet sich vor dem Foramen mandibulae ab, verläuft im Sulcus mylohyoideus auf der Innenseite des Unterkiefers nach unten zum M. mylohyoideus und dem Venter anterior des M. digastricus.
N. nasociliaris (5nc), deutsch: Wimpern-Nasennerv
Sensibler Ast des N. ophthalmicus (V1) . Er ist der einzige Ast des V1, der - zusammen mit CN III und VI - durch den Annulus tendineus in die Augenhöhle zieht. Er überkreuzt den Sehnerv und gelangt an die mediale Wand der Orbita, wo er dann zwischen dem M. obliquus superior und M. rectus medialis nach vorn verläuft. Er wird meist von der A. ophthalmica begleitet.
Seine Äste sind: R. communicans (Radix longa), ein oder zwei Äste zum Ggl. ciliare, die jedoch ohne Unterbrechung zum Augapfel ziehen und diesen sensibel versorgen. Nn. ciliares longi, ziehen direkt zum hinteren Pol des Augapfels. Von dort vorzugsweise zur Hornhaut, Regenbogenhaut und Ziliarapparat, die sensibel versorgt werden. N. ethmoidalis posterior und N. ethmoidalis anterior. Der Endast des N. nasociliaris, N. infratrochlearis, verläßt die Orbita unterhalb der Trochlea zum medialen Augenwinkel.
Das Versorgungsgebiet des N. nasociliaris umfasst die Schleimhaut der Nasen-, Siebbein- u. Keilbeinhöhle, den inneren Augenwinkel und durch den N. infratrochlearis den Tränensack, die Caruncula lacrimalis und die angrenzende Bindehaut. Die Nn. ciliares longi sind für die Augapfelsensibilität verantwortlich.
N. nasopalatinus, deutsch: Nasengaumennerv
Nerv im hinteren Bereich der Nasenhöhle. Der lange, meist unverzweigte Ast des Ggl. pterygopalatinum tritt durch das Foramen sphenopalatinum in die Nasenhöhle, verläuft an der Nasenscheidewand nach vorn unten und gelangt schließlich durch den Canalis incisivus zur Gaumenschleimhaut. In der Nase versorgt er den unteren Bereich des Septums.
N. occipitalis major (goc), deutsch: großer Hinterhauptsnerv
sensibler Hinterhauptsnerv (dorsaler Ast aus C2).
Er steigt - bedeckt vom M. semispinalis capitis - auf, durchbohrt diesen und den M. trapezius. Er innerviert die Hinterhauptsregion und die Scheitelregion bis zur Scheitel-Ohr-Linie.
N. occipitalis minor (C2)
Hautast des Plexus cervicalis.
Sensibel: seitliches Hinterhaupt.
Verlauf: am Hinterrand des M. sternocleidomastoideus nach kranial.
N. oculomotorius (3n), deutsch: Augenmuskelnerv
Der III. Hirnnerv führt motorische und parasympathische (somato- und viszeromotorische) Fasern für äußere und innere Augenmuskeln. Die beiden Ursprungskerne liegen im Mittelhirn (in Höhe der oberen Zweihügel): Ncl. (motorius) n. oculomotorii und Ncl. accessorius nervi oculomotorii (Edinger-Westphal). Der Nerv verläßt das Gehirn am Vorderrand der Brücke in der Fossa interpeduncularis und zieht an der seitlichen Wand des Sinus cavernosus zur Fissura orbitalis superior, durch welche er in die Augenhöhle gelangt. Hier teilt er sich in seine beiden Hauptäste:
a) der obere Ast, R. superior, beinhaltet nur motorische Fasern für die Versorgung des M. levator palpebrae superioris und M. rectus superior.
b) der untere Ast, R. inferior, beinhaltet motorische und parasympathische Fasern. Sein motorischer Anteil versorgt den M. rectus medialis, M. rectus inferior und M. obliquus inferior. Der parasympathische Anteil des Augenmuskelnerv zieht als Radix oculomotoria und zum Ganglion ciliare, wo die Fasern vom prä- auf das postganglionäre Neuron umgeschaltet werden (während die sensiblen und sympathischen fasern das Ganglion durchlaufen). Aus dem Ggl. ciliare gehen etwa 10 – 15 Nerven, Nn. ciliares breves ab, die dann als gemischte Nerven zum Augapfel ziehen.
Ein Ausfall des N. oculomotorius führt zur Stellung des Auges nach lateral unten, das Lid hängt herunter (Ptose) und die Pupille ist geweitet (Mydriasis).
Ein wichtiger Reflex des N. ophtalmicus ist der Pupillenreflex (Miosis beider Pupillen bei Belichtung)
Syn.: Augenbewegungsnerv
N. olfactorius, deutsch: Riechnerv
Der Riechnerv wird von der Gesamtheit der Riechfäden (Fila olfactoria) gebildet. Er ist rein sensorisch. Das 1. Neuron beginnt in der Regio olfactoria der Nasenschleimhaut mit den Riechsinneszellen, die als bipolare Nervenzellen auf Duftstoffe reagieren. Die Axone dieser Riechzellen verlassen die Nase durch die Siebbeinplatte und enden in der vorderen Schädelgrube ihrer Seite im Bulbus olfactorius (= primäres olfaktorisches Zentrum). Von hier aus gehen die 2. Neurone ab, deren Axone als Tr. olfactorius und Stria olfactoria in das sog. Riechhirn eintreten und dort in das sekundäre olfaktorische Zentrum übergehen. Ein Abriss der Fila olfactoria z.B. bei Schädelbasisverletzungen führt zu Anosmie. Scharfe Gerüche können jedoch über den N. trigeminus noch wahrgenommen werden.
N. ophthalmicus (V1) (5op), deutsch: Augennerv
"(gr. ophthalmos = Auge)
Der N. ophtalmicus ist ein rein sensibler Trigeminusast (V1) aus dem Ggl. trigeminale. Er zieht über die Seitenwand des Sinus cavernosus zur Fissura orbitalis superior in die Augenhöhle. Vor seinem Eintritt in die Orbita gibt er den R. meningeus für Teile der Dura ab. In der Orbita teilt sich der Nerv in seine 3 Hauptäste: N. lacrimalis, N. frontalis, N. nasociliaris.
Versorgungsgebiete: allgemein: Dura mater der vorderen Schädelgrube. Hautgebiet: Haut der Stirn und des Schädels bis zur Kronennaht. Haut des oberen Augenlids, des Augenwinkels, des Nasenrückens bis zur Nasenspitze. Schleimhautgebiet: Schleimhaut des oberen und vorderen Teils der Nasenhöhle (einschl. des Nasenvorhofs), Teile der Nasennebenhöhlen, Conjunctiva, Sklera, Cornea, Choroidea, Iris.
Syn.: "Augenast" des N. trigeminus "
N. opticus (2n), deutsch: Sehnerv
der II. Hirnnerv, ist rein sensorisch. Er leitet visuelle Information aus der Retina. Seine Axone stammen von den Ganglienzellen der Retina (sog. 3. Neuron), die sich in der Papilla n. optici bündeln (blinder Fleck) und dort das Auge verlassen. Er tritt mit der A. ophthalmica durch den Canalis opticus (des kleinen Keilbeinflügels) in den Hirnschädel ein, wo er sich mit dem der anderen Seite in der Sehnervenkreuzung, Chiasma opticum, trifft. Im Chiasma werden nur Fasern der nasalen Hälfte zur anderen Seite gekreuzt, während die aus der temporalen Hälfte ungekreuzt weiterlaufen. Vom Chiasma aus verlaufen die Sehnervenfasern als Tractus opticus weiter zum Zwischenhirn, wo sie größtenteils im seitlichen Kniehöcker (Corpus geniculatum laterale) verschaltet werden und über die Sehstrahlung (Radiatio optica) zur primären Sehrinde gelangen.
Gemäß seiner Herkunft als Hirnteil entsprechen histologischer Bau und Hüllen dem ZNS. (Die Markscheide wird von Oligodendrozyten gebildet. Die Umhüllung entspricht den Meningen).
Bei erhöhtem intrakraniellen Druck kann es zur Kompression des N. opticus und zur Störung des venösen Rückflusses kommen. Dies äußert sich in einer Schwellung der Papilla n. optici, die mit dem Augenspiegel als Abblassung der Papille nachgewiesen werden kann.
Syn.: Fasciculus opticus
N. palatinus (pal), deutsch: Gaumennerv
siehe N. palatinus major, siehe N. palatinus minor
N. palatinus major (gpa), deutsch: großer Gaumennerv
Er stammt vom N. maxillaris (V2), zieht durch den Canalis palatinus major, vom Ggl. pterygopalatinum ausgehend, und tritt durch das Foramen palatinum majus aus. Er versorgt die Schleimhaut des harten Gaumens und ihre Drüsen.
N. petrosus (superficialis) major (7gp), deutsch: großer Paukennerv
verbindet als rein parasympathischer Ast des N. intermedius das Ggl. geniculi des N. facialis mit dem Ggl. pterygopalatinum.
Er enthält die präganglionären Fasern aus dem Ncl. salivatorius superior, zweigt im sog. Facialisknie im Felsenbein, kurz vor dem Ggl. geniculi, vom Stamm des N. facialis ab, tritt durch den Hiatus n. petrosi majoris auf die Vorderwand der Felsenbeinpyramide. Er zieht dann nach vorn medial zum Foramen lacerum, wo er die Knorpelplatte zur äußeren Schädelbasis durchdringt. Hier vereinigt er sich mit dem sympathischen N. petrosus profundus aus dem Geflecht der A. carotis interna zum gemeinsamen N. canalis pterygoidei und zieht dann durch den Canalis pterygoideus in die Flügelgaumengrube, wo er im Ggl. pterygopalatinum endet. Im Ganglion werden die präganglionären parasympathischen Fasern auf das postganglionäre Neuron umgeschaltet, während die mitgeführten sympathischen Fasern das Ganglion ohne Unterbrechung passieren. Die postganglionären vegetativen Fasern schließen sich dann den Ästen des N. maxillaris an und versorgen über den N. zygomaticus die Tränendrüse, über die Rr. nasales die Nasendrüsen, über die Nn. palatini die Gaumendrüsen, über die Rr. pharyngei die Schleimdrüsen des Epipharynx.
N. petrosus (superficialis) minor (7lp), deutsch: kleiner Paukennerv
bildet die Fortsetzung des N. tympanicus, der vom Ggl. petrosum des N. glossopharyngeus kommt und zum Ggl. oticum zieht.
N. pharyngeus (superior) (sph), deutsch: oberer Schlundnerv
feiner Ast des N. maxillaris für die Rachenschleimhaut
N. phrenicus (C3-C5) , deutsch: Zwerchfellnerv
Muskelast des Plexus cervicalis (C3-5). Er versorgt motorisch das Zwerchfell, sensibel: Pleura parietalis (Pars mediastinalis und diaphragmatica), Perikard, Peritoneum.
Verlauf: vor dem M. scalenus ant., zwischen A. und V. Subclavia, ventral vor Mediastinum (zw. Sternum u. Pleura) zwischen Pleura und Perikard zum Zwerchfell
Ausfall: Atemstörungen, betroffene Seite hebt sich bei Inspiration
N. radialis , deutsch: Speichennerv
Der N. radialis (C5-C8) kommt aus dem Fc. posterior des Plexus brachialis. Er versorgt die Streckermuskulatur des gesamten Arms.
Verlauf: N. radialis tritt zusammen mit N. ulnaris und N. medianus in die mediale Bizepsfurche. Mit der A. profunda brachii taucht er in Tiefe und wendet sich um Humerusschaft im Sulcus nervi radialis. Im Ellenbogenbereich taucht er zwischen M. brachialis und M. brachioradialis wieder auf und teilt sich in seine Äste R. profundus und R. superficialis auf. R. superficialis verläuft am medialen Rand des M. brachioradialis zum Handgelenk nach dorsal zum Handrücken. R. profundus durchbohrt M. supinator in die Tiefe und gibt N. interosseus antebrachii posterior ab.
Versorgung:
Motorisch: den M. triceps brachii vor Eintritt in den Radialiskanal und danach M. brachioradialis, M. extensor carpi radialis brevis und longus. R. profundus versorgt motorisch M. supinator und alle Extensoren (M. extensor digiti communis, M. extensor digiti minimi, M. extensor pollicis longus und brevis, M. extensor carpi ulnaris, M. abductor pollicis longus).
Sensibel: die untere Hälfte des lateralen Oberarms (N. cutaneus brachii lateralis inferior) vor Eintritt in den Radialiskanal und im Kanal Dorsalseite des Ober- (N. cutaneus brachii posterior) und Unterarms (N. cutaneus antebrachii posterior). R. superficialis versorgt sensibel laterale ¾ der dorsalen Handfläche, Finger I und II-III partiell.
Bei Ausfall des N. radialis kann es zur Fallhand kommen.
Wichtige Reflexe: Trizepssehnenreflex (C7), Radiusperiostreflex (C6)
N. stapedius, deutsch: Steigbügelnerv
der einzig motorische Ast des Fazialisstamms, der bereits im Felsenbein abzweigt. Er entspringt vom absteigenden Fazialisstamm und innerviert den im Mittelohr gelegenen quergestreiften M. stapedius.
N. supratrochlearis (sut), deutsch: Augenrollnerv
sensibler Ast des N. frontalis (V1) für die Haut von Oberlid, Nasenwurzel, Stirn und innerem Augenwinkel.
N. transversus colli (C2, C3)
Hautast des Plexus cervicalis. Er versort sensibel die vordere Halsregion, motorisch über Anastomosen mit dem R. colli n. facialis den unteren Teil des Platysma.
Verlauf: über M. sternocleidomastoideus nach medial, breitet sich fächerförmig aus.
N. trigeminus (5n), deutsch: Drillingsnerv
"N. trigeminus, V. Hirnnerv, der dreigeteilte "Drillingsnerv", besitzt sensible und motorische Qualität und hat sein ausgedehntes Kernareal an der Grenze zwischen Mittelhirn und Brücke bis hinab zum oberen Halsmark. Mit dem größeren sensiblen Anteil, Portio major (Radix sensoria), und dem kleinen motorischen Anteil, Portio minor (Radix motoria), tritt der Nerv am Seitenrand der Brücke aus dem Hirnstamm heraus und zieht über die Felsenbeinkante in eine taschenförmige Aussackung der Dura, Cavum trigeminale (Meckel‘scher Raum), an der Vorderwand der Felsenbeinspitze. Im Cavum findet sich das sensible Ganglion trigeminale (Gasseri oder Ggl. semilunare). Es beinhaltet pseudounipolare Nervenzellen und wird vollständig von einem dünnen Liquormantel umspült. Aus dem Ganglion gehen die 3 Hauptäste des Nerven ab: N. ophthalmicus, N. maxillaris und N. mandibularis. Der dünne motorische Anteil Portio minor unterkreuzt das Ggl. trigeminale und schließt sich dann dem N. mandibularis an.
Alle Trigeminusäste verlassen den Schädel alle durch Foramina des Os sphenoidale (Fiss. orbitalis sup., For. rotundum, For. ovale). Von den drei Hauptästen des Trigeminus gibt jeder einen R. duralis ab und teilt sich wiederum in drei Zweige: einen R. externus für die Innervation der seitlichen Gesichtshaut, einen R. intermedius für die vordere Gesichtshaut und einen R. internus für die Schleimhaut der Eingeweidehöhlen des Kopfes.
Innervationsgebiete:
Der N. trigeminus vermittelt Oberflächensensibilität aus der Gesichtshaut, aus den oro-nasalen Schleimhäuten, aus der Orbita und aus den Zähnen. Er leitet ferner propriozeptive Information aus der mimischen Muskulatur. Seine motorische Komponente versorgt die Kaumuskulatur, 2 Mundbodenmuskeln (M. digastricus venter anterior - M. mylohyoideus), 1 Gaumensegelmuskel (M. tensor veli palatini), 1 Mittelohrmuskel (Trommelfellspanner, M. tensor tympani).
Sensorisch: angelagerte Geschmacksfasern der Chorda tympani (VII) für vordere 2/3 der Zunge
Parasympathisch: (allgemein viszeroefferent):
keine eigenen Anteile, nur angelagerte Nervenfasern von oder für:
- V1: Ggl. ciliare (III): innere Augenmuskeln
- V2: Ggl. pterygopalatinum (VII): Tränen, Nasen, Gaumendrüsen
- V3: Ggl. submandibulare (VII): Mundboden und Zungendrüsen
- Ggl. oticum (IX) Parotis
Reflexe:
Cornealreflex (Lidschluss, Blinzeln) --> mot. Facialiskern (VII.)
Masseterreflex --> mot Facialiskern (VII.)
Klinik:
Kopfschmerzen (intrakranieller Druck erhöht)
Bing-Horton Syndrom (retrobulbäre Kopfschmerzen, "cluster")
Migräne (z.B. plötzliche Gefäßdilatation)
Spannungskopfschmerzen (Muskeltonus)
Trigeminusneuralgie (vorwiegend im Bereich von V-2 und V-3). Eine Entzündung des Nerven führt zu heftigen Schmerzen im jeweiligen Versorgungsbereich. Ursache können u.a. Hirnhautentzündung, Vereiterung der Nasennebenhöhlen, mechanische Irritation oder Einklemmung sein. "
N. trochlearis (4n), deutsch: Augen-Rollnerv
"der IV. Hirnnerv ist ein somatomotorischer Nerv. Er hat sein Kernareal im kaudalen Bereich des Mittelhirns. Als einziger Hirnnerv tritt er dorsal (am Hinterrand der Vierhügelplatte) aus dem Gehirn heraus. Er läuft dann in der Cisterna ambiens um den Hirnschenkel, Crus cerebri, herum zum lateralen und vorderen Rand der Brücke an der Hirnbasis. Er zieht neben dem N. oculomotorius an der lateralen Wand des Sinus cavernosus nach vorn und tritt durch die Fissura orbitalis superior in die Augenhöhle ein (nicht im Annulus tenidineus), wo er den M. obliquus superior (den oberen schrägen Augenmuskel) versorgt. Wegen seines Ansatzes im hinteren, seitlichen und oberen Teil des Bulbus führt seine (unphysiologische) Einzelbewegung zu einer Blickrichtung nach medial und unten. Bei der Trochlearislähmung hingegen steht der Blick nach außen oben und vermittelt dadurch einen "pathetischen" Eindruck (daher auch als N. patheticus bezeichnet).
Syn.: Augenpolnerv oberer Augenmuskelnerv"
N. tympanicus, deutsch: Trommelfellnerv
"Ast des N. glossopharyngeus. Er zieht mit sensiblen und parasympathischen Fasern durch den Canaliculus tympanicus in die Paukenhöhle, in deren Schleimhaut er gemeinsam mit den sympathischen Fasern aus dem Geflecht der A. carotis interna den Plexus tympanicus bildet. Dieser versorgt die Innenseite des Trommelfells, die Schleimhaut der Paukenhöhle und der Tuba auditiva sowie einen Teil der Warzenfortsatzzellen. Aus dem Plexus tympanicus geht dann der N. petrosus minor hervor, der das Mittelohr an der Vorderwand der Pyramide verläßt. Er zieht im Sulcus n. petrosi minoris extradural zum Foramen lacerum, wo er die Knorpelplatte zur äußeren Schädelbasis durchsetzt und etwa 1 cm unterhalb des Foramen ovale im Ggl. oticum endet. Die Verbindung zwischen dem Ggl. inferius und Ggl. oticum (über den N. tympanicus, Plexus tympanicus, N. petrosus minor) wird als "Jacobson‘sche Anastomose" bezeichnet. Aus dem Ggl. oticum ziehen postganglionäre Fasern, die sich dem sensiblen N. auriculotemporalis aus V3 anschließen, mit dessen Rr. parotidei sie dann die Ohrspeicheldrüse und die Wangendrüsen erreichen und diese sekretorisch innervieren. "
N. ulnaris , deutsch: N. ulnaris
Der N. ulnaris (C8-Th1) kommt aus dem Fc. medialis des Plexus brachialis. Er enthält motorische und sensible Fasern und innerviert den Unterarm und die Hand.
Verlauf: Der N. ulnaris läuft in der medialen Bizepsfurche nach distal, durchbohrt das Septum intermusculare mediale und verläuft dorsal des Epicondylus medialis im Sulcus ulnaris, wo man ihn subkutan tasten kann. Zusammen mit A. und V. ulnaris zieht er unter dem M. flexor carpi ulnaris zum Handgelenk durch einen fibrösen Kanal (Guyon-Loge) über das Retinaculum musculorum flexorum hinweg. Dort teilt er sich auf in einen R. superficialis (sensibel) und einen R. profundus (motorisch). Desweiteren gibt der N. ulnaris motorische Äste (Rr. Musculares) an die Unterarmmuskulatur ab.
Versorgung: N. ulnaris versorgt motorisch die Unterarmmuskeln M. flexos carpi ulnaris und M. flexor digitorum profundus (ulnarer Teil), motorisch die Handmuskeln des Kleinfingerballens (M. digiti minimi, M. abductor digiti minimi, M. opponens digiti minimi), Mm. Lumbricales III und IV, Mm. Interosseri dorsales und palmares, M. adductor pollicis und M. flexor brevis caput profundum.
N. ulnaris versorgt sensibel die dorsale und palmare ulnare Handfläche, sowie dorsale Teile des IV und V Fingers und palmare Teile des IV und V Fingers.
Fällt der N. ulnaris aus, kann es zur Krallenhand, Atrophie des Kleinfingerballens und Interossealmuskulatur kommen.
N. vagus (10n), deutsch: Lungenmagennerv
(lat. = weit umschweifend), X. Hirnnerv, Nerv des 4. Kiemenbogens.
Er besitzt motorische, sensible, parasympathische Anteile, sowie (wenige) sensorische Geschmacksfasern. Seine Kerne sind Ncl. ambiguus (speziell viszeromotorisch), Ncl. dorsalis n. vagi (allgemein viszeromotorisch), Ncl. spinalis n. trigemini (allgemein somatosensibel). Sie liegen am unteren Ende der Rautengrube und erstrecken sich bis tief in die Medulla oblongata. Er verläßt den Hirnstamm hinter der Oliva am Sulcus posterolateralis der Medulla oblongataund tritt dann, begleitet vom N. accessorius und N. glossopharyngeus (sog. Vagusgruppe), durch den vorderen Teil des Foramen jugulare an die äußere Schädelbasis. Innerhalb des Foramens bildet der N. vagus das kleine Ggl. superius (Ggl. jugulare), unterhalb des Foramens das Ggl. inferius (Ggl. nodosum). Beide Ganglien enthalten die Perikarya der sensiblen und sensorischen Fasern, das Ggl. inferius außerdem einen Teil der parasympathischen Umschaltzellen. Die im N. vagus besonders zahlreich vorhandenen parasympathischen Fasern stammen aus dem Ncl. dorsalis n. vagi, der sich bis zum unteren Teil der Medulla oblongata erstreckt. Während motorische und sensorische Fasern nur auf Kopf und Hals beschränkt bleiben, innervieren die sensiblen und die parasympathischen Anteile Eingeweideorgane im Brust- und Bauchraum.
Extrakranieller Verlauf: Durch Foramen jugulare (Aufnahme des Ramus internus des N. accessorius und Ggl. inferius). Weiter in Gefäßnervenscheide. Im Mediastinum zwischen V. brachiocephalica und Aortenbogen (bzw. A. subclavia dextra) dorsal der Hauptbronchien zu Oesophagus, dann Plexusbildung (Plexus oesophagealis) aus dem zwei Stämme hervorgehen (Truncus vagalis anterior / posterior), die mit Oesophagus durch den Hiatus oesophageus im Zwerchfell in den Bauchraum gelangen (zu Vorder- und Hinterwand des Magens). Aufzweigung zu Nervengeflechten der Pars abdominalis autonomica.
N. vestibularis, deutsch: Gleichgewichtsnerv
Die Axone der bipolaren Zellen des Ganglion vestibulare gelangen zu den Vestibulariskernen (Ncl. vestibularis superior, medialis, lateralis u. inferior) . Von dort verlaufen – teils gekreuzte, teils ungekreuzte, zentripetale und -fugale, auf- u. absteigende Fasern zum Kleinhirn, zur Formatio reticularis der Medulla oblongata und – über den Fasciculus longitudinalis medialis – zu den Augenmuskelkernen (Einfluß auf Augenbewegungen), zum Nucleus ruber (für Labyrinth-Stellreflexe) und über zwei absteigende Systeme zu den Motoneuronen des Rückenmarks.
Schädigung des N. vestibularis führt zu Schwindel, Übelkeit, Fallneigung zur erkrankten Seite, pathologischen Nystagmus zur gesunden Seite.
N. vestibulocochlearis (8n), deutsch: Hör- und Gleichgewichtsnerv, (VIII. Hirnnerv)
rein sensorischer Nerv für das Hörorgan (Pars cochlearis) und Gleichgewichtsorgan (Pars vestibularis) im Felsenbein. Ihr getrenntes Kernareal liegt überwiegend lateral im Boden der Rautengrube. Der Nerv tritt am Kleinhirnbrückenwinkel zwischen Medulla oblongata und Pons aus dem Hirnstamm heraus und zieht gemeinsam mit dem N. facialis in den Meatus acusticus internus zum Innenohr.
Syn.: N. statoacusticus, Vorhof-Schnecken-Nerv, N. octavus, N. cochlearis
N. zygomaticus, deutsch: Jochbeinnerv
Ast des N. maxillaris, der sich in der Flügelgaumengrube von dessen Stamm trennt. Er tritt durch die Fissura orbitalis inferior in die Augenhöhle, wo er an der lateralen Orbitawand bis zur Tränendrüse aufsteigt.
Äste: N. zygomaticofacialis, verläuft seitlich am Boden der Orbita nach vorn und tritt durch das Foramen zygomaticofaciale zur Gesichtsfläche des Jochbeins.
N. zygomaticotemporalis, verläuft an der lateralen Orbitawand nach oben und tritt durch das Foramen zygomaticotemporale zur Schläfenfläche des Jochbeins. Beide Nerven versorgen kleine Hautbezirke der Wangen- und Schläfengegend mit sensiblen Fasern. Innerhalb der Augenhöhle geht der N. zygomaticus, R. communicans, mit dem N. lacrimalis (aus V1) eine Anastomose ein, die dem letzteren sekretorische Fasern für die Tränendrüse zuführt.
Ncl. abducens, deutsch: Abduzenskern
siehe nervi abducentis
Ncl. accessorius, deutsch: Akzessoriuskern
siehe Ncl. nervi accessorii
Ncl. accumbens (Ac), deutsch: Accumbenskern
Als Ncl. accumbens wird der ventromediale Teil des vorderen Striatums bezeichnet (ventrales Striatum). Er lehnt sich an die Basis des Septums an und wird daher auch als Ncl. accumbens septi (accumbere = anlehnen) bezeichnet.
Der Kern erhält wichtige Afferenzen aus limbischen Regionen (Hippocampus und Amygdala) und projeziert zum ventralen Pallidum und zur Sustantia nigra. Aufgrund dieser Beziehungen wird der Ncl. accumbens als limbisch-motorisches Interface angesehen, das affektive, motivationale und kognitive Prozesse in Handlungsabläufe (Aktionen) umsetzt.
So wurde der Ncl. accumbens beispielsweise mit hochgradig stereotypem Verhalten (z.B. Lachen), unabhhängig von der Situation (Lachen nach einem Witz) in Verbindung gebracht. Andere Funktionsbeziehungen betreffen Appetenzverhalten und Belohnung.
Ncl. ambiguus, deutsch: Ncl. ambiguus
Branchiomotorischer (SVE, speziell visceral motorisch) Kern (Zellsäule) des N. glossopharyngeus und N. vagus (und des bulbaren N. accessorius, spinoaccessorius). Wie alle SVE-Kerne ziehen die Wurzelfasern erst nach dorsal um dann nach ventromedial umzubiegen.
Sie innervieren die Skelettmuskulatur, die sich vom 3. und 4. Kiemenbogen ableitet (Muskulatur des weichen Gaumens, Pharynx, Larynx und oberer Oesophagus). Die Fasern aus dem vorderen (cephalen) Kernabschnitt innervieren den Pharynx, den M. stylopharyngeus und die pharyngeale Portion der Speiseröhre (Oesophagus). Die Fasern aus dem hinteren, kaudalen Kernabschnitt innervieren die Kehlkopfmuskeln.
Syn.: Nucleus innominatus, Nucleus motorius ventralis nervi vagi. ventral motor nucleus, ventral nucleus of the vagal nerve.
Ncl. amygdalae, deutsch: Mandelkern
siehe Amygdala
Der Mandelkern ist eine umfängliche Anhäufung grauer Substanz am vorderen Ende des Schläfenlappens. Er lässt sich in 3 größere Kerngruppen einteilen:
(1) Kortikaler Teil: Ncl. cortico-medialis (2), einen tiefen subkortikalen Teil: Ncl. baso-lateralis mit drei Unterkernen, die verschieden benannt sind: (a1) lateral, (b1) basal, (c1) basal accessory, (a2) lateral, (b2) intermediär, (c2) medial, sowie ventral, (a3) lateral, (b3) basal, (c3) basomedial,
und (3) einen Ncl. centralis.
Ferner rechnen dazu:
(4) nucleus striae olfactoriae lateralis,
(5) area amygdaliformis anterior,
(6) area intermedialis (transitional) corticoamygdaliformis (cf.).
Der corticomediale Bereich wird wegen seiner Verbindungen zum Riechsystem und mit dem Hypothalamus als Vermittler autonomer Funktionen betrachtet.
Der basolaterale Kernteil besitzt Verbindungen mit mit dem basalen Vorderhirn, dem Thalamus und Kortex (u.a. orbitofrontaler und dorsolateraler präfrontaler Kortex). Ihm werden deshalb assoziative, kognitive und emotionale Aufgaben zugeschrieben.
Der kortikale Kern besitzt einerseits starke Beziehunhen zum Bettkern der Stria terminalis. Andererseits hat er intensive Verbindungen mit viszeralen Kirnstammkernen. Plakativ kann man hier von einer psychovegetativen Funktion sprechen.
Die Abgrenzung des Mandelkerns gegenüber benachbarten Kortexarealen ist unsicher. Der kortikale Kernteil geht in den Kortex des Temporallappens und den Uncus über.
Die vordere Area amygdaloidea liegt im Limen insulae. Dorsal und cephalwärts grenzt der Mandelkern an den Linsenkern, den Ncl. basalis und die amygdalofugalen Faserbündel.
Syn.: Amygdala. Amygdaloid nucleus.
Ncl. amygdalae basolateralis (BL), deutsch: basolateraler Mandelkern
Der Eine der 3 größeren Kerngruppen des Mandelkerns (tiefer subkortikaler Teil (1) nucleus baso-lateralis mit (a) lateral, (b) basal, (c) basal accessory Ncl.
Syn.: Ncl. amygdaloideus basolateralis
Ncl. amygdalae basomedialis (BM), deutsch: basomedialer Mandelkern
Der Eine der 3 größeren Kerngruppen des Mandelkerns (tiefer subkortikaler Teil (1) nucleus baso-lateralis mit (a) lateral, (b) basal, (c) basal accessory Ncl.
Syn.: Ncl. amygdaloideus basomedialis
Ncl. amygdalae centralis (Ce), deutsch: zentraler Mandelkern
siehe Amygdala
Syn.:Ncl. amygdaloideus centralis
Ncl. amygdalae centralis, pars lateralis (CeL), deutsch: zentrolateraler Mandelkern
Eine der 3 größeren Kerngruppen des Mandelkerns (Ncl. centralis), der sich in einen lateralen und medialen Anteil gliedern lässt.
Syn.: Ncl. amygdaloideus centralis, pars lateralis
Ncl. amygdalae centralis, pars medialis (CeM), deutsch: zentromedialer Mandelkern
Eine der 3 größeren Kerngruppen des Mandelkerns (Ncl. centralis), der sich in einen lateralen und medialen Anteil gliedern lässt.
Syn.: Ncl. amygdaloideus centralis, pars medialis
Ncl. amygdalae corticalis (Co), deutsch: kortikaler Mandelkern
Eine der 3 größeren Kerngruppen des Mandelkerns (Ncl. corticalis), der sich in einen vorderen und hinteren Anteil gliedern lässt.
Syn.: Ncl. amygdaloideus corticalis
Ncl. amygdalae lateralis (La), deutsch: lateraler Mandelkern
Syn.: Ncl. amygdaloideus lateralis
Ncl. amygdalae medialis (Me), deutsch: medialer Mandelkerns
Ein Anteil des basolateralen Mandelkerns, der entweder zur kortikalen Gruppe (Ncl. corticomedialis) oder (mit dem lateralen und basolateralen Kern) zum tiefen kortikalen Teil gerechnet wird.
Syn.: Ncl. amygdaloideus medialis
Ncl. anterodorsalis thalami (AD), deutsch: anterodorsaler Thalamuskern
see Ncl. thalamicus anterodorsalis
er gehört zur vorderen Thalamusgruppe, dessen Hauptkern als Ncl. thalamicus anteroprincipalis (= Ncl. thalamicus anteroventralis) bezeichnet wird.
Der Kern ist beim Menschen schlecht entwickelt (von einigen Autoren wurde er nicht nachgewiesen). Seine Verbindungen und Funktion sind nicht bekannt.
Ncl. anteromedialis thalami, (AM), deutsch: anteromedialer Thalamuskern
see Ncl. thalamicus anteromedialis
er gehört zur vorderen Thalamusgruppe, dessen Hauptkern als Ncl. thalamicus anteroprincipalis (= Ncl. thalamicus anteroventralis) bezeichnet wird.
Der Kern ist beim Menschen schlecht entwickelt. Seine Verbindungen und seine Funktion sind nicht bekannt.
Ncl. basalis Meynert, deutsch: Basalkern von Meynert
Der Kern gehört zum magnozellulären cholinergen System des Vorderhirns (auch als cholinerge Zellgruppen Ch1-4 bezeichnet), zu denen neben dem Ncl. basalis der Ncl. diagonalis gehört. Der Kern erstreckt sich seitlich und unterhalb des Ncl. lentiformis (sub- bzw. hypolentikulär) von der Ebene vor der vorderen Kommissur bis vor die Ebene des seitlichen Kniehöckers.
Die cholinergen Neurone projizieren zur Hirnrinde.
Neben Azetylcholin, ACh lässt sich in den Neuronen auch Immunreaktivität für trkA (Neurotrophin-Rezeptor) und für NGFR (Rezeptoren für Nervenwachstumsfaktor) nachweisen.
Das Ausmaß des Zellverlusts im Basalkern korrespondiert direkt mit dem Verlust von ACh in der Hirnrinde und mit dem Grad der Einschränkung cognitiver Funktionen.
Ncl. basalis, pars compacta (BC), deutsch: kompakter Teil des Ncl. basalis
kompakter Teil des Ncl. basalis in der Substantia innominata.
Ncl. caeruleus, deutsch: Ncl. caeruleus
Am vorderen Schenkel der Begrenzung der Rautengrube, dem Medialrand des oberen Kleinhirnstils, zum Aquaeductus cerebri hin gelegen, findet sich eine blau-schwarze Stelle (caeruleus=blau), deren Färbung von zahlreichen pigmentierten Nervenzellen herrührt. Auf dem Querschnitt liegt diese Zellgruppe subependymal, mesial von der mesencephalen Trigeminuswurzel. Die pigmentierten Nervenzellen des Ncl. caeruleus produzieren Noradrenalin.
Syn.: Locus caeruleus, Nucleus pigmentosus pontis.
Ncl. caudatus (Cd), deutsch: Schweifkern
langgestreckte Kernmasse mit birnenförmiger Gestalt. Man unterscheidet an ihm vorne ein dickes Ende, den Kopf, Caput, ein Mittelstück, Corpus, und ein schmal ausgezogenes Ende, den Schwanz, Cauda. Diese 3 Abschnitte sind entsprechend der Hemisphärenrotation bogenförmig gekrümmt. Alle Abschnitt liegen dem Seitenventrikels an, der Kopf dem Vorderhorn, der Körper dem Zentralteil und der Schwanz dem Unterhorn. Infolge der Krümmung bildet der Ncl. caudatus einmal Teil der Basis- und Seitenwand des Seitenventrikels (im Bereich des Vorderhorns), während der Schwanz in seinem Endteil im Dach des Unterhorns liegt. Er umgibt den Thalamus hufeisenförmig. Die gemeinsame Grenze wird durch den Sulcus terminalis gekennzeichnet, der damit gleichzeitig die Grenze zwischen Zwischen- (Thalamus) und Endhirn (Ncl. caudatus) markiert.
Afferenzen erhält der Schwanzkern aus dem Kortex, sein Output geht zum Globus pallidus.
Syn.: Schwanzkern
Ncl. commissuralis thalami (Co), deutsch: Ncl. commissuralis thalami
Teil des Hüllgebietes des Thalamus
Ncl. cucullaris thalami (Cuc), deutsch: Kappenkern des Thalamus
Teil der intralaminären Kerne des Thalamus
Ncl. cuneatus, deutsch: Ncl. cuneatus
Endigungskern der aufsteigenden Hinterstrangfasern des Fc. (Funiculus) cuneatus.
Ncl. dentatus (Dt), deutsch: Zahnkern
größter im (medialen Teil des) Marklager des Kleinhirns gelegener Kern. Er imponiert im Querschnitt als ein charakteristisch gezacktes Band. Das Band ist nach vorne, in Richtung auf den oberen Kleinhirnstiel geöffnet (Hilus).
Ncl. diagonalis (Broca) (DB), deutsch: Ncl. diagonalis
Der Kern gehört zum magnozellulären cholinergen System des Vorderhirns (auch als cholinerge Zellgruppen Ch1-4 bezeichnet), zu denen neben dem Ncl. diagonalis der Ncl. basalis gehört. Der Kern erstreckt sich vom medialen Septum bis zur Ebene vor der vorderen Kommissur. Seine cholinergen Zellen projizieren zum Hippocampus.
Ncl. diagonalis, pars angularis (ADB), deutsch: Ncl. diagonalis
Anteil des Ncl. diagonalis im Winkel zwischen der Pars verticalis und der Pars horizontalis.
Ncl. diagonalis, pars horizontalis (HDB), deutsch: horizontaler Schenkel des Ncl. diagonalis
Anteil des Ncl. diagonalis
Ncl. dorsalis superficialis (DSF), deutsch: Ncl. dorsalis superficialis
Anteil des Thalamus, der Regio superior, zu der auch die vordere Zellgruppe des Thalamus gehört.
Ncl. emboliformis, deutsch: Kugelkern
Kern im Marklager des Kleinhirns.
Ncl. fastigii cerebelli, deutsch: Dachkern des Kleinhirns
Kern im Marklager des Kleinhirns (genauer im Mark des Wurms, Vermis cerebelli), beidseits neben den First des Kleinhirns gelegen.
Er empfängt Afferenzen von der Kleinhirnrinde sowie Vestibularisfasern. Die Efferenzen führen als fastigio-vestibuläre Fasern hauptsächlich zum lateralen Vestibulariskern.
Ncl. globosus, deutsch: Pfropfkern des Kleinhirns
Kern im Marklager des Kleinhirns über dem 4.Ventrikel, seitlich vom Ncl. fastigii gelegen. Keulenförmige graue Masse, die in sagittaler Richtung gestellt ist.
Er empfängt Afferenzen von der Kleinhirnrinde sowie Vestibularisfasern (Ncl. vestibularis triangularis) und entsendet Fasern zum Brachium conjunctivum and zum Tractus uncinatus.
Ncl. gracilis, deutsch: Ncl. gracilis
medial gelegener Hinterstrangkern im verlängerten Mark (in der Medulla oblongata).
Er erhält taktile und proprioceptive Fasern von der unteren Körperhälfte über den Fasciculus gracilis. Die meisten Axone dieses Kerns kreuzen die Mittellinie und steigen im Lemniscus medialis zum Thalamus auf, wo sie im Ncl. ventralis posterolateralis enden.
Syn::Goll’scher Kern., zarter Kern
Ncl. habenulae, deutsch: Zügelkern
Kern des Epithalamus auf der Dorsomedialfläche des hinteren Thalamus. Es lässt sich ein Ncl. habenulae lateralis und einNcl. habenulae medialis unterscheiden.
Die wichtigsten Faserverbindungen des Ncl. habenulae sind:
(1) die Stria medullaris thalami als afferentes Faserbündel. Diese hat zwei Wurzeln: den Fornix und den unteren Thalamusstiel. Daneben erhält der Ncl. habenulae lateralis afferente Fasern aus Teilen der basalen Vorderhirnregion (Tractus olfactohabenularis).
Die Hauptefferenz des Ganglion habenulae ist der Tractus retroflexus, der nach ventral zum Ncl. interpeduncularis zieht. Weitere Efferenzen ziehen zum Mittelhirndach (Tr. habenulo-tectalis) und zur Haubenregion (Tr. habenulo-reticularis). Die Commissura habenularum verbindet beide Nuclei habenulae miteinander.
Syn.: Ganglion habenulae, Ganglion habenulare, Corpus oder 'Ganglion' oder Nucleus habenulae
Habenula
Ncl. habenulae lateralis (LHb), deutsch: lateraler Zügelkern
Der Ncl. habenulae lateralis ist im Gegensatz zum Ncl. habenulae medialis kompliziert gebaut und mehrfach unterteilbar. Er bildet den Ursprung des Tractus retroflexus (Tr. habenulo-interpeduncularis).
Syn.: Nucleus habenularis lateralis
Ncl. habenulae medialis (MHb), deutsch: medialer Zügelkern
Der Kern liegt direkt am Ependym des III. Ventrikels.
Ncl. hypothalamicus dorsalis (DoH), deutsch: dorsaler Hypothalamuskern
siehe Area hypothalamica dorsalis
Ncl. hypothalamicus dorsomedialis (DMH), deutsch: dorsomedialer Hypothalamuskern
oberhalb vom wesentlich besser erkennbaren ventromedialen Hypothalamuskern gelegener Kern, der besonders in die Regulation des Eßverhaltens eingebunden ist.
Ncl. hypothalamicus ventromedialis (VMH), deutsch: ventromedialer Hypothalamuskern
Hypothalamus. Der Ncl. ventromedialis grenzt dorsal und seitlich an den Ncl. infundibularis. Er empfängt vorwiegend Afferenzen aus dem Limbischen System (Mandelkern und AHL) und spielt eine Rolle bei der Regulation von Hunger und Sattheit.
Syn.: Nucleus infundibularis medialis. Nucleus principalis hypothalami. Nucleus ventralis tuberis cinerei. Nucleus ventro-medialis hypothalami.
Ncl. infundibularis (arcuatus) (Inf), deutsch: Trichterkern
Der Ncl. infundibularis umgibt ringförmig den Trichtereingang zur Hypophyse. Seine Zellen bilden bilden mit ihren dünnen, marklosen Axonen das Hauptkontingent des kleinzelligen hypothalamo-hypophysären Systems (Tr. tubero-infundibularis), das an den Gefäßen des Infundibulums (Eminentia mediana) endet. Über diese (neuro-hämale) Verbindung regulieren die Neurone des Ncl. infundibularis die Hormonfreisetzung in der Adenohypophyse.
Ncl. intermedius hypothalami (SxD), deutsch: sexuell dimorpher Hypothalamuskern
liegt im vorderen Hypothalamus dorsolateral vom Ncl. suprachiasmaticus.
Ncl. interpeduncularis (IP), deutsch: Ncl. interpeduncularis
Kern zwischen den beiden Hirnschenkeln im ventro-kaudalen Mittelhirn gelegen. Er erhält Afferenzen aus dem Ncl. habenulae und vom Hypothalamus und sendet Efferenzen zum Ncl. tegmenti dorsalis.
Ncl. interstitialis striae terminalis (BST), deutsch: Bettkern der Stria terminalis
rostrale Vorderhirnstruktur mit enger Beziehung zum Mandelkern. Die Hauptkerne sind der laterale, zentrale und mediale Kern. Der laterale Kern ist durch seine reziproken Verbindungen mit Kerngebieten, die an der zentralen autonomen Regulation beteiligt sind, gekennzeichnet. Der mediale Kern ist intensiv mit dem medialen präoptischen Kern, dem ventromedialen Hypothalamusund dem medialen Mandelkern verbunden und in die neuroendokrine Regulation und das Reproduktionsverhalten eingebunden.
Syn.: Begleitkern der Stria terminalis
Ncl. limitans (Lim), deutsch: Ncl. limitans
Teil der intralaminaren Thalamuskerne an der Grenze zur Area praetecti
Ncl. mammillaris , deutsch: Mammilarkern
siehe Corpus mammillare
Ncl. mammillaris lateralis (LM), deutsch: lateraler Mammilarkern
siehe Corpus mammillare
Ncl. mammillaris medialis (MM), deutsch: medialer Mammilarkern
siehe Corpus mammillare
Ncl. mediodorsalis thalami, see Ncl. thalamicus (MD), deutsch: mediodorsaler Thalamuskern
siehe Ncl. thalamicus
Ncl. mesencephalicus nervi trigemini , deutsch: mesencephaler Trigeminuskern
Der im Mittelhirn befindliche Trigeminuskern besteht aus einem Zellband pseudounipolarer Zellen, die beidseits am Seitenrand des periaquäduktalen Grau liegen und bis zum rostralen Ende des 4. Ventrikels reichen. Diese Zellen repräsentieren die einzige pseudounipolare Zellgruppe innerhalb des ZNS. Ihre Afferenzen stammen aus den Muskelspindeln einer sehr weiten Region: Kaumuskeln (spindelreich), der extrinsischen Augenmusekln ( besonders spindelreich) und der der Gesichtsmuskeln (wenig Spindeln). Die zentralen Fortsätze dieser pseudounipolaren mesensephalen Zellen verlaufen in 3 Richtungen: Zum Ncl. supratrigeminalis, zum Kleinhirn und zum kontralateralen Thalamus.
Ncl. motorius dorsalis nervi vagi, deutsch: dorsaler Vaguskern
siehe Ncl. nervi vagi
Ncl. nervi abducentis, deutsch: Abducensnerv
Der Abducenskern (somato-motorische Zellen) liegt in der dorsomedialen Brückenhaube (Tegmentum der Pons). Seine Lage ist leicht bestimmbar, denn er liegt in der Schleife, den die Fasern des N. facialis dicht unter dem Boden des 4. Ventrikels bilden. Daher ist die Lage des Kerns in der Rautengrube durch eine Erhebung in der Eminentia medialis oberhalb der sog. Striae medullares (Colliculus facialis) mit bloßem Auge erkennbar. Seine Wurzelfasern treten am Unterrand der Brücke nahe der Mittellinie aus.
Syn: Ncl. nervi abducens, Kern des N. abducens
Ncl. nervi accessorii, deutsch: Akzessoriuskern
Es lässt sich ein kranialer (= vagaler) und ein spinaler Anteil unterscheiden. Da der kraniale Teil des N. accessorius (Accessorius vagi) vom Vaguskern (Ncl. ambiguus) kommt und sich seine Wurzelfasern nach kurzem Verlauf im N. accessorius wieder dem N. vagus anschliessen, kann er als Teil des Vagus betrachtet werden. Der spinale Kern liegt im zervikalen Rückenmark (Ncl. n. accessorii, eine Zellsäule, die vom unteren Bereich der Medulla oblongata bis zur Höhe von bis C4, eventuell bis C6, reicht).
siehe Ncl. accessorius
Ncl. nervi facialis, deutsch: Fazialiskern
Der N. facilialis (VII) besteht aus N. facialis und N. intermedius. Die Kerne des N. facialis sind Ncl. n. facialis (speziell viszeromotorisch), Ncl. salivatorius superior (allgemein viszeromotorisch) und Ncll. tractus solitarii, Ncl. gustatorius (speziell viszerosensibel).
Der Ncl. n. facialis liegt in der Bodensubstanz des 4. Ventrikels, lateral vom Abduzenskern und dorsal der oberen Olive.
Ncl. nervi glossopharyngei, deutsch: Glossopharyngeuskern
Entsprechend den unterschiedlichen Qualitäten des gemischten sensori-motorischen Nervs gibt es mehrere Kerngebiete:
(1) Sensorisch:
(a) SVA (splanchnisch): ein histologisch nicht definierter dorsal sensorischer Kern ähnlich dem dorsalen sensorischen Vaguskern,
(b) SSA (sensorisch): Ncl. tractus solitarii (und ein Teil des Ncl. fasciculi ovalis).
(c) GSA (somatisch): Substantia gelatinosa trigemini = Endkern für einige (wenige) Afferenzen zur Innervation eine kleinen Hautgebiets an der Ohrmuschel (gemeinsam mit N. vagus ).
(2) Motorisch:
(a) GVE (parasympathisch): Ncll. salivatorii superior und inferior.
(b) GSE (motorisch): rostraler Teil des Ncl. ambiguus (Ncl. ambiguus superior) mit Efferenzen zu Kreislaufregulationsorganen (Karotissinus, etc.), und zur Muskulatur (siehe N. glossopharyngeus).
Ncl. nervi hypoglossi, deutsch: Hypoglossuskern
Ursprungskern der Hypoglossusfasern in der dorsalen Medulla oblongata. Der XII Hirnnerv ist ein rein motorischer, für die Zunge bestimmter Nerv. Als somatomotorischer Kern gehört er zu den Mittellinienkernen, d.h. paramedian und subependymal und neben dem Fc. longitudinalis medialis. Seine Lage am Boden des 4. Ventrikels entspricht der Eminentia (Trigonum) nuclei nervi hypoglossi. Dieser Kern erhält zahlreiche Afferenzen sowohl von der Großhirnrinde als auch von der Retikulärformation und den Nuclei tractus solitarii, so dass er Bestandteil verschiedener Reflexbögen (Kauen, Schlucken) wird.
Nucleus principalis nervi hypoglossi
Ncl. nervi oculomotorii, deutsch: Oculomotoriuskern
Der Kern liegt im Tegmentum des Mittelhirns auf der Schnittebene knapp hinter den vorderen Vierhügeln. In direkter Nachbarschaft liegt der Fc. longitudinalis medialis. Er ist in einen motorischen Kern zur Innervation der äußeren Augenmuskeln (mit Ausnahme des M. obliquus superior und M. rectus lateralis) und einen autonomen Kern (Edinger-Westphal) zur Innervation des M. sphincter pupillae (Verengung, Miosis, der Pupille) und M. ciliaris (Akkommodation) unterteilt.
Ncl. nervi trigemini (5mo), deutsch: motorischer Trigeminuskern
Der Ncl. motorius n. trigemini innerviert die Kau- und Mundbodenmuskulatur sowie den M. tensor tympani und den M. tensor veli palatini.
Ncl. nervi trochlearis, deutsch: Trochleariskern
Kernareal des N. trochlearis im kaudalen Bereich des Mittelhirns.
Ncl. nervi vagi, deutsch: Vaguskern
Kerngruppe des N. vagus , bestehend aus motorischen und sensiblen Anteilen.
Der Vaguskern hat wie alle Kiemenbogennerven eine sensible und motorische Portion. Seine sensiblen Fasern haben ihre Nervenzellen im Ggl. jugulare und Ggl. nodosum und enden hauptsächlich im N. dorsalis nervi vagi (Ncl. alae cinereae, sensibler Hauptendkern des CNIX und CNX). Seine motorischen Nervenzellen kommen aus dem Ncl ambiguus.
siehe N. vagus
Ncl. olfactorius anterior (AO), deutsch: vorderer Olfaktoriuskern
Zellgruppen am hinteren Ende des Bulbus olfactorius.
siehe Area olfactoria
Ncl. olivaris inferior (IO), deutsch: Hauptolive
Die untere Olive gliedert sich in einen Hauptkern und zwei Nebenkerne. Der Hauptkern erscheint wie ein stark gefaltetes Säckchen grauer Substanz, das schräg von ventrolateral nach dorsomedial ansteigend zwischen Pyramidenbahn und Formatio reticularis liegt. Äußerlich erscheint die Hauptolive als gut sichtbare Vorwölbung neben der Pyramide.
Syn.: untere Olive, Oliva inferior, Corpus olivare, Oliva-bulbari,. Oliva magna.
Ncl. olivaris superior, deutsch: obere Olive
In der Brückenhaube, im Traapezkörper, ventral vom Ncl. nervi facialis gelegener Kernkomplex. Er ist Teil der zentralen Hörbahn.
Syn.: obere Olive, Oliva superior, Brückenolive, Ncl. olivaris metencephali
Ncl. pallidohypothalamicus (Pal), deutsch: Ncl. pallidohypothalamicus
Kern am Übergang zwischen seitlichem Hypothalamus und der Capsula interna. Er enthält Substanz-P Neurone.
Ncl. parabrachialis (PBN), deutsch: Ncl. parabrachialis
mehrere Kerne im Bereich der dorsolateralen Pons und um den oberen Kleinhirnstiel. Allgemein wird ein lateraler und ein medialer Teil unterschieden. Sie stehen in Verbindung mit der autonomen Kontrolle (Interface zwischen medullarären Reflexkontrollmechanismen und den integrativen zentralen Regulationsmechanismen im Vorderhirn). Der Kern dient als Relaisstation der zentralen Geschmacksbahn, der Atemregulation und der zentralen kardiovaskulären Kontrolle. Eine weitere Funktion übernimmt er während des Schlafes und der Fortbewegung. All diese Funktionen kann man entweder dem medialen oder dem lateralen Kernteil zuweisen.
Der laterale PBN ist in die kardiovaskuläre Kontrolle, die Modulation der Respiration und beider zentralen Schmerzbahnen involviert (Hayward and Felder 1999). Er wird auch viszeraler Bereich genannt. Der mediale PBN gehört zum zentralen System der Geschmacksneurone (Trifunovic and Reilly 2001).
Ncl. parafascicularis thalami (PF), deutsch: Ncl. parafascicularis thalami
Teil der intralaminaren Thalamuskerne
Ncl. parataenialis thalami (PT), deutsch: Ncl. parataenialis thalami
siehe Thalamus
Ncl. paraventricularis hypothalami (Pa), deutsch: Ncl. paraventricularis hypothalami
Der Ncl. paraventricularis gehört zur medialen Zone. Er liegt unter der Seitenwand des Ventrikels. Die Zellen produzieren u.a. die Hormone Oxytozin und Vasopressin (Adiuretin), die über axonalen Transport zur Neurohypophyse transportiert und dort auf einen Nervenreiz hin an das Gefäßsystem freigegeben werden (Neurosekretion). Der Ncl. paraventricularis besitzt neben seiner Verbindung zur Neurohypophyse zwei weitere funktionell wichtige Verbindungen. Ausgehend von kleinzelligen Neuronen ziehen Axone zur Eminentia mediana (Infundibulum). Sie regulieren über die Freisetzung von Corticoliberin die ACTH-Sekretion der Adenohypophyse und dienen damit der Manipulation von Bedrohlichkeitssituationen. Verbindungenen bestehen schließlich mit vegetativen Hirnstammkernen (besonders Ncl. solitarius und Ncl. dorsalis nervi vagi).
Ncl. paraventricularis thalami (PV), deutsch: Ncl. paraventricularis thalami
Mittellinienkern des Thalamus
Ncl. perifornicalis (PeF), deutsch: Ncl. perifornicalis
Kernareal innerhalb des Hypothalamus, um den Fornix gelegen.
Ncl. peripeduncularis (PP), deutsch: Ncl. peripeduncularis
Kern (besser: Area) zwischen Ncl. reticularis thalami, Zona incerta, dorsalem Ende des Pedunculus cerebri und dem seitlichen Kniehöcker. Entwicklungsgeschichtlich hat er enge Beziehung zum ventralen Thalamus (Cp. geniculatum ventrale, Ncl. suprageniculatus und dem lateralen Endkern des akzessorisch optischen Sytems), topografisch wurde er dem hintersten Ende der Zona incerta zugeordnet. Er besitzt Faserverbindungen mit dem sog. limbischen Hypothalamus und dem Mandelkern.
Ncl. periventricularis hypothalami (Pe), deutsch: Ncl. periventricularis hypothalami
Zelldifferenzierungen der periventrikulären Zone (des zentralen Höhlengraus), soweit sie nicht als umschriebene Zellensembles charakterisiert sind (z.B. Ncl. suprachiasmaticus, Ncl. infundibularis).
Ncl. praeopticus medialis (MPO), deutsch: Ncl. praeopticus medialis
Kern der praeoptischen Region der als Knotenpunkt für dier Regulation wichtiger Körperfunktionen dient. Er reguliert oder beteiligt sich an: Sexualverhalten, Brutpflege, Hormonsekretion, Thermoregulation, Eß- und Trinkverhalten.
Ncl. praeopticus medianus (MnP), deutsch: Ncl. praeopticus medianus
Beim Menschen schwer abgrenzbarer Kern in der praeoptischen Region in direkter Nachbarschaft zum Organusm vasculosum der Lamina terminalis (ein Zirkumventrikularorgan).
Ncl. principalis nervi V, deutsch: Hauptkern des Trigeminus
Dieser Kern erhält mechanorezeptive Informationen aus der Gesichtshaut. Er ist homolog mit dem Ncl. gracilis und dem Ncl. cuneatus der Medulla und projeziert hauptsächlich zum kontralateralen Lemniscus trigemini.
Ncl. pulvinaris, deutsch: Pulvinar
siehe Pulvinar
Ncl. reticularis lateralis
Zellkondensierung in der Formatio reticularis. Er besteht aus einer kleineren medial gelegenen und einer größeren lateralen Komponente. Der Kern ist weitläufig reziprok mit Kernen des Hirnstamms vernetzt. Afferenzen über längere Bahnsysteme erreichen ihn über den Seitenstrang des Rückenmarks und die dorsalen und ventralen Tr. spinocerebellares. Weitere Verbindungen unterhält er mit dem Kleinhirn und den Vestibulariskernen. Er dient als Relay der Tr. cerebello-reticulo-spinalis und Tr. vestibulo-reticulo-spinalis.
In ihrer Gesamtheit bilden die Retikulariskerne ein Koordinationsgebiet, in das zahlreiche kleinere und größere Regelkreise eingebunden sind. Damit können sowohl die reflektorischen motorischen Reaktionen als auch die kortikal ausgelösten Impulse (z.B. Bewegungen) im Sinne einer Bahnung, Hemmung oder Korrektur beeinflusst werden.
Ncl. reuniens thalami (Re), deutsch: Ncl. reuniens thalami
Mittellinienkern des Thalamus
Ncl. ruber (R), deutsch: roter Kern
großer, runder, mit bloßem Auge gut erkennbarer, rötlich gefärbter Kern im Tegmentum des Mittelhirns. Er ist von einer kräftigen Faserkapsel umgeben. Er wird in eine Pars parvocellularis und eine Pars magnocellularis (die beim Menschen ein kleines Volumen einnimmt) unterteilt. Er steht im Mittelpunkt zahlreicher afferenter und efferenter Bahnen.
Afferenzen: Hauptsächlich aus dem Kleinhirn, Vestibularkerne, Ncll. reticulares, Colliculus superior, Kortex, Globus pallidus und Thalamus. Die durch diese Afferenzen bestimmten Erregungen lösen automatische motorische Reaktionen aus.
Efferenzen: Solche aus dem großzelligen Kern (Palaeoruber) sind beim Menschen gering entwickelt und scheinen keine große Bedeutung zu besitzen (Tr. rubrotectalis, Tr. rubrospinalis, hauptsächlich zum zervikalen Rückenmark). Efferenzen aus dem kleinzelligen Teil (Neorubrum) sind hingegen gut ausgebildet. Die aufsteigenden Fasern enden vorwiegend im Thalamus (Ncl. ventralis lateralis). Die absteigenden Fasern verlaufen in der zentralen Haubenbahn (Fc. tegmentalis centralis) zur unteren Olive, der Formatio reticularis und zum Rückenmark (Tractus rubrospinalis).
Syn.: Ncl. ruber tegmenti (Stilling.)
Ncl. spinalis nervi V, deutsch: spinaler Trigeminuskern
Der Ncl. spinalis bildet die Fortsetzung des Hinterhorns des Rückenmarks auf Hirnstammebene. Er erstreckt sich in voller Länge über die Medulla oblongata und wird in 3 Abschnitte geteilt:
1. Die Pars oralis, die Berührungsempfindung aus dem Mund erhält.
2. Die Pars interpolaris, die Schmerzfasern aus den Zähnen erhält.
3. Die Pars caudalis, die Schmerz- und Temperaturreize erhält, und zwar a, aus den Epithelien der gesamten Trigeminusregion (Cornea, Gesicht, Nase und Mundhöhle, aus dem Meatus acustikus externus, aus dem Mittelohr und der Tuba Eustachii), b, aus der Haut des Halses über die Hinterwurzeln von C 2 und C 3, c, aus der Dura mater oberhalb des Kleinhirnzeltes und d, aus Pharynx und Larynx. Die Schmerzfasern enden also im kaudalen Abschnitt des Ncl. spinalis des CN V. Zusammen mit der beachbarten Substantia gelantinosa der anschließenden Spinalsegmente erfolgt hier die Umschaltung aus Gesichts-, Kiefer- und Zahnbereich.
Ncl. subthalamicus (STh), deutsch: Linsenkern
Der Ncl. subthalamicus bildet eine scharf abgegrenzte Zellmasse, die wie eine bikonvexe Linse auf der Innenseite der Capsula interna liegt. Er gehört wie der Globus pallidus zum Subthalamus. Der Kern läßt sich in einen lateralen großzelligen und einen medialen kleinzelligen Anteil gliedern. Er besitzt eine große Bedeutung als Zielpunkt bei der Tiefenhirnstimulation zur Behandlung der Parkinson Erkrankung.
Syn.: Luys-Kern
Ncl. suprachiasmaticus (SCh), deutsch: Ncl. suprachiasmaticus
"Der Ncl. suprachiasmaticus liegt als Zelldifferenzierung der periventrikulären Zone an der Vorder-Seitenwand des 3. Ventrikels auf dem Chiasma opticum. In ihm entstehen endogene, d.h. genetisch fixierte Rhythmen von annähernd 24 Stunden währender Phasendauer (circadian). Er erhält Afferenzen aus der Retina, die ihn über das Chiasma opticum erreichen und Informationen über den physikalischen Hell-/Dunkelwechsel der Umgebung vermitteln. Dieser Eingang dient der Anpassung (Korrektur) der endogenen circadianen Rhythmik an die exakte physikalische Zeit. Die rhythmischen Signale werden (über die subparaventrikuläre Zone) an andere Hirnstrukturen vermittelt. Sie erreichen auch das Corpus pineale, das durch die korrelierte rhythmische Hormonbildung (Melatonin) dem Gesamtorganismus mitteilt, "was die Stunde geschlagen hat". Die zeitlich autonom arbeitenden Hirnstrukturen und Körperorgane werden somit im Sinne einer Synchronizität vegetativer und verhaltensorientierter Gesamtfunktion koordiniert. "
Ncl. supraopticus (SO), deutsch: Ncl. supraopticus
"Der Ncl. supraopticus gehört wie der Ncl. paraventricularis zur medialen Zone. Der SON beginnt dort, wo sich aus dem Chiasma opticum der Tr. opticus entwickelt, er folgt dann dessen Verlauf (daher der Name "supraopticus") bis zu den mittleren Gebieten des Tuber cinereum."
Ncl. thalamicus anterior (ATh), deutsch: vorderer Thalamuskern
Der vordere Kern des Thalamus bildet den vorderen Pol des Thalamus. Er wird meist in drei Anteile gegliedert: (a) Ncl. antero-medialis (b) Ncl. antero-ventralis and (c) Ncl. antero-dorsalis. Beim Menschen ist nur der Ncl. antero-ventralis eindeutig nachweisbar und deshalb besser als Ncl. anteroprincipalis (Hassler) bezeichnet. Er verursacht die makroskopisch erkennbare Vorwölbung (Tbc. anterius). Der vordere Kern erhält den Tr. mamillo-thalamicus aus dem Corpus mamillare als Teil des Limbischen Systems. Seine Hauptprojektion führt zum Gyrus cinguli. Dieser Kern steht daher im Funktionskreis des Limbischen Systems und ist mit der Emotionalität und mit Mechanismen der Gedächtnisspeicherung betraut.
Syn.: Ncl. anterior thalami
Ncl. thalamicus anteroprincipalis (APr), deutsch: Ncl. thalamicus anteroprincipalis
siehe Ncl. thalamicus anterior
Ncl. thalamicus intralaminaris, deutsch: intralamellärer Kern des Thalamus
Die intralaminaren Kerne des Thalamus sind Teil des sog. Hüllgebiets nach Hassler (Ncl. fascicuIosus, Ncl. intralamellaris, Ncl. commissuralis, Ncl. cucullaris, Ncl. parafascicularis, Ncl. centralis, Ncl. limitans, Ncl. parataenialis), ein Kerngebiet, das sich im Wesentlichen um den Ncl. dorsomedialis herum findet.
Ncl. thalamicus lateralis, deutsch: laterale Kerngruppe des Thalamus
Die laterale Kerngruppe bildet die wichtigste Schaltstelle des Thalamus. Alle sensiblen und sensorischen Bahnen (mit Ausnahme der olfaktorischen Verbindungen) bilden Synapsen in dieser Kerngruppe. (Die spezifischen Zentren für optische und akustische Empfindungen sind morphologisch als Kniehöcker besonders differenziert und werden daher auch als Metatalamus gesondert bezeichnet). In all diesen Systemen läßt sich eine somatotopische Ordnung nachweisen. Ähnlich gelangen von jedem Gebiet der lateralen Gruppe Fasern in topographischer Ordnung zu verschiedenen Bereichen der Großhirnrinde.
Die laterale Kerngruppe gliedert sich in einen dorsalen Abschnitt und einen ventralen Abschnitt, der zusätzlich von vorne nach hinten gegliedert ist (Ncl. ventralis anterior/VA, -medialis/VM, - posterior/VP, der lateralen Thalamusgruppe).
Ncl. thalamicus laterodorsalis (LD), deutsch: laterodorsaler Thalamuskern
Er gehört zur hinteren Kerngruppe, die Assoziationskerne enthält.
Ncl. thalamicus mediodorsalis, deutsch: Ncl. thalamicus mediodorsalis
Die mediale Kerngruppe des Thalamus enthält den großen Ncl. mediodorsalis thalami als Hauptkern. Er liegt medial der Lamella medialis und wird vom Ventrikel durch die periventrikulären Kerne getrennt. Er besitzt doppelläufige Verbindungen mit dem gesamten praefrontalen Kortex des Lobus frontalis. Verbindungen besitzt er auch mit einigen hypothalamischen Kernen. Dieser Kern ist verantwortlich für die Integration somato- und viszerosensibler Informationen und ihrem Bezug zum Persönlichkeitsmuster und subjektiven Erlebnisbereich des Individuums.
Syn.: dorsomedial nucleus, Ncl. dorsalis medialis, Ncl. medialis, dorsomedial nucleus of thalamus
Ncl. thalamicus posteromedialis, pars ventralis (VPM), deutsch: Ncl. thalamicus posteromedialis
er gehört zur kaudalen Untergruppe des lateroventralen Segments des Thalamus. Er stellt das Terminalgebiet für die lemniskalen Fasern dar.
Syn.: Ncl. ventralis caudalis medialis
Ncl. thalamicus reticularis (Rt), deutsch: retikulärer Thalamuskern
er bildet eine schmale Platte (Gitterschicht), die in ihrer Konfiguration genau der äußeren Kontur des Thalamus entspricht.
Ncl. thalamicus ventralis anterior, deutsch: Ncl. ventralis anterior thalami
Der Ncl. ventralis anteriorerhält seine Afferenzen hauptsächlich aus dem inneren Pallidumglied und der Substantia nigra (GPi/SNR-Komplex) Er ist außerdem mit der Formatio reticularis, dem Striatum und dem praemotorischen Kortex verschaltet.
Ncl. thalamicus ventralis lateralis, deutsch: Ncl. ventralis lateralis thalami
Der Ncl. ventralis lateralis erhält einen starken Eingang aus dem Kleinhirn und einen kleineren Eingang aus dem Ncl. ruber. Seine Fasern ziehen zum motorischen und praemotorischen Regionen des Cortex cerebri. Er beeinflußt wie der Ncl. ventralis anterior, VA, die motorische Aktivität. Er spielt klinisch eine Rolle bei der Behandlung von Tremor durch die Tiefenhirnstimulation.
Syn.: Ncl. ventralis intermedius.
Ncl. thalamicus ventralis posterior, deutsch: Ncl. ventralis posterior thalami
Der Ncl. ventralis posterior (VP) empfängt alle sensiblen Bahnen, die exterozeptive und propriozeptive Qualitäten leiten. Die verschiedenen Komponenten des Lemniscus-Medialis Systems (LMS) und des Antero-Lateralen Systems (ALS) des Rumpfes und Kopfes sowie die sekundäre Geschmacksbahn endigen in jeweils bestimmten Kernabschnitten dieses Thalamusgebietes. Diese Unterkerne werden als VPL, VPM und VPI bezeichnet. Der mediale Abschnitt (VPM) erhält somatosensible Informationen aus dem Gesicht und den oralen Strukturen über die Hirnnerven. Der laterale Teil (VPL) erhält somatosensible Informationen aus dem Hals, den Armen, dem Rumpf und den Beinen über die Rückenmarksnerven.
Ncl. thalamicus ventralis posterolateralis, deutsch: Ncl. thalamicus ventralis posterolateralis
Der Kern liegt von allen Ventralkernen am weitesten kaudal. Er enthält die Endigungen der Fasern der lateralen Portion des Lemniscus medialis.
Syn.: Ncl. ventro-caudalis posterior externus (V.c. p. e)
Ncl. thalamicus ventrointermedius (VIM), deutsch: Ncl. thalamicus ventrointermedius
siehe Ncl. thalamicus ventralis lateralis. Terminalgebiet der Kleinhirnafferenzen.
Zielgebiet zur stereotaktischen Behandlung des Tremors.
Syn.: Ncl. thalamicus ventralis intermedius, Ventralis oralis posterior
Ncl. tractus solitarii, deutsch: Ncl. tractus solitarii
Endigungsort der Fasern des Tr. solitarius mit Afferenzen aus den CNn. VII, IX und X. Sein oberes Ende reicht in den kaudalen Abschnitt der Pons. Sein Hauptabschnitt liegt auf der Höhe des Obex, dem Hinterrand des 4. Ventrikels. Am unteren Ende (auf der Höhe des Ncl. gracilis) vereinigt er sich mit seinem Zwilling auf der anderen Seite und bildet dort den Ncl. commissuralis. Innerhalb des Ncl. solitarius lassen sich viele Neurotransmitter und Neuropeptide lokalisieren (Noradrenalin- und Adrenalin-positive Neurone, Nervenendigungen, die Substanz P, Encephalin und GABA enthalten). Anatomisch ist dieser Kern in einen rostralen, intermediären und kaudalen Abschnitt gegliedert. Die rostrale Region ist der Geschmackskern. Er enthält primär afferente Geschmacksfasern aus dem N. VII (Zunge und Gaumen), N. IX (Papillae vallatae et foliatae) und N. X (Geschmacksknospen der Epiglottis). Er projiziert zum kontralateralen ventrobasalen Komplex des Thalamus. Der mediale Abschnitt des intermediären Kerns erhält barorezeptorische Afferenzen aus dem Sinus caroticus und dem Aortenbogen. Das Projektionsgebiet dieses Unterkerns ist sehr weitläufig. Die Seitenregion des intermediären Kernabschnittes gleicht in ihrem Aufbau der Formatio reticularis. Dieser Teil repräsentiert das Einatmungszentrum. Es erhält chemorezeptorische Afferenzen und projiziert zu den kontralateralen Einatmungs- oder Inspirationsmuskeln. Die kaudale Region ist ein viszeral-afferenter Kern. Er erhält primäre Afferenzen aus dem Gastrointestinaltrakt und dem Respirationstrakt. Er projiziert zum Hypothalamus sowie zu den Schluck- und Brechzentren.
Syn.: Ncl. solitarius
Ncl. tuberis lateralis (LTu), deutsch: seitlicher Tuberkern
diskontinuierliche Zellgruppen in der Area hypothalamica lateralis. Größere Zellansammlungen können als makroskopisch erkennbare Anschwellungen (Höckerchen) an der Außenfläche des Tuber cinereums imponieren.
Ncl. tuberomamillaris (TM), deutsch: Ncl. tuberomamillaris
ein ohne gut definierbare Grenze ausgedehnter Komplex relativ großer Zellen in der Area hypothalamica lateralis. Im Ncl. tuberomamillaris finden sich die einzigen Zellen des Gehirns, die Histamin als Neurotransmitter verwenden. Die Funktion ist unklar.
Ncl. ventralis anterior thalami (VA), deutsch: Ncl. ventralis anterior thalami
siehe Ncl. thalamicus ventralis anterior
Ncl. ventrolateralis thalami (VL), deutsch: Ncl. ventrolateralis thalami
siehe Ncl. thalamicus ventralis lateralis
Ncl. ventromedialis hypothalami, deutsch: Ncl. ventromedialis
Der Ncl. ventromedialis grenzt dorsal und seitlich an den Ncl. infundibularis. Er empfängt vorwiegend Afferenzen aus dem Limbischen System (Mandelkern und AHL) und spielt eine Rolle bei der Regulation von Hunger und Sattheit.
siehe Ncl. hypothalamicus ventromedialis
Ncll. basales, deutsch: Basalganglien
Der Begriff Basalganglien bezeichnete ursprünglich Kerngruppen, die sich im Basalteil beider zerebralen Hemisphären entwickeln. Dazu gehören Striatum, Globus pallidus (gemeinsam als Corpus striatum bezeichnet), Claustrum und Mandelkernkomplex. Anstelle dieser entwicklungsgeschichtlichen und topographisch orientierten Definition ist eine funktionell orientierte Beschreibung getreten, die Striatum, Globus pallidus, Substantia nigra und Ncl. subthalamicus umfaßt. Diese Einteilung erhält ihre Rechtfertigung dadurch, daß die genannten Strukturen über definierte Bahnsysteme miteinander verschaltet sind und dass sie das morphologische Korrelat charakteristischer Bewegungsstörungen darstellen, die sich unter dem Begriff der Basalganglien-Erkrankungen zusammenfassen lassen.
Nn. alveolares superiores
Äste des N. infraorbitalis (aus V2) . Sie bilden den Plexus dentalis superior.
Nn. alveolares superiores, deutsch: Nn. alveolares superiores
Sammelbegriff für die 3 Äste des N. infraorbitalis innerhalb des Canalis infraorbitalis. siehe N. infraorbitalis.
Nn. ciliares breves, deutsch: kurze Ziliennerven
ziehen vom Ggl. ciliare als gemischte Nerven zum Augapfel. Die parasympathischen Anteile dieser Nerven versorgen den Ciliarmuskel für die Akkommodation der Linse sowie den M. sphincter pupillae für die Verengung des Sehlochs. Die sympathischen Fasern versorgen den M. dilatator pupillae für die Erweiterung des Sehlochs sowie den M. tarsalis für die Erhaltung der Lidöffnung. Die sensiblen Fasern versorgen den Augapfel mit elementaren Sinnesempfindungen wie Schmerz, Druck, Temperatur und Berührung.
Nn. craniales, deutsch: Hirnnerven
Die Nummerierung der 12 Hirnnervenpaare erfolgt entsprechend ihrem Durchtritt durch die Dura mater in fronto-okzipitaler Folge. Einige von ihnen sind nur motorisch, andere nur sensibel, der Rest ist gemischt.
Nn. pterygopalatini, deutsch: Flügelgaumennerven
Sensible Äste (Rami ganglionici) des N. maxillaris (V2), die zum Ggl. pterygopalatinum laufen. Neben diesen sensiblen Ästen ziehen auch parasympathische, sekretorische Fasern des N. petrosus major (parasympathisch) und sympathische Fasern des N. petrosus profundus ein. (Eine Umschaltung findet sich nur bei den parasympathischen Fasern). Aus dem Ggl. pterygopalatinum gehen folgende sensible Äste ab, die grob als Nasen-Gaumen-Radation zusammengefasst werden können:
Rr. orbitales, ziehen durch die Fissura orbitalis inferior in die Augenhöhle und gelangen dann durch das Foramen ethmoidale posterius zur Schleimhaut der Keilbeinhöhle und der hinteren Siebbeinzellen.
Rr. nasales, ziehen durch das Foramen sphenopalatinum zur Schleimhaut der Nasenhöhle und versorgen diese im hinteren Bereich. (Äste: a, Rr. nasales posterior superiores laterales, für Seitenwand der Nasenhöhle. b, Rr. nasales posterior superiores mediales, für Nasenscheidewand. Einer der Zweige ist länger und heißt: c, N. nasopalatinus, zieht auf dem Septum schrägt nach vorn unten und tritt durch den Canalis incisivus in die Mundhöhlenseite des Gaumens ein. Er versorgt die Schleimhaut des vorderen Gaumendrittels bis zur Höhe der Eckzähne).
R. pharyngeus, zieht durch feine Kanälchen des Keilbeins nach hinten zur Schleimhaut des Epipharynx.
Nn. palatini‚ ziehen vom Ggl. pterygopalatinum abwärts, verlaufen in den Canalis palatinus major zur Mundhöhle und versorgen dort die Gaumenschleimhaut. (Äste: a, N. palatinus major, zieht durch das Foramen palatinum majus zur Schleimhaut des harten Gaumens im hinteren Zweidrittel. In seinem Verlauf gibt er noch in der Nasenhöhle die Rr. nasales posteriores inferiores zur Schleimhaut der unteren Nasenmuschel ab. b, Nn. palatini minores, treten durch die Foramina palatina minora zur Schleimhaut des weichen Gaumens und der Gaumenmandel).
Syn.: Rr. ganglionares
Nn. supraclaviculares (C3, C4)
Hautast des Plexus cervicalis. Er versorgt sensibel die Schulter- und Brusthaut.
Oliva superior
siehe Ncl. olivaris
Operculum, deutsch: Operculum
siehe Insula.
Syn.: Deckelchen, Decklappen (Pannsch), Klappdeckel
Orbita, deutsch: Augenhöhle
An der Bildung der Augenhöhle beteiligen sich insgesamt 7 Knochen: Stirnbein, Keilbein, Jochbein, Siebbein, Tränenbein, Gaumenbein und der Oberkiefer.
Die Augenhöhle hat eine pyramidenförmige Gestalt mit offener Basisfläche (Orbitaeingang, Aditus orbitae) und Seitenwänden. Die Spitze der Pyramide entspricht dem Canalis opticus und liegt im Grund der Orbita. Die einzelnen Strukturen der Augenhöhle sind:
Facies medialis, die mediale Orbitawand, gebildet vorn durch das Tränenbein (Os lacrimale), in der Mitte durch die Lamina orbitalis des Siebbeins und ganz hinten durch den kleinen Keilbeinflügel (Ala minor). Die mediale Wand ist so dünn, daß sie die dahinter liegenden Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales) durchschimmern läßt.
Facies superior, das Dach der Orbita, im wesentlichen durch das Stirnbein gebildet. Die dünne Platte bildet gleichzeitig den Boden der vorderen Schädelgrube.
Facies lateralis, die Seitenwand der Orbita, wird im vorderen Bereich durch das Jochbein (Os zygomaticum), im hinteren Bereich durch den großen Keilbeinflügel (Ala major) gebildet.
Facies inferior, der Boden der Orbita, gebildet im wesentlichen durch den Oberkiefer (Maxilla), doch beteiligen sich daran auch das Jochbein und der Processus orbitalis des Gaumenbeins.
Os ethmoidale, deutsch: Siebbein
Der Schädelknochen besteht aus einem unpaarigen T-förmigen Mittelteil und kompliziert gestalteten paarigen Seitenteilen. Der Mittelteil enthält die horizontal gestellte Siebplatte für den Durchtritt der Riechnerven und die vertikal gestellte dünne Platte für die Nasenscheidewand. Die Seitenteile tragen die obere und mittlere Muschel und beherbergen das stark pneumatisierte Siebbeinlabyrinth, das durch die papierdünne Lamina orbitalis (papyracea) gegen die Augenhöhle abgegrenzt wird.
Os ethmoidale, lamina perpendicularis (PeP), deutsch: mediane Platte des Siebbeins
siehe Os ethmoidale
Os frontale (Fro), deutsch: Stirnbein
muschelförmiger Knochen, der den vordersten Teil des Schädels bildet. Zum größeren Teil bildet er das Schädeldach (Squama frontalis), zum kleineren Teil die Schädelbasis (Pars naso-orbitalis).
Os frontale, pars orbitalis
zu beiden Seiten der Lamina cribrosa gelegene dünne Knochenplatte des Stirnbeins, welche das Dach der Augenhöhle bildet.
Os hyoideum (Hyo), deutsch: Zungenbein
hufeisengebogenes Knochenstück, an dem ein Körper, Corpus, sowie froße und kleine Hörner (Cornua majora et minora) unterscheidet. Es dient oben der Zungenwurzel zum Ursprung, während unten der Kehlkopf an ihm aufgehängt ist.
Os mandibulae (Man), deutsch: Unterkiefer
siehe Mandibula
Os nasale (Na), deutsch: Nasenbein
Die länglich-viereckige Knochenplatte bildet den oberen Teil des Nasenrückens.
Os occipitale (Occ)
flacher schalenförmiger Schädelknochen, der zum Teil zum Schädeldach, zum Teil zur Schädelbasis gehört. An ihm werden vier Anteile unterschieden: - Pars basilaris (Zapfenteil), vor dem Foramen magnum, - Partes laterales (Seiten- oder Gelenkteile) mit der gelenkigen Verbindung mit der Wirbelsäule, - Squama occipitalis (Schuppe) hinter dem Foramen magnum, bildet den eigentlichen Nackenknochen. Die Innenfläche des Hinterhauptsbeins bildet die hintere Schädelgrube für die Aufnahme des Kleinhirns.
Os parietale (Par), deutsch: Scheitelbein
einfach gebauter platter Schädelknochen mit viereckig-quadratischer Form. An ihm wird eine Facies externa, die konvexe Außenfläche, und eine Facies interna, die konkave Innenfläche, unterschieden.
Os sphenoidale (Sph), deutsch: Keilbein
kompliziert gestalteter Knochen mit einem Körper (Corpus ossis sphenoidalis), zwei paarigen Flügeln (Ala minor und Ala major) und einem weiteren paarigen Fortsatz (Proc. pterygoideus). Das Keilbein steht mit allen Knochen des Gehirnschädels und mit den meisten des Gesichtsschädels in Verbindung.
Syn.: Wespenbein
Os sphenoidale, ala major (Sph), deutsch: großer Keilbeinflügel
siehe Os sphenoidale
Os temporale (Tem), deutsch: Schläfenbein
Es besteht aus dem flachen Schuppenteil, dem massiven Felsenbeinteil und dem uneinheitlich gebauten Trommelfellteil. Die drei Abschnitte, die unterschiedlicher Herkunft sind, verschmelzen miteinander und bilden dann das Schläfenbein mit sehr unterschiedlich strukturiertem Knochen. Es beherbergt das Gehör- und Gleichgewichtsorgan, stellt die Pfanne für das Kiefergelenk und bildet den größten Teil der Schläfe und der Jochbrücke. Der erst nach der Geburt entstandene Warzenfortsatz umschließt pneumatisierte Räume (Cellulae mastoideae).
Das Schläfenbein ist nach oben durch die Schuppennaht (Sutura squamosa) mit dem Scheitelbein, nach hinten durch die Sutura occipitomastoidea mit dem Hinterhauptbein und nach vorn durch die Sutura sphenosquamosa mit dem Keilbein verbunden.
Os temporale, pars petrosa (Tem), deutsch: Felsenbein
siehe Os temporale
Os temporale, pars squamosa (Tem), deutsch: Schläfenschuppe
siehe Os temporale
Os zygomaticum (Zyg), deutsch: Jochbein
Es grenzt an Stirnbein, Keilbein, Schläfenbein und Oberkiefer. Es beteiligt sich an der Bildung der lateralen Orbitawand und des Jochbogens und besitzt drei Fortsätze, drei Flächen und drei Löcher. An ihm unterscheidet man: - Facies orbitalis, die zur Orbita gerichtete Fläche, - Facies lateralis, die zum Gesicht gerichtete Außenfläche und - Facies temporalis, die zur Schläfe gerichtete Fläche.
Palatum molle (SPa), deutsch: weicher Gaumen
das sogenannte Gaumensegel (Velum palatinum), dessen Hinterrand wulstartig schmaler wird und dann als Zäpfchen (Uvula) bezeichnet wird. Grundlage des weichen Gaumens bildet die Gaumenaponeurose.
siehe Uvula palatina
Papilla nervi optici (pap), deutsch: Sehnervenpapille
An der Papilla nervi optici verlassen die Axone der Ganglienzellen den Bulbus. Sie enthält nur Sehnervenfasern und Gliazellen und ist deswegen für Licht unempfindlich (blinder Fleck).
Papillae filiformes, deutsch: Fadenpapillen der Zunge
(lat. papilla = Erhebung, filum = Faden).
Die kleinen fadenförmigen Papillen sind mit etwa 500/cm2 am zahlreichsten vorhanden und geben wegen ihrer gleichmäßigen Verteilung der Zunge das samtartige Aussehen. Sie vergrößern die tastende Oberfläche, wodurch die Lupenwirkung der Zunge entsteht.
Papillae foliatae, deutsch: Blattpapillen
(lat. folia = Blätter).
Es sind quergestellte blätterartige Schleimhautfalten, die häufig dicht nebeneinander im hinteren Teil des Zungenrandes aufgereiht liegen. Auf beiden Seiten befinden sich insgesamt etwa 20 – 30 Blätterpapillen, die manchmal tiefe Krypten aufweisen und rissig in Erscheinung treten können.
Papillae fungiformes, deutsch: Pilzpapillen
(lat. fungus = Pilz).
Ihre Zahl beträgt etwa 90/cm2 im Bereich der Zungenspitze und der Zungenränder sowie etwa 50/cm2 am Zungenrücken. Die pilzförmigen Papillen ragen mit ihren kreisrunden Oberflächen etwas über die Schleimhautebene hinaus. Wegen fehlender Verhornung erscheinen sie rötlich und sind daher gut zu erkennen.
Papillae vallatae, deutsch: Wallpapillen
(lat. vallatus = mit einem Wall versehen).
Die etwa 10 Wallpapillen (Papillae [circum-] vallatae) sind wegen ihres großen Durchmessers mit bloßem Auge gut erkennbar. Sie liegen aufgereiht vor dem V-förmigen Sulcus terminalis, der Nahtlinie zwischen den ursprünglich getrennten Anlagen des Zungenkörpers und Zungengrundes. Sie treten nur in geringer Zahl auf, enthalten aber die meisten Geschmacksknospen der Zunge. Diese liegen im Wallgraben. Wie bei den Blattpapillen münden seröse Spüldrüsen in den Wallgraben. rundlichen Wallpapillen liegen im Winkel vor dem Sulcus terminalis, wo sie nur wenig über das Schleimhautniveau hinausragen. Da sie aber einen Durchmesser von 2 – 3 mm aufweisen, sind sie in der Regel gut zu erkennen.
Syn.: Papillae circumvallatae
Parasubiculum (PaS), deutsch: Parasubiculum
Teil der Hippocampusformation
Pedunculi cerebri, deutsch: Hirnschenkel
Die Hirnschenkel bestehen aus massiven Faserbündeln, die ihren Ursprung im Kortex haben und entweder ipsilateral mit den Brückenkernen verschaltet sind (cortico-pontine Fasern) oder der Pyramidenbahn angehören (cortico-bulbäre und cortico-spinale Fasern). Knapp vor dem Übergang der Hirnschenkel in die cerebralen Hemisphären windet sich der Tractus opticus quer zum Faserverlauf, bevor er in das Corpus geniculatum lat. einstrahlt.
Pedunculus cerebellaris medialis (mcp), deutsch: mittlerer Kleinhirnstiel
die Fortsetzung der Brücke zum Kleinhirn. Er enthält den Tr. pontocerebellaris (sowie den Tr. reticulocerebellaris).
Syn.: Brückenarme, Brachia pontis
Pedunculus cerebellaris superior (scp), deutsch: vorderer Kleinhirnstiel
oberster der 3 Kleinhirnstiele, die das Kleinhirn mit den anderen Abschnitten des Zentralorgans verbinden. Die vorderen Kleinhirnstiele treten am Vorderrand des Kleinhirns aus und bilden bis zu ihrere Konvergenz am Hinterrand der Vierhügelplatte die seitliche, vordere Begrenzung der Rautengrube. Zwischen beiden Stielen befindet sich das Velum medullare anterius. Als wichtigstes Fasersystem enthält der vordere Kleinhirnstiel die cerebello-rubro-thalamischen Fasern. Außerdem treten durch ihn die Fasern der vorderen Kleinhirnbahn (Tr. spinocerebellaris anterior).
Syn.: Bindearme, Brachia conjunctiva
Pedunculus olfactorius (olf), deutsch: Riechpedunkel
Ausstülpung an der Hirnbasis, deren vorderes Ende die Riechknospen (Bulbi olfactorii) darstellen.
Syn.: Riechstiel
Pedunculus thalami inferior (ith), deutsch: unterer Thalamusstiel
wichtige Verbindung zwischen der limbischen Vorder- und Mittelhirnregion mir dem Thalamus (hauptsächlich dem Ncl. mediodorsalis thalami).
Pericranium
das äußere Periost des Schädeldaches
Pharynx, deutsch: Schlund
Der Schlund, auch Rachen oder Schlundkopf genannt, ist ein 11 bis 12 cm langer fibrös-muskulöser Schlauch, der an der Schädelbasis beginnt und in Höhe des C6 in die Speiseröhre übergeht. Als feste Grundlage dient eine derbe bindegewebige Membran, an deren Außenseite die Schlundmuskulatur, an deren Innenseite die Schleimhaut aufliegt. Die Membran ist hinten zu einem medianen Sehnenstreifen (Raphe pharyngis) verstärkt, der den Schlundmuskeln zum Ansatz dient. Außerdem ist der Schlund nach außen von der Fascia retropharyngea umhüllt, um gegen Nachbarorgane verschieblich und geschützt zu sein.
Als gemeinsamer Atem- und Speiseweg weist er an seiner Vorderwand 3 Öffnungen auf, um die Verbindung zu Nase, Mund und Luftröhre herzustellen. Er kommuniziert durch die Choanen mit der Nasenhöhle, durch den Isthmus faucium mit der Mundhöhle, durch den Aditus laryngis mit der Luftröhre. Außerdem steht er durch die Rachenöffnung der Tuba auditiva (Ostium pharyngeum tubae auditoriae) auch mit der Paukenhöhle in Verbindung. In Entsprechung der morphologischen und topographischen Verhältnisse wird der Schlund in eine Pars nasalis (Epipharynx), Pars oralis (Mesopharynx) und Pars laryngea (Hypopharynx) unterteilt.
Blutzufuhr: A. pharyngea ascendens aus der A. carotis externa. Daneben A. palatina ascendens aus der A. facialis und A. thyroidea aus der A. subclavia.
Venöser Abfluß: durch ein ausgeprägtes Venengeflecht auf der Rachenhinterwand, dem Plexus venösus pharyngeus.
Planum infratemporale, deutsch: Infratemporalfläche
Feld an der Unterfläche der Schädelbasis medialwärts der Crista infratemporalis. Es gehört teilweise zum Keilbein, teilweise zum Schläfenbein.
Planum polare (PPo), deutsch: Supratemporales Planum,
Supratemporalfläche (vorderer Teil des Gyrus temporalis superior)
Planum temporale (PTe), deutsch: Temporalfläche
Ursprungsfläche des M. temporalis oberhalb der Crista infratemporalis
Platysma (Pla), deutsch: Hautmuskel des Halses, Halshautmuskel
mimischer Muskel. Hautmuskel des Halses. Er verläuft von der Haut der Wange, des Unter kiefers u. Kinns zur Haut der oberen Brustgegend (unterhalb der Clavicula). Er bewirkt Hautspannung im Halsbereich.
Plexus caroticus (cpx), deutsch: Karotisgeflecht
das periarterielle sympathische Nervenfasergeflecht der Arteria carotis interna
Plexus cervicalis (cer), deutsch: Halsnervengeflecht
Halsnervengeflecht, das aus den ventralen Ästen der Spinalnerven des Halses (C1-C4) besteht. Die sensiblen Äste sind N. occipitalis minor, N. auricularis magnus, N. transversus colli und Nn. supraclaviculares (Austritt am Punctum nervosum). Die motorischen Äste sind die Ansa cervicalis (innerviert infrahyale Muskulatur) und der N. phrenicus (innerviert Zwerchfell motorisch, Vorderfläche des Herzbeutels und Pleura diaphragmatica, Peritoneum im Bereich des Zwerchfells und der Leber sensibel). Die Ansa cervicalis ist eine Schlinge aus den zwei Wurzeln Radix superior (C1) und Radix inverior (C1-C3), die sich etwa im Bereich der Zwischensehne des M. omohyoideus vereinigen.
Plexus choroideus (chp), deutsch: Adergeflecht, Gefäßzotten des Ventrikels
Das Adergeflecht liegt in bestimmten Abschnitten der inneren Liquorräume von Gehirn und Rückenmark.
Die Plexus bestehen aus einer Lamina epithelialis (Plexusepithel) und einer Lamina propria (Tela choroidea). Die streifenförmigen Befestigungszonen der Plexus in der Pia der angrenzenden Hirnabschnitte werden als Taeniae choroideae bezeichnet. Die Tela choroidea ist ein stark kapillarisierter, spezialisierter Abschnitt der Pia mater. Die Oberfläche der Plexus ist durch Zotten und Falten stark vergrößert. Sie sind die Hauptproduktionsstätte des Liquor cerebrospinalis.
Plexus parotideus (pap), deutsch: Plexus parotideus
innerhalb der Ohrspeicheldrüse gelegenes weitmaschiges Nervengeflecht, das aus der Hauptmasse des motorischen Fazialisstammes gebildet wird. Seine Zweige verlassen die Parotisloge im Halbkreis zu den mimischen Muskeln, die sie von der Innenseite her erreichen.
Äste: Rr. temporales, steigen vor dem Ohr aufwärts zu den vorderen Ohrmuskeln und zu den Muskeln oberhalb der Lidspalte. Von allen Fazialisästen erhalten nur die Rr. temporales Impulse sowohl aus der kontralateralen, als auch aus der ipsilateralen Hirnhälfte. Rr. zygomatici, zur unteren Hälfte des M. orbicularis oculi und zum M. zygomaticus major und minor. Rr. buccales, kräftige Äste für Mund-, Wangen- und Nasenmuskeln, versorgen den M. buccinator, M. orbicularis oris, M. levator labii superioris, M. levator anguli oris, M. nasalis, M. levator labii superioris alaeque nasi und M. depressor septi. (Seite 280) R. marginalis mandibulae, zieht am Unterkieferrand (margina = Rand) zum M. risorius, M. depressor anguli oris, M. depressor labii inferioris und M. mentalis. R. colli, zieht hinter dem Kieferast abwärts zum Platysma. Im Hals verbindet sich der Nerv mit dem sensiblen N. transversus colli aus dem Plexus cervicalis zur Ansa cervicalis superficialis.
Plexus pharyngeus, deutsch: Schlundgeflecht
Nervengeflecht (aus den Rr. pharyngei des N. glossopharyngeus, N. vagus und Sympathikus), über das der Schlund motorisch, sensibel und vegetativ versorgt wird. Die vegetativen Fasern sind verantwortlich einerseits für die Pharynxdrüsen und andererseits für die peristaltischen Schlundbewegungen.
Plexus venosus pterygoideus (ptg), deutsch: Plexus pterygoideus
venöses Geflecht der Flügelgaumengrube
Plexus venosus venae vertebralis (ivv), deutsch: intraspinales Venensystem
Venengeflechte an der Innenfläche der Wirbelsäule
Plica glossoepiglottica, deutsch: Plica glossoepiglottica
Der Zungengrund reicht bis zum Kehldeckel hinab. Vom Zungengrund ziehen eine mediane und zwei seitliche Falten (Plica glossoepiglottica mediana und lateralis) zum Kehldeckel und begrenzen jederseits eine grubige Vertiefung (Vallecula epiglottica).
Plica vocalis, deutsch: Stimmfalte
Die Stimmfalte besteht aus dem Lig. vocale, dem M. vocalis und der darüber liegenden Schleimhaut.
Syn.: Stimmlippe
Plicae palatinae transversae, deutsch: Querrillen des Gaumens
regionale funktionsmorphologische Besonderheite der Schleimhaut am harten Gaumen als Reibefeld für die Zungenspitze.
Polus temporalis (TmP), deutsch: Schläfenpol
vorderster Punkt des Schläfenlappens des Großhirns
Pons (Pon), deutsch: Brücke
Die Brücke ist eine breite, ausladende Struktur, deren Vorder- und Hinterrand eindeutig bestimmt sind. Seitlich geht die Brücke in den mittleren Kleinhirnstiel (Pedunculus cerebellaris medialis) über. An der Dorsalseite entspricht ihre Ausdehnung dem vorderen, größeren Bereich der Rautengrube. Zwischen Brücke und Rautengrube (Tegmentum) liegen die Kerne, die mit der motorischen, sensiblen und parasympathischen Innervation des Gesichtes befaßt sind.
Pontes striatales (SB), deutsch: Striatumbrücken
siehe Striatum
Praecuneus (PCu), deutsch: Vorzwickel
Rindenabschnitt auf der Innenseite der Hemisphaeren zwischen Lobulus paracentralis und Sulcus parieto-occipitalis
Praesubiculum (PrS), deutsch: Praesubiculum
Teil der Hippocampusformation
Prc. alveolaris maxillae (Alv), deutsch: Alveolarfortsatz
siehe Maxilla
Prc. clinoideus
(lat. processus = Fortsatz, clinoideus = bettähnlich, in der Vorstellung, dass die Processus clinoidei zusammen mit der Hypophysengrube eine bettähnliche Struktur bilden)
Processus clinoideus anterior. Wurzel des kleinen Keilbeinflügels, an der das Tentorium cerebelli angeheftet ist.
Processus clinoideus medius. Der mittlere Höcker des Keilbeinkörpers bildet gelegentlich mit dem vorigen einen geschlossenen Knochenring für den Durchtritt der A. carotis interna zum Gehirn.
Processus clinoideus posterior. Hinterer Knochenfortsatz der Sattellehne, an dem das Tentorium cerebelli angeheftet ist.
Prc. condylaris mandibulae (Con), deutsch: Gelenkfortsatz d. Unterkiefers
siehe Mandibula
Prc. coronoideus mandibulae (Cor), deutsch: Kronenfortsatz d. Unterkiefers
siehe Mandibula
Prc. jugularis (Jug), deutsch: Prc. jugularis
Ansatzfläche des M. rectus capitis lateralis neben dem Condylus occipitalis.
Prc. mastoideus (Mst), deutsch: Warzenfortsatz
siehe Os temporale
Prc. pterygoideus (Ptg), deutsch: Flügelfortsatz
siehe Os sphenoidale
Prc. styloideus (Sty), deutsch: Griffelfortsatz
Fortsatz vor dem For. sytylomastoideum, der den Mm. stylohyoideus, styloglossus, stylopharyngeus und dem Lig. stylohyoideum zum Ursprung dient.
Putamen (Pu), deutsch: Putamen, Schalenkörper
Das Putamen ist seitlich durch die schmale Capsula externa vom Claustrum, einer dünnen Platte grauer Substanz, geschieden. Medial liegt der Globus pallidus. Im vordersten Teil sind Putamen und der Kopf des Ncl. caudatus verschmolzen. siehe Striatum
R. auricularis n. vagi, deutsch: Ohrast des Vagus
der sensible Ast für die untere und hintere Wand der Schleimhaut des äußeren Gehörgangs. Eine Reizung derselben kann zu Reflexerscheinungen (Husten, Niesen, Schwindelanfälle) führen.
R. nasalis externus, deutsch: äußerer Nasenast
Nerv im vorderen Bereich der Nasenhöhle.. Er verläuft in einer Rinne des Nasenbeins abwärts und tritt an der Knochen-Knorpelgrenze nach außen, wo er die Haut des Nasenrückens bis zur Nasenspitze versorgt.
R. sinus carotici
Äste des N. glossopharyngeus. Sie ziehen mit sensiblen und parasympathischen Fasern zum Sinus caroticus und zum Glomus caroticum an der Teilungsstelle zwischen A. carotis interna und externa. Er registriert mit afferenten Fasern den arteriellen Blutdruck für den Kopf, sog. Blutdruckzügler.
R. tonsillaris arteriae facialis, deutsch: Tonsillarast
R. tonsillaris der A. facialis: Häufig ein Ast der A. submentalis. Wichtig bei der Ausschälung der Gaumenmandeln.
Radiatio optica (or), deutsch: Sehstrahlung
Als Sehstrahlung wird die Verbindung zwischen Corpus geniculatum laterale und dem Sehzentrum im Hinterhauptslappen bezeichnet.
Radix dorsalis (C2) (dr2), deutsch: hintere Spinalwurzel
Rückenmarkswurzel
Radix ventralis (vr), deutsch: vodere Spinalwurzel
Rückenmarkswurzel
Rami
siehe Rr.
Recessus pharyngeus (PhR), deutsch: Schleimhauttasche der Schlundwand
das starke Hervortreten der hinteren Tubenlippe (Tubenwulst, Torus tubarius) bedingte Bucht.
Syn.: Rosenmüller-Grube
Recessus piriformis (Pir), deutsch: Schleimhauttasche seitlich des Kehldeckels
tiefe Bucht am Kehlkopfeingang, die jeweils zwischen der Plica aryepiglottica und der Schildknorpelplatte gelegen ist.
Regio cervicalis anterior, deutsch: vordere Halsregion
Sie wird beidseits begrenzt vom M. sternocleidomastoideus, dem Oberrand des Manubrium sterni und dem Unterrand der Mandibula. In ihr liegen median das Zungenbein und die Halseingeweide, seitlich davon der Nerven-Gefäß-Strang, oben am Kieferwinkel die Gl. submandibularis. Dieses unpaarige Halsareal (wegen seiner Dreieckform auch als vorderes Halsdreieck, Trigonum cervicale anterius, bezeichnet) wird aus praktisch-chirurgischen Gründen weiter in mehrere kleinere Felder unterteilt: Trigonum submandibulare Trigonum submentale Trigonum caroticum Trigonum musculare
Regio cervicalis lateralis, deutsch: seitliche Halsregion
Sie liegt zwischen dem M. trapezius, dem M. sternocleidomastoideus und der Clavicula. Durch den schrägen Verlauf des M. omohyoideus wird die Regio cervicalis lateralis in ein Trigonum omoclaviculare und Trigonum occipitale unterteilt:
Regio cervicalis posterior, deutsch: Nackenregion
sie entspricht der Ausdehnung des M. trapezius. In der Medianebene werden rechte und linke Nackenmuskeln durch das senkrecht gestellte kräftige Nackenband (Lig. nuchae) voneinander getrennt. Die Muskelpakete werden insgesamt durch die Fascia nuchae umhüllt. Der sensible N. occipitalis major aus C2 und A. occipitalis aus der A. carotis externa durchbohren die Ursprungssehne des Trapezius nahe der Linea nuchalis superior, um sich erst in ihre Hautäste für die Hinterhauptgegend aufzuteilen.
Regio sternocleidomastoidea, deutsch: Regio sternocleidomastoidea
das über dem Kopfwender gelegene Halsareal und entspricht der Ausdehnung dieses Muskels. Diese Halsregion bedeckt den Gefäß-Nerven-Strang des Halses, A. carotis communis, V. jugularis interna, N. vagus und Truncus sympathicus.
Rima glottidis, deutsch: Stimmritze
Die Stimmritze wird funktionell und morphologisch untergliedert in einen vorderen größeren Anteil (Pars intermembranacea), der zwischen den Stimmbändern liegt und somit von den Plicae vocales begrenzt wird, und einem hinteren kleineren Anteil (Pars intercartilaginea), der von den Aryknorpeln begrenzt wird und unabhängig vom vorderen Teil geöffnet werden kann.
Rr. alveolares inferiores, deutsch: Zahnäste
Äste des N. alveolaris inferior, die im Canalis mandibulae vom Stamm abgehen und sich dann unter den Zahnwurzeln zum unteren Zahngeflecht Plexus dentalis inferior verbinden. Dieser entläßt die Rr. dentales, in den Wurzelkanal für die Zähne selbst, die Rr. gingivales für Wurzelhaut und Zahnfleisch der bukkalen Seite.
Rr. bronchiales, deutsch: Rr. bronchiales
Fasern des N. vagus gehen mit den Bronchien zur Lunge und bilden am Lungenhilum den Plexus pulmonalis.
Rr. cardiaci, deutsch: Rr. cardiaci
sensible und parasympathische Äste des N. vagus. Sie spalten sich vom Bogen des N. laryngeus recurrens sowie vom absteigenden Stamm des N. vagus ab. Sie beteiligen sich an der Bildung des Plexus cardiacus und ziehen dann über den Aortenbogen und Truncus pulmonalis in das Herz. Es werden Rr. cardiaci superiores, inferiores und thoracici unterschieden.
Rr. cardiaci superiores, meist 2 Äste, die sich in verschiedener Höhe vom Halsteil des Vagus abzweigen und in Begleitung der A. carotis communis rechts in den Truncus brachiocephalicus, links in den Aortenbogen ziehen. Sie verbinden sich mit den Ästen des Sympathicus zum Plexus cardiacus und ziehen weiter bis zur Herzbasis. Dabei wird durch afferente sensible Fasern die Wandspannung des Aortenbogens registriert und durch efferente vegetative Fasern der Blutdruck reguliert.
Rr. cardiaci inferiores, sensibel und parasympathisch, mit 2 – 3 Ästen, spalten sich vom Bogen des N. laryngeus recurrens sowie weiter kaudal vom absteigenden Stamm des N. vagus ab und können deshalb ebenso treffend zum Brustteil des Vagus gezählt werden. Sie beteiligen sich an der Bildung des Plexus cardiacus und ziehen dann über den Aortenbogen und Truncus pulmonalis in das Herz.
Rr. cardiaci thoracici, Fasern des N. vagus zum Plexus cardiacus und zum Herzen. Von ihnen spalten sich afferente und vegetative Fasern, die zu den Chemo- und Pressorezeptoren des Glomus aorticum am Aortenbogen ziehen und regulierend auf den Blutdruck des ganzen Körpers wirken
Rr. pharyngei (pha), deutsch: Schlundäste
siehe CNIX und CNX
S. calcarinus (cs), deutsch: Kalkarinafurche
tief einschneidende Hirnfurche zwischen Cuneus und Gyrus lingualis. siehe Area striata.
Syn.: Fissura calcarina, Fissura occipitalis transversa (Henle).
S. centralis (ce), deutsch: Zentralfurche
Furche zwischen Stirn- und Scheitellappen. Sie beginnt oben ziemlich in der Mitte der Mantelkante (Incisura pallii) und verläuft schräg nach vorn und unten bis knapp vor den S. lateralis.
Syn.: Rolando-Furche,
S. cinguli (cgs), deutsch: Gürtelfurche
periphere Begrenzung des Gyrus cinguli und seiner Fortsetzung um das Balkenknie (subfrontaler Abschnitt). Die Fortführung nach hinten erfolgt durch den S. subparietalis, die Fissura parietooccipitalis und S. collateralis.
S. circularis insulae (cir), deutsch: zirkuläre Inselfurche
siehe Insula
S. collateralis (cos), deutsch: Kollateralfurche
Furche zwischen T4 (Gyrus fusiformis, Gyrus occipitotemporalis) und T5 (Gyrus parahippocampalis).
S. corporis callosi (cal), deutsch: Balkenfurche
Furche zwischen dem Balken (corpus callosum) und Gyrus cinguli
S. frontalis inferior (ifs), deutsch: untere Stirnfurche
Furche zwischen F2 und F3.
S. frontalis superior (sfs), deutsch: obere Stirnfurche
Furche zwischen F1 und F2.
S. frontomarginalis (fms), deutsch: Frontomarginalfurche
tief einschneidende Furche am tiefsten Punkt des Frontalpols an der oberen Grenze der Orbitalfläche.
S. hippocampi (his), deutsch: Hippocampusfurche
Fortsetzung des Sulcus corporis callosi an der Medialseite des Hippocampus. Sie ist meist nur angedeutet, da die gegenüberliegenden Seiten von Hippocampus und Gyrus dentatus miteinander verklebt sind.
Syn.: Ammonshornrinne
S. intraparietalis (ips), deutsch: Scheitelfurche
sagittal gestellte Furche, die den Scheitellappen (hinter dem S. postcentralis) in zwei Scheitelläppchen teilt.
Syn.: Intraparietalfurche
S. lateralis cerebri
Fissura cerebri lateralis
S. occipitotemporalis (lot), deutsch: seitliche Occipitotemporalfurche
T3 und T4 (Gyrus fusiformis, Gyrus occipitotemporalis).
S. olfactorius (olf), deutsch: Riechfurche
Furche zwischen Gyrus rectus und Gyrus orbitalis medialis. An ihr liegt der Tr. (Pedunculus) olfactorius.
S. orbitalis (ors), deutsch: Augenhöhlenfurche(n)
Furchen, die die Gyri orbitales begrenzen.
(sulci orbitales)
S. parieto-occipitalis (pos), deutsch: Scheitel-Hinterhauptsfurche
Grenzfurche zwischen Parietal- und Okzipitallappen auf der Medialseite der Hemisphären.
S. postcentralis (poc), deutsch: Postzentralfurche
hintere Grenzfurche des Gyrus postcentralis.
S. praecentralis (pcs), deutsch: Präzentralfurche
vordere Grenzfurche des Gyrus ptaecentralis.
S. subparietalis (sbp), deutsch: S. subparietalis
siehe Sulcus cinguli
S. temporalis inferior (its), deutsch: untere Schläfenfurche
Furche zwischen T2 und T3.
S. temporalis superior (sts), deutsch: obere Schläfenfurche
Furche zwischen T1 und T2.
Septum linguae (LgS), deutsch: medianes Zungenseptum
median gelegene, derbe fibröse Platte, die die Muskelsubstanz der Zunge in zwei symmetrische Seitenhälften teilt.
Septum nasi (NSp), deutsch: Nasenscheidewand
(lat. septum = Scheidewand).
Die etwa 2 mm dicke knöcherne Nasenscheidewand wird von der Lamina perpendicularis des Siebbeins und vom Pflugscharbein (Vomer) gebildet. Hinzu kommt der Nasenknorpel (Cartilago septi nasi).
Septum pellucidum (Spt), deutsch: durchscheinende Scheidewand
Nervenzellfreie, gliöse Trennwand zwischen den Vorderhörnern beider Seitenventrikel.
Sinus cavernosus (cav), deutsch: kavernöser Blutleiter
äußerst wichtiger Blutleiter zu beiden Seiten des Türkensattels. Er nimmt die V. ophthalmica superior und den Sinus sphenoparietalis auf. In ihm liegen die A. carotis interna mit dem umgebenden sympathischen Plexus und die Hirnnerven CNn III, IV, VI, V1)
Sinus ethmoidalis, deutsch: Siebbeinzellen
siehe Cellulae ethmoidales
Sinus frontalis (FrS), deutsch: Stirnhöhle
Die Stirnhöhle grenzt nach unten an die Orbita, nach oben an die vordere Schädelgrube und dehnt sich gewöhnlich über die Nasenwurzel auf die Schuppe des Os frontale aus Sie ist durch ein asymmetrisches Septum (Septum sinuum frontalium) zweigeteilt. Sie steht im Hiatus semilunaris mit dem mittleren Nasengang in Verbindung. Ihre Innervation erfogt durch den N. ethmoidalis ant. aus dem N. nasociliaris.
Sinus maxillaris (MxS), deutsch: Kieferhöhle
Die Kieferhöhle ist die größte der Nebenhöhlen und füllt den ganzen Oberkieferkörper aus. Sie grenzt nach oben an die Orbita, nach unten an die Oberkieferzähne, nach medial an die Nasenhöhle und nach dorsal an die Fossa pterygopalatina. Von den Zahnwurzeln ist sie gewöhnlich durch eine dünne Knochenplatte getrennt, kann sichjedoch bis zu den Wurzeln ausdehnen. In der unteren Wand liegt der Plexus dentalis superior, in der oberen der N. infraorbitalis. Die hintere Wand bildet das Tuber maxillae, an dem die Rr. alveolares superiores posteriores des N. maxillaris an die Innenseite gelangen und unter der Sinusschleimhaut weiterverlaufen. Die Kieferhöhle öffnet sich in den mittleren Nasengang im Hiatus semilunaris. Die arterielle Versorgung erfolgt über die A. infraorbitalis, A. alveolaris superior posterior, A. nasalis posterior (alles Abgänge der A. maxillaris). Die sensible + sekretorische Innervation erfolgt durch den Plexus dentalis superior aus den Rr. alveolares superiores anteriores, Rr. alveolares sup. post., Rr. nasales post. inf.
Sinus paranasales, deutsch: Nasennebenhöhlen
mit Schleimhaut überzogene, pneumatisierte Hohlräume, die von der Nase aus in den benachbarten Knochen ausgestülpt werden. Die Verbindung mit ihrem Mutterboden wird durch Eingänge in die Nasenhöhle aufrechterhalten. Die paarig angelegten Nebenhöhlen kommunizieren nur mit ihrer eigenen Nasenhälfte. Auf jeder Seite werden vier verschiedene Nebenhöhlen unterschieden: Kieferhöhle (Sinus maxillaris), Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis), Stirnhöhle (Sinus frontalis) und die Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales). Alle Sinus sind wie die Nasenhöhle von einem respiratorischen Epithel mit Flimmerbesatz ausgekleidet.
Einige Nebenhöhlen münden in den oberen, die meisten jedoch in den mittleren Nasengang ein.
Sinus petrosus inferior (ipe), deutsch: unterer Felsenbeinblutleiter
intrakranieller Blutleiter
Sinus petrosus superior (spe), deutsch: oberer Felsenbeinblutleiter
intrakranieller Blutleiter
Sinus rectus (ss), deutsch: gerader Blutleiter
er liegt an der Stelle, wo das Hirnzelt (Tentorium cerebelli) und die große Hirnsichel (Falx cerebri) aneinanderstoßen. Er nimmt (neben dem Sinus sagittalis inferior ) das venöse Blut aus dem Inneren des Gehirns (über die V. cerebri magna) auf und leitet es zum Confluens sinuum.
Sinus sagittalis inferior (iss), deutsch: unterer sagittaler Blutleiter
intrakranieller Blutleiter an der Unterseite der großen Hirnsichel (Falx cerebri).
Sinus sagittalis superior (sss), deutsch: oberer sagittaler Blutleiter
intrakranieller Blutleiter im Sulcus longitudinalis enlang der Konvexität der großen Hirnsichel (Falx cerebri).
Sinus sigmoideus (sig), deutsch: s-förmiger Blutleiter
Fortsetzung des Sinus transversus zur V. jugularis interna.
Sinus sphenoidalis (Sph), deutsch: Keilbeinhöhle
Die Keilbeinhöhle liegt im Körper des Os sphenoidale und ist meist durch eine exzentrisch gelegene Scheidewand von der Gegenseite getrennt. Die obere Wand der Keilbeinhöhle bildet die Fossa hypophysialis, an ihrer Seitenwand verläuft der N. maxillaris. Bei Schädelbasisbrüchen ist die Keilbeinhöhle relativ häufig betroffen. Ihre Verbindung mit der Nasenhöhle erfolgt über die Apertura zum Recessus sphenoethmoidalis. Die arterielle Versorgung erfolgt über die A. ethmoidalis post. (aus A. ophtalmica) und die A. menigea media. Di eInnervation erfolgt durch den N. ethmoidalis post. aus dem N. nasociliaris und durch die Rr. orbitales aus dem Ganglion pterygopalatinum.
Sinus sphenoparietalis (sph), deutsch: Sinus sphenoparietalis
intrakranieller Blutleiter entlang des Hinterrandes des kleinen Keilbeinflügels.
Sinus transversus (trs), deutsch: querer Blutleiter
intrakranieller Blutleiter twischen Confluens sinuum und Sinus sigmoideus.
Spatium lateropharyngeum, deutsch: Parapharyngealraum
(lat. spatium = Raum).
Der etwa 2,5 cm breite Bindegewebsraum beiderseits neben dem Schlund besteht aus einer oberen Pars cephalica, die von der Schädelbasis bis zum Unterrand der Mandibula reicht, und einer Pars cervicalis, die nach kaudal durch die obere Thoraxapertur in das Mediastinum übergeht. Medial grenzt der Parapharyngealraum an den Pharynx, dorsal an die tiefe Halsfaszie. Die laterale Begrenzung ist nicht einheitlich: während die Pars cephalica seitlich an den M. pterygoideus med., an den Venter posterior des M. digastricus und an die Parotisfaszie stößt, wird die Pars cervicalis von den Halsmuskeln begrenzt. Die Pars cephalica erhält ventral Beziehung zu den Griffelfortsatzmuskeln (Mm. styloglossus, -hyoideus, -pharyngeus), die den Gefäßnervenstrang schräg kreuzen.
Große funktionelle und klinische Bedeutung gewinnt der Parapharyngealraum weil
1. er als Verschiebeschicht und als Polsterung die Nerven-Gefäß-Bahnen auch bei extremer Halsbewegung und Muskelkontraktion dient,
2. in ihm lebenswichtige Leitungsbahnen verlaufen und
3. weil hier die Ausbreitung von Erregern, Tumorzellen, Eiter erleichtert ist. So können eitrige Prozesse aus den Nachbargebilden in diesen Raum durchbrechen und hier zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Ebenso können Zahnwurzelvereiterungen auf dem Wege der Lymphknotenstränge den Parapharyngealraum erreichen.
Die durch Parapharyngealraum hindurchziehenden Strukturen sind: A. carotis communis, V. jugularis interna, Truncus sympathicus, N. vagus sowie im oberen Teil auch N. glossopharyngeus, N. hypoglossus und N. accessorius. Außerdem verlaufen hier kleinere Gefäße, Nerven und Lymphbahnen.
Spatium retropharyngeum, deutsch: Retropharyngealraum
(lat. spatium = Raum).
Faszienloge zwischen der tiefen Faszie und dem Halseingeweide. Sie dient als Verschiebeschicht dem Auf- und Abgleiten der Eingeweide.
Spatium subarachnoidale (SAr), deutsch: Subarachnoidalraum
(lat. spatium = Raum).
Liquorraum zwischen der Arachnoidea und Pia mater.
Spina nasalis anterior
vorn am Unterrand des Septums gelegener, dornartiger Knochenvorsprung der Maxilla für die Befestigung der knorpeligen Scheidewand.
Spina nasalis posterior
hinten am Unterrand des Vomers gelegener Knochenzipfel des Gaumenbeins für die Befestigung des weichen Gaumens.
Stria longitudinalis (ls), deutsch: längs verlaufender Markstreifen
einzelne sagittale Markstreifen auf der oberen Fläche des Balkens. Sie stellen Assoziationsfasern des supracommissuralen Hippocampus dar.
Stria medullaris thalami (sm), deutsch: Markstreifen am Thalamus
vorspringender schmaler Markstreifen längs des Oberrandes des Thalamus. Er verbindet die Area septi mit dem Ncl. habenulae. Medialseitig bildet er den Ansatz für die Anhaftung der Tela choroidea (Lamina tectoria des 3. Ventrikels).
Stria terminalis (st), deutsch: Grenzstreifen
Faserbündel, das im Grenzgebiet zwischen Thalamus und Ncl. caudatus erkennbar ist. Verbindung zwischen dem Bettkern der Stria terminalis und dem Mandelkern (vorwiegend der corticomedialen Zellgruppierung).
Striatum (Str), deutsch: Streifenkörper
"Das Striatum/#47" alt="Striatum" title="Striatum">Striatum umfaßt Ncl. caudatus (Schwanzkern), Putamen (Schale) und Ncl. accumbens. Diese Teile entwickeln sich aus derselben Anlage und besitzen denselben Aufbau. Während der Fötalentwicklung werden Ncl. caudatus und Putamen (mit Ausnahme des vorderen, breiten "Kopf"-Teils) durch die Bildung der Capsula interna getrennt. Diese Entwicklung ist an den zahlreichen Verbindungsbrücken (auf dem Schnitt als Streifen zu erkennen, daher "Striatum/#47" alt="Striatum" title="Striatum">Striatum", Streifenkörper) zwischen den Bündeln der Capsula interna gut nachzuvollziehen. Als Ncl. accumbens wird der ventrale Abschnitt des Striatum/#47" alt="Striatum" title="Striatum">Striatums bezeichnet."
Striatum, deutsch: Streifenkörper
Der Streifenkörper (Striatum/#47" alt="Striatum" title="Striatum">Striatum), beteht aus Putamen, Ncl. caudatus und Ncl. accumbens. Diese Anteile bilden ursprünglich (während der Entwicklung) eine einzige graue Substanzmasse, die aber später von den Markfasern der inneren Kapsel durchsetzt wird. Die besonders auf Frontalschnitten erkennbare streifige Zeichnung ist die Grundlage für den Namen: Streifenkörper (Striatum/#47" alt="Striatum" title="Striatum">Striatum).
Striatum ventrale (VSt), deutsch: ventraler Streifenkörper
"Unter den Begriffen: "ventrales Striatum/#47" alt="Striatum" title="Striatum">Striatum" (Ncl. accumbens) und "ventrales Pallidum" werden die ventralen Abschnitte von Striatum/#47" alt="Striatum" title="Striatum">Striatum und Globus pallidus bezeichnet. Sie liegen ventral der Ebene der vorderen Kommissur an der Grenze zur basalen Vorderhirnregion (Substantia innominata). Sie sind zytologisch von den dorsal gelegenen Arealen nicht zu unterscheiden, aber funktionell dem limbischen System zugeordnet. Hierher gehört auch das medial von der Substantia nigra gelegene Areal der Area tegmenti ventralis (Teil der limbischen Mittelhirnregion, sog. Area A10)"
Subiculum (S), deutsch: Subiculum
(Lat.: kleine Unterlage),
Teil der Hippocampusformation. Verbindung zwischen Cornu Ammonis und Cx. entorhinalis)
Substantia alba (wm), deutsch: weiße Substanz
Marksubstanz von Gehirn und Rückenmark
Substantia grisea mesencephali (PAG), deutsch: zentrales Höhlengrau des Mittelhirns
Das zentrale Höhlengrau umgibt den Aquaeductus cerebri als gliös erscheinendes Gebiet, das gegenüber der markreichen Umgebung gut abgegrenzt werden kann. Auf Querschnitten erscheint diese Struktur tropfenförmig mit ventralwärts gerichteter Spitze. Das Gebiet zeichnet sich wie periventrikuläre Zonen durch Markfaserarmut und sehr kleine Zellen, die selten zu umschriebenen Ensembles verdichtet sind, aus. Eine Gruppe dicht liegender Zellen befindet sich am Übergang zwischen Mittel- und Rautenhirn: Ncl. tegmenti dorsalis (Gudden), der u.a. den Fc. longitudinalis dorsalis (Schütz’sches Bündel) aufnimmt. Dieses stellt eine wichtige Verbindung zwischen dem Hypothalamus und den viszeralen Hirnstammkernen dar.
Substantia nigra (SN), deutsch: schwarzer Kern
Die Substantia nigra befindet sich zwischen den Hirnschenkel und der Mittelhirnhaube (Tegmentum) und erstreckt sich durch das gesamte Mittelhirn. Sie besteht aus zwei Abschnitten: - Die Pars compacta, SNC, ist der Haube zugewandt und wegen der Beladung der Neurone mit Melaninpigment dunkel gefärbt. Diese Neurone projezieren zum Striatum/#47" alt="Striatum" title="Striatum">Striatum. - Die Pars reticulata, SNR, liegt ventral. Sie entspricht in ihrem histologischen und chemischen (Eisengehalt) Aufbau dem inneren Pallidumglied. Aus diesem Grund werden das innere Pallidumglied und die SNR als einheitliche Struktur (GPi/SNR-Komplex) betrachtet. Ihre Neurone bilden das Ausgangssystem der Basalganglien.
Substantia nigra, pars compacta (SNC), deutsch: kompakter (melaninhaltiger) Teil der Substantia nigra
siehe Substantia nigra
Substantia nigra, pars reticulata (SNR), deutsch: retikulärer Teil der Substantia nigra
siehe Substantia nigra
Substantia perforata anterior (APS), deutsch: vordere Perforationsstelle
unmittelbar hinter dem Trigonum olfactorium gelegenes, von den Striae olfactoriae medialis und lateralis begrenzes Areal, an der sich eine Vielzahl von Löchern zum Durchtritt von Blutgefäßen findet. Diese Stelle korrespondiert mit der Lage der cholinergen Neurone des Ncl. basalis.
Syn.: Area tubercularis.
Subthalamus, deutsch: Subthalamus
Der Subthalamus wird durch den Globus pallidus und den Ncl. subthalamicus, beides Anteile des Basalganglien-Systems, sowie die Zona incerta, repräsentiert.
Sulcus caroticus
eine gebogene Rinne an der Seitenwand des Türkensattels für die Führung der A. carotis interna.
Sulcus collateralis
trennt den G. lingualis und den G. parahippocampalis vom G. fusiformis
Sulcus infraorbitalis
Einbuchtung an der unteren Orbitawand. Sie setzt sich nach vorn in den Canalis infraorbitalis fort. Er führt den N. infraorbitalis und ist von Periorbita bedeckt.
Sulcus nervi petrosi majoris, deutsch: Sulcus nervi petrosi majoris
Sulcus nervi petrosi majoris und Sulcus nervi petrosi minoris, zwei parallel verlaufende feine Knochenrillen an der Vorderwand der Felsenbeinpyramide für die Knochenführung gleichnamiger Nerven
Sulcus sinus petrosi superioris, deutsch: Sulcus sinus petrosi superioris
länglich verlaufende schmale Furche an der Oberkante des Felsenbeins für den Sinus petrosus superior, wo auch das Tentorium cerebelli angeheftet ist.
Sulcus terminalis, deutsch: Grenzfurche der Zunge
Der V-förmige Sulcus bildet die Grenze zwischen Zungenkörper und Zungenwurzel. Er unterteilt die Zunge ungefähr in zwei vordere Drittel und ein hinteres Drittel. An der rachenwärts gerichteten Spitze des Sulcus terminalis befindet sich eine kleine Vertiefung (Foramen caecum), von der die Anlage der Schilddrüse ausging.
Sutura lambdoidea (lds), deutsch: Lambdanaht
Naht zwischen dem Hinterrand des Scheitelbeins und dem Hinterhauptsbein.
Sutura occipito-mastoidea (ocm), deutsch: Sutura occipito-mastoidea
Naht zwischen Hinterhauptsbein und dem Mastoid.
Sutura spheno-zygomatica (sph), deutsch: Sutura spheno-zygomatica
Naht zwischen Keil- und Jochbein.
T. fibrosa bulbi, deutsch: äußere Augenhaut
Die äußere Schicht des Augapfels umfaßt einerseits die Lederhaut (Sklera), die als faserige, feste und undurchsichtige Hülle dem Weiß des Auges entspricht und wie ein bindegewebiges Skelett die äußere Form des Augapfels sichert, andererseits bildet sie mit der Hornhaut (Cornea) ein durchsichtiges, gewölbtes Fenster für den Eintritt der Lichtstrahlen.
T. vasculosa bulbi, Uvea, deutsch: mittlere Augenhaut
Die mittlere Augenhaut stellt das gefäßreiche, ernährende Gewebe und wird daher als Gefäßhaut (Uvea) bezeichnet. Sie besteht aus drei Abschnitten, der Aderhaut (Choroidea), dem Strahlenkörper (Ziliarkörper, Corpus ciliare) und der Regenbogenhaut (Iris).
Taenia choroidea (tch), deutsch: Taenia choroidea
Anhaftungsstelle der Tela choroidea bzw. des Plexus choroideus.
Taenia fimbriae (tfi), deutsch: Taenia fimbriae
Anhaftungsstelle der Tela choroidea am freien Saum des Crus fornicis
Taenia striae terminalis (tst), deutsch: Taenia striae terminalis
Anhaftungsstelle der Tela choroidea am freien Saum der Stria terminalis
Taenia thalami (tt), deutsch: Taenia thalami
Anhaftungsstelle der Tela choroidea am freien Saum der Stria medullaris
Tbc. caroticum, deutsch: Tbc. caroticum
vordere Zacke am Querfortsatz des VI. Halswirbels. Bei mageren Personen kann man an dieser Stelle die A. carotis com. gegen die Wirbelsäule drücken.
Syn.: Tubercule de Chassaignac
Tbc. olfactorium (Tu), deutsch: Tbc. olfactorium
palaeocorticaler Abschnitt an der Basis des Vorderhirns unterhalb des Ncl. accumbens. Der dreischichtige Aufbau des Palaeocortex ist nur schwer erkennbar. Das Pyramidenzellband ist stark gewellt. Seitlich stößt das Tbc. olfactorium an den Cortex piriformis. Es stellt ein Endigungsgebiet für die Riechfasern dar.
Tectum mesencephali (Tec), deutsch: Mittelhirndach
Das Dach des Mittelhirns bildet die dorsale Oberfläche und wird durch die Vierhügelplatte (Lamina tecti) gebildet. Die vorderen Zweihügel (Colliculus superior) dienen als Umschaltkerne für die optischen Reflexfasern, die als obere Faserstränge (Brachium colliculi sup.) einstrahlen. Die hinteren Zweihügel (Colliculus inferior) erhalten ihre Afferenzen aus dem Lemniscus lat. und senden ihre Efferenzen über das Brachium colliculi inf. zum Corpus geniculatum mediale. Sie sind damit ein Bestandteil des Hörsystems. Der Grenzbereich zwischen Vierhügelplatte und hinterem oberen Teil des Zwischenhirns wird als Area praetecti bezeichnet, sie bildet eine Umschaltstation für den Pupillenreflex. Am Hinterrand des Colliculus inf. entspringt der N. trochlearis. Durch eine (gedachte) horizontale Linie, die durch den Aquädukt geht, wird das Tectum von der ventral gelegenen Haube geschieden.
Tegmen tympani, deutsch: Decke der Paukenhöhle
(lat. tegmen = Decke, griech. tympanum = Paukenhöhle),
das Dach des Mittelohrraumes liegt ventrolateral von der Eminentia arcuata. Die dünne Knochenplatte kann leicht aufgemeißelt und der darunter liegende Mittelohrraum freigelegt werden.
Tegmentum mesencephali, deutsch: Mittelhirnhaube
In der Haube finden sich die langen auf- und absteigenden Fasersysteme (Lemniscus medialis, Lemniscus trigeminalis, Vorderseitenstrangsystem, mediales Längsbündel), die Kerne des III. und IV. Hirnnerven, die Kreuzung der oberen Kleinhirnstiele und zwei wichtige Kerne des Systems der Basalganglien: Ncl. ruber und Substantia nigra.
Tela choroidea ventriculi lateralis (tcl), deutsch: Adergewebe des Seitenventrikels
Adergewebe des Seitenventrikels
Telencephalon, deutsch: Endhirn
Das Endhirn besteht aus zwei Hemisphären, die durch den Hemisphärenspalt (Fissura longitudinalis cerebri) getrennt und durch Kommissuren verbunden werden. Die größte Kommissur ist der Balken (Corpus callosum), die Commissura anterior besitzt nur eine kleine Querschnittsfläche, sie ist aber wegen ihrer guten Abgrenzbarkeit (wie die Commissura posterior des Zwischenhirns) als Orientierungshilfe für bildgebende Verfahren wichtig. In jeder Hemisphäre ist ein kortikaler von einem subkortikalen Teil zu unterscheiden.
Syn.: Großhirn
Tentorium cerebelli (TCb), deutsch: Kleinhirnzelt
trennt die Großhirnhemisphären vom Kleinhirn Es ist vorne an Vorsprüngen des Keilbeins (Prc. clinoidei) fixiert und umfaßt mit einer nach hinten konvexen Öffnung den Hirnstamm an seiner engsten Stelle (Isthmus).
Thalamus (Th), deutsch: Thalamus
Der Thalamus bildet die mächtigste zentrale Kernregion. Er besitzt die Form eines Eies, dessen Längsachse parallel zur Interkommissurenebene (Ebene, die vordere und hintere Kommissur verbindet) verläuft. Sein rostraler Pol steht ungefähr in einer Ebene zur vorderen Kommissur, sein okzipitaler Teil überragt als seitlicher, kissenartiger Überhang das Niveau der hinteren Kommissur. Über den Thalamus verläuft in der Längsachse als Taenia choroidea der seitliche Abrißrand des Plexus choroideus des Seitenventrikels. Der Sulcus terminalis definiert als deutliche Einsenkung zwischen Thalamus und Ncl. caudatus die Grenze zwischen Zwischen- und Endhirn. In diesem Sulcus liegen die Stria terminalis, sowie die Vena thalamo-striata, über die das venöse Blut des Markmantels der Hemisphären abgeleitet wird. Als Metathalamus werden zwei Erhebungen der seitlichen Thalamusregion (die beiden Kniehöcker, Corpus geniculatum mediale und laterale) bezeichnet. Sie enthalten Relaiskerne für die Hör- bzw. Sehbahn.
Der Thalamus ist weder strukturell noch funktionell ein einhetliches Gebiet, sondern stellt ein kompliziert gegliedertes räumliches Mosaik von zahlreichen, jeweils besonderen Funktionen zugeordneten Gebieten. Bei der Benennung der verschiedenen Gebiete bezieht man sich meist auf ihre Lage entsprechend der o.g. Achsen. Erleichtert wird die Zuordnung dadurch, dass die Kernsubstanz des Thalamus durch Lamellen (Laminae) weißer Substanz gegliedert ist. Dadurch können folgende vier Hauptkerne mit bloßem Auge erkannt werden: vorderer, mittlerer, seitlicher (einschließlich Metathalamus) und hinterer Thalamuskern. In die Faserlamellen sind die sog. intralaminaren Kerne eingeschlossen. Schließlich wird die Seitenfläche des Thalamus durch eine dünne Zellschicht eingehüllt (Ncl. reticularis thalami).
Tonsilla lingualis, deutsch: Zungenmandel
Die Zungenmandel besteht aus der Gesamtheit von etwa 40 – 90 lymphatischen Einheiten, den sogenannten Zungenbälgen, die in Form von flachen Wülsten die ganze Zungenwurzel bedecken. Die Innervation erfolgt, wie bei allen Tonsillen durch die Rr. tonsillares des N. glossopharyngeus.
Tonsilla palatina (Pal), deutsch: Gaumenmandel
Die größte der Mandeln ist paarig und liegt jederseits zwischen vorderem und hinterem Gaumenbogen in Höhe des Mesopharynx. Sie ist gewöhnlich nach Herunterdrücken der Zungenwurzel gut zu überblicken. Tiefe kryptenartige Epitheleinsenkungen (Fossulae) erzeugen eine höckerige, häufig auch rissige Oberfläche und geben der Gaumenmandel ihr charakteristisches Aussehen. Die Innervation erfolgt, wie bei allen Tonsillen durch die Rr. tonsillares des N. glossopharyngeus.
Tonsilla pharyngea (NPh), deutsch: Rachenmandel
Die beim Erwachsenen meist abgeflachte Rachenmandel liegt oben an der Hinterwand des Schlunds direkt unter der Schädelbasis. Die Innervation erfolgt, wie bei allen Tonsillen durch die Rr. tonsillares des N. glossopharyngeus.
Tonsilla tubaria, deutsch: Tubenmandel
Die paarige Tubenmandel ist eine Ansammlung lymphatischen Gewebes in der Umgebung der Tubenöffnung (Ostium tubae auditivae) in Höhe der unteren Nasenmuschel. Die Innervation erfolgt, wie bei allen Tonsillen durch die Rr. tonsillares des N. glossopharyngeus.
Torus levatorius (TLe), deutsch: Levatorwulst
am Unterrand der Tubenmündung, zwischen der vorderen und hinteren Tubenlippe gelegener Wulst. Er zieht zum Gaumen abwärts und wird durch den unterlagerten M. levator veli palatini hervorgerufen.
Torus tubarius (TTu), deutsch: Tubenwulst
die stark vorspringende hintere Tubenlippe.
Tr. amygdalofugalis ventralis (vaf), deutsch: ventrale Mandelkernstrahlung
Verbindung zwischen Mandelkern, sublentikulärem Vorderhirn, Hypothalamus, Bettkern der Stria terminalis und dem Thalamus.
Tr. cerebello-rubro-thalamicus (crt), deutsch: Tr. cerebello-rubro-thalamicus
siehe Ncl. ruber
Tr. cortico-spinalis et Tr. cortico-bulbaris, deutsch: Pyramidenbahnsystem
Das Pyramidenbahnsystem stellt eine Direktverbindung zwischen Pyramidenzellen im Kortex (oberes Motoneuron) und Alpha-Motoneuronen im Hirnstamm und Rückenmark (unteres Motoneuron) dar. Es dient der willkürlichen Kontraktion individueller Muskeln, insbesondere solcher, die präzise und geschickte Bewegungen der Extremitäten (Feinmotorik) ermöglichen.
Das Pyramidenbahnsystem besteht aus zwei Komponenten: Die eine trennt sich bereits vor den Pyramiden (vor der Medulla oblongata) und dient der Innervation der Motoneurone der Hirnnerven (Tr. cortico-bulbaris). Die andere Komponente steigt durch die Pyramiden zu den Motoneuronen des Rückenmark ab (Tr. cortico-spinalis). Diese Axone sind lang (1 m und länger).
Tr. cuneo-cerebellaris, deutsch: Tr. cuneo-cerebellaris
Der Tr. cuneo-cerebellaris ist Teil des hinteren Kleinhirnseitenstrangsystems: Der Nucleus dorsalis ist nicht in der Gesamtlänge des Rückenmarkes zu finden, sondern ist auf die Segmente zwischen T1 und L2 begrenzt. Afferenzen aus Segmenten unterhalb von L2 müssen bis zu dieser Ebene im Fc. gracilis aufsteigen. Fasern, die über der Ebene von T1 in das Rückenmark gelangen, steigen entsprechend zunächst im Fc. cuneatus zum Ncl. cuneatus lateralis - dem Analog des Nucleus dorsalis auf. Diese Fasern bilden den Tr. cuneo-cerebellaris und verlaufen gemeinsam mit dem Tr. spinocerebellaris posterior durch den Pedunculus cerebelli inferior in das Kleinhirn. Beide Bahnen sind funktionell gleichwertig und beide dienen der unbewußten Tiefensensibilität. Die Fasern des Tr. spino-cerebellaris post. und Tr. cuneo-cerebellaris stellen einen Teil des Moosfasersystems des Kleinhirns dar. Das hintere Kleinhirnseitenstrangsystem vermittelt Information über einzelne Extremitätenmuskeln, während das vordere Kleinhirnseitenstrangsystem Informationen über den Status der gesamten Extremität vermittelt und damit komplexer Natur ist.
Tr. mammillo-tegmentalis (mtg), deutsch: Tr. mammillo-tegmentalis
Verbindung zwischen Corpus mammillare und Tegmentum (insbesondere zu viszeralen Kerngruppen).
Tr. mammillo-thalamicus (mt), deutsch: Vicq-d'Azyr-Bündel
Verbindung zwischen Corpus mammillare und Ncl. anterior des Thalamus.
Tr. olfactorius lateralis (lo), deutsch: seitlicher Riechstrang
siehe Bulbus und Tractus olfactorius.
Tr. opticus (opt), deutsch: Sehstrang
Verbindung zwischen der Netzhaut und dem seitlichen Kniehöcker.
Tr. pallido-thalamicus, deutsch: Tr. pallido-thalamicus
er besteht aus der Ansa lenticularis und dem Fc. lenticularis. Er verläuft durch das Feld H2 von Forel.
Tr. pyramidalis (py), deutsch: Pyramidenbahn
siehe Tr. cortico-spinalis et Tr. cortico-bulbaris.
Tr. spino-cerebellaris anterior, deutsch: Tr. spino-cerebellaris anterior
Der Tr. spino-cerebellaris anterior ist Teil des vorderen Kleinhirnseitenstrangsystems: Das 1. Neuron befindet sich im Spinalganglion. Es leitet fast ausschließlich Impulse der Golgi-Sehnenorgane über Ib Afferenzen. Die zentralen Fortsätze dieser Zellen enden an Neuronen der Lamina VII (am Innenrand der grauen Substanz des Rückenmarks). Das 2. Neuron kreuzt die Mittellinie und bildet dort den T. spinocerebellaris anterior. Dieser Trakt steigt durch Rückenmark, Medulla oblongata und Brücke auf, bevor er nach Rückkreuzung über den Pedunculus cerebelli superioris in das Kleinhirn einsteigt. Es handelt sich hierbei wegen der Rückkreuzung um ein ipsilateral organisiertes System. Es leitet (vorverarbeitete) Information über die spinale motorische Aktivität und Reflexe. Im Unterschied zum hinteren Kleinhirnseitenstrangsystem, das Information über einzelne Extremitätenmuskeln vermittelt, vermittelt das vordere Kleinhirnseitenstrangsystem Informationen über den Status der gesamten Extremität und ist damit komplexer Natur.
Tr. spino-cerebellaris posterior/dorsalis, deutsch: Tr. spino-cerebellaris posterior/dorsalis
Der Tr. spino-cerebellaris posterior/dorsalis ist Teil des hinteren Kleinhirnseitenstrangsystems: Das 1. (primäre) Neuron befindet sich im Spinalganglion. Es vermittelt mechano-rezeptorische (epikritische und propriozeptive) Informationen aus den Muskeln oder (über Kollateralen auf- und absteigender Äste des Hinterstrangsystems) aus Hautrezeptoren der unteren Extremität und des unteren Rumpfabschnittes. Das 2. Neuron liegt im Ncl. dorsalis (zwischen den Ebenen T1 bis L2, siehe Tab. 7-1). Die Fasern des Tr. spino-cerebellaris post. sind mit etwa 20 µm Durchmesser die dicksten des NS. Sie verlaufen direkt unter der seitlichen Oberfläche des Rückenmarks auf der ipsilateralen Seite und gelangen über den unteren Kleinhirnstiel in das Kleinhirn. Das hintere Kleinhirnseitenstrangsystem vermittelt Information über einzelne Extremitätenmuskeln, während das vordere Kleinhirnseitenstrangsystem Informationen über den Status der gesamten Extremität vermittelt und damit komplexer Natur ist.
Tr. spino-thalamicus (spt), deutsch: Tr. spino-thalamicus
Der Tr. spino-thalamicus leitet die groben Druck-, Berührungs-, Schmerz- und Temperaturempfindungen. Sie werden als verschwommen, diffus empfunden und sind stark affektgebunden (protopathische Sensibilität). Das 1. Neuron liegt im Spinalganglion. Die zentralen Fortsätze verlaufen über die hintere Wurzel und enden im Hinterhorn des Rückenmarks. Die Ursprungszellen des Tr. spino-thalamicus (2. Neuron) liegen in L I (Marginalzone), L III, L IV (Ncl. proprius) und L V. Ihre Axone kreuzen durch die vordere Kommissur zur Gegenseite und ziehen dort im Vorderseitenstrang aufwärts. Im Hirnstamm lagern sich die Fasern dem Lemniscus medialis seitlich an (ohne ihm selbst anzugehören) und liegen damit direkt unter der pialen Oberfläche. Sie erreichen den Ncl. ventrolateralis des Thalamus. Das 3. Neuron verläuft vom Thalamus zum somato-sensorischen Kortex (S I) und zur sekundären somato-sensorischen Region (S II).
Tr. spino-thalamicus anterior, deutsch: Tr. spino-thalamicus anterior
Tr. spino-thalamicus anterior leitet grobe Druck- und Berührungsempfindungen. Die Axone des 2. Neurons (Tr. spino-thalamicus anterior) verlaufen zunächst meist für 1 oder 2 Segmente auf derselben Seite, bevor sie in der vorderen Kommissur kreuzen. Ein Teil der Fasern verbleibt ungekreuzt.
Tr. spino-thalamicus lateralis, deutsch: Tr. spino-thalamicus lateralis
"Der Tr. spino-thalamicus lateralis (und der Tr. spino-reticularis) leitet Schmerz- und Temperaturreize. Die Leitungsbahnen werden daher meist als "Schmerzbahn" beschrieben. An den Nociceptoren entstandene Impulse werden durch zwei zentripetale Bahnen, die schnelleitenden A-Delta-Fasern und die langsamen C-Fasern, zum Rückenmark geleitet. Im Hinterhorn des Rückenmarks enden die C-Fasern bevorzugt in der L II (Substantia gelatinosa). Sie verwenden Substanz P als Neurotransmitter. Die A-Delta-Fasern enden hauptsächlich in der L I (Marginalzone), darüber hinaus auch in den Laminae L III, L IV (Ncl. proprius) und L V. Die Axone kreuzen zum größten Teil (auf der Wurzeleintrittsebene) durch die vordere Kommissur zur Gegenseite und ziehen dort im Vorderseitenstrang aufwärts. Hier wird die Dualität der aufsteigenden Schmerzbahnen aufrecht erhalten, indem beide Komponenten als Tr. spino-reticularis und Tr. spino-thalamicus lat. getrennt verlaufen. Der erste Trakt unterscheidet sich von letzterem dadurch, daß er in der Formatio reticularis unterbrochen wird (daher auch als Tr. spino-reticulo-thalamicus bezeichnet). Diese Leitungsbahn wird als phylogenetisch altes System betrachtet, das der Sensibilität für drohende Gefahren der Vitalsphäre dient und daher als Tr. palaeo-spino-thalamicus dem Tr. neo-spino-thalamicus gegenübergestellt wird. Auch ihre Endigung im Thalamus erfolgt getrennt."
Tr. tegmenti centralis (ctg), deutsch: zentrale Haubenbahn
siehe Ncl. rticularis.
Tr. telencephalicus medialis (MFB), deutsch: mediales Vorderhirnbündel
"Das mediale Vorderhirnbündel verläuft in der lateralen Zone des Hypothalamus und besteht aus vielen Einzelkomponenten auf- und absteigender Fasern. Diese verbinden Strukturen des Paläocortex und orbitofrontalen Cortex sowie die Area septi mit der Hippocampusformation, dem Mandelkern und dem Striatum. Kaudal setzt sich das MVB in das dorsolaterale Fasersystem des Hirnstamms und des Rückenmarks fort. Es beeinflußt sowohl parasympathische (Ncl. solitarius, Ncl. dorsalis n. vagi, sakraler Abschnitt des Rückenmarks) wie sympathische Areale (intermediolaterale Zellsäule). Der Faseraustausch zwischen dem medialen Vorderhirnbündel und dem Hypothalamus ist "diffus" und findet auf allen Querebenen statt"
Tr. trigemino-thalamicus, deutsch: Tr. trigemino-thalamicus
Der Tr. trigemino-thalamicus leitet protopathische Sensibilität (Schmerz, Temperatur, grobe Berührungsreize) aus dem Kopfbereich (Gesichtshaut, oro-nasale Schleimhäute, Zähne). Die zugehörigen Ganglienzellen liegen im Ganglion trigeminale. Ihre zentralen Fortsätze treten in Höhe der mittleren Pons in den Hirnstamm ein. Dort teilen sie sich wie im Rückenmark in auf- und absteigende Äste. Die absteigenden Fasern schließen sich zu einem Bündel zusammen, das bis in das Rückenmark hinabreicht und daher als spinale Trigeminuswurzel (Tr. spinalis n. V) bezeichnet wird. Die Lage dieses Bündels entspricht der der Zona terminalis im Rückenmark. Die Fasern der drei Hauptäste (CN V1-V3) sind topographisch gegliedert und steigen unterschiedlich weit in das Halsmark ab, bevor sie im Ncl. (tractus) spinalis enden. Die der Mundöffnung am nächsten gelegenen Fasern enden im kranialen Abschnitt des Kerns während Fasern aus den peripher gelegenen Gesichtsbezirken zunehmend weiter kaudal enden. Bezogen auf die Projektion der Hautinnervation des CN V ergibt sich daraus eine Zwiebelschalen-Anordnung.
2. Neuron: Die Axone der Neurone in der Pars caudalis bilden den Tr. trigemino-thalamicus lat. (TTT), der dem Tr. spino-thalamicus lat. entspricht. Der TTT kreuzt in der kaudalen Medulla oblongata und steigt im kontralateralen Hirnstamm auf, wo sich ihm die gekreuzten Fasern des Ncl. principalis n. V zugesellen, diese aufsteigenden Trigeminusfasern legen sich dem ALS an und enden entweder im Ncl. VPM des Thalamus (gut lokalisierbarer, schnell leitender Schmerz) oder in den intralaminären Kernen des Thalamus (dumpf empfundener, brennender, schwer lokalisierbarer Schmerz). In Entsprechung zu den Vorgängen im Hinterhorn findet auch hier eine Modulation der Schmerzüberleitung statt. Das 3. Neuron verläuft vom VPM zur Gesichtsregion im Gyrus postcentralis. Ob eine Projektion von den intralaminären Kernen des Thalamus zum somästhetischen Kortex besteht, ist unklar.
Trigonum caroticum, deutsch: Trigonum caroticum
liegt zwischen dem hinteren Bauch des Digastricus, dem oberen Bauch des Omohyoideus und dem vorderen Rand des Sternocleidomastoideus. In ihm befindet sich die Teilungsstelle der A. carotis communis in die A. carotis externa und interna. Außerdem läuft hier die Ansa cervicalis hindurch.
Trigonum musculare, deutsch: Trigonum musculare
wird begrenzt nach kranial durch das Zungenbein, nach lateral durch den oberen Bauch des Omohyoideus und im unteren Bereich durch den Vorderrand des Sternocleidomastoideus. Sein kaudales Ende bildet die Drosselgrube (Fossa jugularis). In seiner Ausdehnung entspricht dieses Dreieck den infrahyalen Muskeln. Hier liegt der Zugang zu Kehlkopf und Schilddrüse.
Trigonum occipitale, deutsch: Trigonum occipitale
Es liegt oberhalb des M. omohyoideus und wird von dessen Oberrand, vom Hinterrand des Kopfwenders und vom Vorderrand des Trapezmuskels umgrenzt. Wesentliche Bestandteile dieses Dreiecks sind der Erb‘sche Punkt, die V. jugularis externa sowie der N. accessorius.
Trigonum olfactorium (OTr), deutsch: Riechdreieck
Bezirk im Schenkel der Stria olfactoria lateralis und medialis. Im Gehirn entspricht diese Stelle ungefähr dem Tuberculum olfactorium.
Trigonum omoclaviculare, deutsch: Trigonum omoclaviculare
Teilbezirk des seitlichen Halsdreiecks. Es wird begrenzt vom Hinterrand des Sternocleidomastoideus, vom unteren Bauch des M. omohyoideus und von der Clavicula. In ihm befinden sich in der tiefe Plexus brachialis, A. subclavia und N. phrenicus. An der Oberfläche neben dem Kopfwender verläuft die V. jugularis externa.
Trigonum submandibulare, deutsch: Trigonum submandibulare
wird gebildet durch den Unterkieferrand sowie den vorderen und hinteren Bauch des Digastricus. Es beinhaltet die Gl. submandibularis, die A. und V. facialis, den N. mylohyoideus und für eine kurze Strecke auch den N. hypoglossus. Am Boden dieses Dreiecks verläuft der M. hyoglossus, am Dach der M. mylohyoideus.
Trigonum submentale, deutsch: Trigonum submentale
wird begrenzt von den beidseitigen Venter anterior des Digastricus und dem Zungenbein. In diesem befindet sich auf der Mundbodenplatte die Gl. sublingualis.
Truncus fornicis, deutsch: Gewölbekörper
Zentralteil des Balkens zwischen Balkenknie und Balkenwulst
Truncus sympathicus (Sym), deutsch: Grenzstrang des Sympathicus
liegt auf der dorsalen Wand der A. carotis communis und besteht im Halsraum aus 3 Ganglien (Ggl. cervicale superius, medium und inferius). Letzteres ist manchmal mit dem 1. Brustganglion zum Ggl. stellatum (Ggl. cervico-thoracicum) zusammengewachsen. Die Verbindung zwischen den Ganglien ist durch feine Nervenfasern hergestellt.
Truncus vagalis posterior, deutsch: hinterer Vagusstamm
"der hintere Vagusstamm, der vorwiegend aus dem rechten N. vagus gebildet wird, gelangt mit dem Oesophagus in den Bauchraum und entläßt: Rr. gastrici posteriores, zur Rückfläche und zur großen Kurvatur des Magens. Rr. coeliaci, bilden am Abgang des Truncus coeliacus ein Nervengeflecht, den Plexus coeliacus, der dann mit den Gefäßen weiter zieht zur Milz, zur Pankreas, zu den Nieren und Nebennieren, zum Dünndarm und zum Dickdarm bis zum Cannon-Böhm-Punkt in der Nähe der Flexura coli sinistra. Die Vagusfasern bilden gemeinsam mit denen des Sympathikus auf der Vorderseite der Bauchaorta ein zusammenhängendes dichtes Geflecht, Plexus aorticus abdominalis, von dem aus Vagusfasern wahrscheinlich auch in die Gonaden ziehen und diese vegetativ und viszerosensibel versorgen. Alle übrigen Beckenorgane sowie der absteigende Dickdarm werden durch den sakralen Parasympathikus (S2 – S5) innerviert. Die Zusammenlagerung von Vagus- und Sympathikusfasern am Truncus coeliacus wird auch als "Sonnengeflecht" (Plexus solaris) bezeichnet. "
Tuba auditiva (Eustachii) (Aud), deutsch: Ohrtrompete
Die Ohrtrompete verbindet, als nach vorne und abwärts gerichteter lufthaltiger Kanal, die Paukenhöhle mit dem Nasenrachenraum. Sie besitzt einen knöchernen (Pars ossea) und einen knorpeligen Abschnitt (Pars cartilaginea). Der knöcherne Abschnitt ist in die Felsenbeinpyramide eingeschlossen. In diesem Abschnitt ist stets ein Lumen vorhanden, während im knorpeligen Teil der Tube die Wände erst durch Kontraktion des an der Schluckbewegung beteiligten M. tensor veli palatini erweitert werden. Die Mündung der Tube liegt unmittelbar am Übergang zwischen Nasenhöhle und Pharynx (Choanen) und ist trichterförmig erweitert.
Syn.: Tuba pharyngotympanica
Tuber cinereum (TuC), deutsch: grauer Höcker'
Boden des markarmen Hypothalamus.
Tuberculum
siehe Tbc.
Tunica externa bulbi, deutsch: äußere Augenhaut
siehe T. fibrosa bulbi
Tunica interna bulbi, deutsch: innere Augenhaut
siehe Tunica nervosa bulbi
Tunica media bulbi, deutsch: mittlere Augenhaut
siehe T. vasculosa bulbi
Tunica nervosa bulbi, deutsch: innere Augenhaut
Die innere Augenhaut besteht aus 2 Lamellen (Pigmentepithel und Netzhaut), die sich aus dem ZNS ableiten.
Uncus hippocampi (Un), deutsch: Uncus hippocampi
'Haken' des Ammonshorns
Utriculus et Sacculus, deutsch: Otolithenorganen
Die Otolithenorganen (Utrikulus und Sacculus) enthalten Rezeptorzonen (Macula utriculi bzw. sacculi) in die Schwerekörper eingelagert sind.
Uvula (Uv), deutsch: Zäpfchen
Teil des weichen Gaumens.
V. diploica (dip), deutsch: Diploevene
meist große, dünnwandige Venen, die in der Diploe der Schädelknochen gelegen sind und ihr Blut teils in die Sinus durae matris, teils in benachbarte Schädelvenen abgeben.
V. emissaria (emi), deutsch: Emissarie, Emissarienvene
Verbindungsvenen zwischen den Sinus durae matris und den Venen an der Außenfläche des Schädels.
V. jugularis anterior (aju), deutsch: vordere Drosselvene
sie liegt zwischen Haut und Faszie im vorderen Halsbereich, durchbricht am medialen Rand des M. sternocleidomastoideus die Faszie und mündet entweder in der V. jugularis externa oder im Venenwinkel.
Syn.: V. subcutanea colli mediana.
V. jugularis externa (eju), deutsch: äußere Drosselvene
sie zieht senkrecht vom Ohr auf dem M. sternocleidomastoideus abwärts und verläuft vom Seitenrand des Muskels in den Venenwinkel.
V. jugularis interna (iju), deutsch: innere Drosselvene
die meist sehr dünnwandige Vene beginnt am Foramen jugulare der Schädelbasis mit einer bogenförmigen Erweiterung (Bulbus v. jugularis superior). Sie verläuft dorsolateral der A. carotis interna, dann lateral neben der A. carotis communis absteigend bis zur oberen Thoraxapertur, wo sie dann in die V. brachiocephalica mündet.
V. magna Galeni, deutsch: V. magna Galeni
führt das Blut aus den zentralen (inneren) Teilen des Gehirns einschließlich des Plexus in den Sinus rectus.
Syn.: V. cerebri magna
V. ophthalmica (oph), deutsch: Augenhöhlenvene
eine der beiden Augenhöhlenvenen.
V. thalamo-striata (tsv), deutsch: V. thalamo-striata
tiefe Hirnvene im Sulcus terminalis
Vagina carotica
die Faszienscheide des Gefäß- Nerven-Stranges, die sich vom mittleren Blatt der Halsfaszie abspaltet und die eng benachbarten Gebilde, A. carotis communis, V. jugularis interna und N. vagus, umgibt.
Velum medullare superius (SMV), deutsch: oberes Marksegel
siehe Pedunculus cerebelli superior
Vena (v), deutsch: Vene
siehe V.
Ventriculus lateralis (LV), deutsch: Seitenventrikel
Die Seitenventrikel passen sich in ihrer Gestalt den Hemisphären an. Unterschieden werden Vorderhorn, mittlerer Teil (Pars centralis), Ventrikeldreieck, Hinter- und Unterhorn. Die vordere, mediale Ventrikelwand wird vom Septum pellucidum gebildet. Die Seitenkammern kommunizieren durch die Foramina interventricularia mit dem 3. Ventrikel. Der Plexus choroideus der Seitenventrikel (nicht in Vorder- und Hinterhorn) zieht durch das Foramen interventriculare und bildet das Dach des 3. Ventrikels.
Syn.: seitliche Hirnkammer
Ventriculus lateralis, trigonum collaterale (Atrium) (TrL), deutsch: Trigonum collaterale
Verzweigungsstelle vom Zentralteil zum Hinter- und Unterhorn des Seitenventrikels
Ventriculus quartus (4V), deutsch: 4. Ventrikel (Hirnkammer)
Der 4. Ventrikel stellt einen zeltförmigen Liquorraum dar. In seinem queren Giebel (Fastigium) enden die dünnen, zum Kleinhirn gehörenden Marksegel (Velum medullare superius et inferius). Der 4. Ventrikel geht vorne in den Aquädukt, hinten in den Zentralkanal über und besitzt drei Öffnungen zum äußeren Liquorraum. Die Apertura mediana ist ein unpaares Loch in der Mitte der Tela choroidea, durch welches der Ventrikel mit der Cisterna cerebello-medullaris in Verbindung steht. An der Stelle der weitesten Ausladung des 4. Ventrikels nach beiden Seiten kommuniziert er jeweils über die Apertura lateralis mit den seitlichen Brückenzisternen. Das paarige Adergeflecht des 4. Ventrikels (Plexus choroideus) ragt durch diese seitlichen Öffnungen in die basalen Brückenzysternen hinein und wird somit äußerlich sichtbar.
Ventriculus tertius (3V), deutsch: 3. Ventrikel (Hirnkammer)
Der 3. Ventrikel bildet einen schmalen, vertikalen, in der Medianebene gelegenen Hohlraum, in den sich die beiden Thalami vorbuchten. In ca. 50% der Gehirne sind beide Thalamuskerne an ihren medialen Berührungspunkten miteinander verschmolzen, Adhaesio interthalamica. Rechte und linke Seitenwand werden von Thalamus und Hypothalamus begrenzt. Sein Dach ist eine dünne epitheliale Platte (Lamina epithelialis), die mit der Pia mater und dem Plexus verwachsen ist (Tela choroidea). Der schmale untere Boden des 3. Ventrikels wird durch die Basis des Hypothalamus gebildet. Er besitzt über den Hypophysenstiel Verbindung mit der Hypophyse. Der Teil, von dem während der Entwicklung die Ausstülpung der Hemisphärenbläschen ausging, ist zu einer schmalen Öffnung (For. interventriculare) reduziert.
Vermis cerebelli (Ver), deutsch: Kleinhirnwurm
siehe Cerebellum
Vestibulum laryngis, deutsch: oberer Abschnitt des Binnenraums des Kehlkopfes
Die obere Etage der Kehlkopfhöhle. Sie beginnt oben mit dem Kehlkopfeingang (Aditus laryngis) und endet unten an den Plicae vestibulares. Der Aditus wird von einer Schleimhautfalte (Plica aryepiglottica) umgrenzt, die sich zwischen der Spitze der Aryknorpel und dem Kehldeckelrand ausspannt. Diese Plica enthält den M. aryepiglotticus als ihre muskuläre Grundlage. Außerdem wird sie durch 2 Knorpelstücke straff gehalten, die durch kleine Schleimhauthöcker (Tuberculum cuneiforme und Tuberculum corniculatum) hervortreten. Zwischen den beiden Aryknorpeln senkt sich die Schleimhaut zur Incisura interarytenoidea.
Vomer (Vom), deutsch: Pflugscharbein, hinterer Teil der Nasenscheidewand
unpaariger Knochen zwischen Gaumenbein und Keilbein. Er bildet den unteren Teil der Nasenscheidewand und beteiligt sich somit an der Trennung der Nasenhöhle und der hintere Nasenöffnung, Choana. siehe Septum nasi osseum
Zona incerta (ZI), deutsch: Zona incerta
Teil des Subthalamus