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07 Regio colli (cervicalis) anterior: Trig. submentale, Trig. musculare

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1. Theorie

1.1 Andere Unterteilungen dieser Region

a) Trig. supra-/infrahyoideum,
b) Regio submentalis, hyoidea, laryngea, trachealis und thyroidea.

1.2 Übersicht über die Trigona der vorderen Halsregion

Abb. 7-1: Grenzen der Regio colli anterior durch den M. sternocleidomastoideus und den Unterkieferrand
Abb. 7-2: Regionale Gliederung der Regio colli anterior

Video:

FILM: Anterior Triangles of Neck University of Michigan:
Gross anatomy of the anterior triangles of the neck using a human cadaver.

FILM: Submandibular, submental and carotid triangles University of Michigan

2. Präparation

2.1 Vorbemerkungen

1. Die Hautschnitte sind bereits durchgeführt.

2. Die Haut des Halses ist an der Vorderfäche mit dem darunterliegenden Platysma fest verwachsen. Das Unterhautbindegewebe enthält hier, im Gegensatz zur hinteren Halsgegend, nur wenig Fett. Die oberflächliche Halsfaszie liegt unter dem Platysma; oben seitlich geht sie in die Fascia masseterica über, unten befestigt sie sich am Vorderrand der Incisura jugularis sterni, an der Clavicula, am Acromion und an der Spina scapulae. Vom M. trapezius, den sie an der vorderen und hinteren Fläche überkleidet, geht sie über das Trig. colli lat. hinweg, umscheidet den M. sternocleidomastoideus und ist vorn mit der Fascia colli media verwachsen (siehe Kapitel 13).

2.2 Oberflächliche Präparation

1. Die Haut wird von medial her unter Darstellung des Platysma und der kleinen durch das Platysma tretenden Nerven- und Gefäßäste bis zum dorsalen Rand des M. sternocleidomastoideus zurückpräpariert. Lamina sf. der Fascia cervicalis beachten!

2. Präparieren Sie das Platysma nach oben.

3. Zwischen Platysma und Fascia colli superficialis liegt der R. colli des N. facialis. Unterhalb der Faszie liegen die Lymphonoduli submandibulares und submentales (regionäre Lymphknoten für den unteren Teil der Nase, Lippengegend und vorderen Teil der Zunge), die mit den Lymphonoduli cervicales in Verbindung stehen.

4. Am Punctum nervosum sind die Stämme des N. auricularis magnus, des N. occipitalis minor und des N. transversus colli aufzusuchen und bis zu den Endverzweigungen zu verfolgen. Dabei sollten die Vv. jugularis ext. et ant. geschont werden.

5. Über dem N. transversus colli durchschneidet man unter Erhaltung der Nerven das Platysma; der kraniale Teil bleibt (knapp handbreit) erhalten und wird bis zum Kinn zurückgeschlagen.

6. Verfolgen Sie den Verlauf der V. jugularis ant. neben der Mittellinie.

7. Der M. sternocleidomastoideus wird sauber präpariert.

8. Die Präparation des R. colli nervi facialis und seiner Verbindung zum N. transversus colli (JNA: Ansa cervicalis superficialis) geschieht zuletzt.

2.3 Präparation des Trig. submentale



Abb. 7-3: Trig. submentale: Blick von unten. LK: Lymphknoten

Das Trig. submentale liegt zwischen dem M. mylohyoideus und der tiefen Halsfaszie. Lateral ist es durch die beiden vorderen Bäuche des M. digastricus, ventral vom Zungenbein begrenzt. Entfernen Sie die Faszie von den vorderen Bäuchen der Mm. digastrici. Dies legt Teile der beiden Mm. mylohyoidei frei, die sich in der medianen Raphe vereinigen. Demonstrieren Sie die Verbindung nach hinten zum Spatium submandibulare.


2.4 Vorbemerkungen

Das oberflächliche und mittlere Blatt der Halsfaszien sind hier miteinander verschmolzen. Auf dem Halsfaszienblatt (unter dem Platysma) finden sich die Äste der VJ. sf. evtl. V. mediana colli N.transversus colli (Plexus cervicalis) - Anastomose mit R. colli CN VII Unter (dem oberflächlichen/tiefen Blatt) der Halsfaszie liegen die infrahyoidalen Mm. Zwischen den beiderseitigen unteren Zungenbeinmuskeln liegen unmittelbar subfaszial der vorderste Teil der Cartilago thyreoidea und der mittlere Teil der nach oben ziehenden Membrana thyrohyoidea, der vordere Teil der Cartilago cricoidea (Abb. 7-4), Trachea und Isthmus der Schilddrüse (Abb. 7-5). Zwischen M. sternohyoideus und Membrana thyrohyoidea laufen der N. laryngicus sup. n. vagi und die Art. laryngea sup. (aus der A. thyreoidea sup.), die die Membran durchbohren und zum Kehlkopfinnern ziehen.

Abb. 7-4: Trig. musculare: Ventralansicht der Larynxtopographie
Abb. 7-5: Trig. musculare: Ventralansicht der Schilddrüsentopographie

1. Setzen Sie die Präparation der oberflächlichen Halsfaszie unterhalb des Zungenbeins fort. Sie überschauen nun die infrahyale Muskulatur zwischen Zungenbein und Sternum.

2. Die infrahyale Muskulatur wird stumpf mobilisiert. Stellen Sie die Lamina praetrachealis fasciae cervicalis dar, sowie ihre Beziehung zu den Mm. infrahyoidei, besonders zum M omohyoideus.

3. Zunächst erfolgt die Präparation des M. sternohyoideus. Er wird unterhalb der Mitte durchschnitten und nach oben und unten zurückgeschlagen. Der M. omohyoideus wird zur Seite geklappt. Jetzt liegen der M. thyrohyoideus und der M. sternothyroideus mit ihren Nervenästen frei. Trennen Sie diese Muskeln kurz vor Ursprung und Ansatz so daß nur die Muskelstümpfe der beiden letztgenannten Musken stehen bleiben.

2.5 Präparation der Schilddrüse

1. Nach der Abtragung des M. sternothyroideus und des M. thyrohyoideus kann die Präparation der Schilddrüse mit ihren Arterien und Venen (Zu- und Abflüsse besonders beachten) erfolgen. Die Schilddrüse liegt in einer zweiblättrigen Bindegewebskapsel.

2. Prüfen Sie ob ein Lobus pyramidalis vorhanden ist.

3. Die Schilddrüse (Gld. thyreoidea) erreicht normalerweise oben den Unterrand des Schildknorpels, während sie unten ungefähr 2,5 cm von der Incisura jugularis sterni entfernt bleibt. Von ihrem Isthmus kann ein stark variabler Lobus pyramidalis aufwärts ziehen. Die Drüse wird von zwei Blättern umgeben (Capsula interna und externa). Die äußere Kapsel verbindet das Organ mit der Trachea, dem Cricoidknorpel und den Faszien der Mm. sternothyreoidei und sternohyoidei.; die innere Kapsel stellt die eigentliche Organkapsel dar und steht mit dem interstitiellen Bindegewebe in Zusammenhang.

4. Versuchen Sie auf der Rückseite die Gdll. parathyroideae zu entdecken. Konsistenz? Sie sind der Capsula interna angelagert. Ihre Lage ist überaus variabel. Sie halten sich meist an den Verlauf der Schilddrüsenarterien (Schonung bei OP's an der Schilddrüse; Entfernung verursacht postoperative Tetanie!).

5. Die Schilddrüse wird nach rechts bzw. links verlagert, um den unterschiedlichen Verlauf des N. laryngeus recurrens (bzw. N. laryngeus inf.) auf beiden Seiten darzustellen.

6. Darstellung von M. cricothyroideus mit dem R. externus n. laryngei sup. und der Trachea.

7. Entfernen Sie unterhalb des Isthmus der Schilddrüse die praetracheale Faszie um die Trachea und die unteren Schilddrüsenvenen, die ihr aufliegen. Möglicherweise finden Sie eine kleine A. thyroidea ima.

Tabelle 7-1
Lage: vorderer und mittlerer Halsbereich

Einteilung: Lobus dexter, Isthmus, Lobus sinister Lobus pyramidalis (Rest des Ductus thyroglossus, der in der Regel obliteriert)
art. Versorgung: A. thyroidea sup. aus

A. thyroidea inf. aus

A. thyroidea ima aus
venöse Versorgung: V. thyroidea sup.? VJI in

V. thyroidea med. in

V. thyroidea inf. aus Plexus


thyroideus impar? Tr. brachiocephal. in
Innervation: parasympathisch über

sympathisch über
Entwicklung: Die Schilddrüse entsteht an der Stelle des For. caecum als Aussprossung aus dem Kiemendarm und wandert über den Ductus thyroglossus nach kaudal.
Klinischer Hinweis:

Achten Sie auf Zeichen einer Schilddrüsendysfunktion (z.B. Kropf)